Damit vergab Sturm die Chance, erstmals seit dem Jahr 2002 wieder in die UEFA-Cup-Hauptrunde einzuziehen. In der Entscheidung vergaben Fabian Lamotte und Peter Hlinka ihre Versuche.
Kalte Dusche für Sturm
Vor den Augen von ÖFB-Teamchef-Assistent Andreas Herzog und ihrem ehemaligen Erfolgstrainer Ivica Osim geriet Sturm schon in der fünften Minute in Rückstand.
An einen schlechten Abschlag von Torhüter Josef Schicklgruber reihten sich erfolglose Abwehrversuche, Sonnleitner servierte letztlich den Ball per Kopf dem jungen Schweizer Teamspieler Almen Abdi, der ins kurze Eck zur Führung der Gäste einschoss.
Ausgleich durch Hölzl
Die 15.200 Zuschauer in der UPC-Arena mussten aber nicht lange auf den Ausgleich warten. Andreas Hölzl zog in der elften Minute aus 17 Metern ab und traf mit voller Wucht ins Kreuzeck. Sein erster Treffer für Sturm brachte nach dem 1:1 im Hinspiel den Gleichstand, aber keineswegs Sicherheit ins Spiel seiner Mannschaft.
Kapitän Mario Haas knallte in der 15. Minute zwar an die Latte, doch die Schweizer hatten die Partie über weite Strecken im Griff. In der 25. Minute hatte Schicklgruber Glück, als ihm ein harmloser Weitschuss aus den Armen glitt und knapp am Tor vorbei ging.
Chancen als Mangelware
Auch nach der Pause blieben die Schweizer feldüberlegen und setzten die Grazer Abwehr einige Male unter Druck, Chancen waren aber da wie dort Mangelware.
Hassli mit einem Schuss von der Strafraumgrenze (50.) und Tihinen mit einem Kopfball nach einem Eckball (52.) vergaben die besten Möglichkeiten der Gäste, Ferdinand Feldhofer köpfelte auf der anderen Seite nach einem Corner drüber (67.).
Glück in der Verlängerung
In der Verlängerung übernahmen die Steirer trotz eines intensiven Programms bisher das Kommando, Großchancen hatten aber vorerst nur die Schweizer.
Abdi verzog in der 103. Minute, Alphonse traf in der 112. Minute alleine vor Schicklgruber aus rund 14 Metern nur das Lattenkreuz. Bei Sturm, in der heurigen Saison international ohne Niederlage, vergab Haas in der Schlussminute.
Lamotte und Hlinka vergeben Erfer
Im Elfmeterschießen trafen die ersten fünf Schützen, ehe die Grazer entscheidend in Rückstand gerieten.
Zunächst schoss Lamotte weit über das Tor, doch Schicklgruber hielt unmittelbar danach den Schuss von Okonkwo. Aber auch Hlinka hatte nicht die Nerven, er scheiterte an Torhüter Leoni, Nikci schoss den FC Zürich danach in die Hauptrunde.
Stimmen zum Spiel:
Franco Foda (Sturm-Trainer): "Natürlich wollten wir gewinnen, wir sind alle sehr traurig. Es war ein großer Kampf unserer Mannschaft. Zürich war vor allem spielerisch sehr stark. Wir haben in keiner Phase so gespielt, wie wir spielen können. Wir hatten Glück, ins Elferschießen zu kommen. Von der Einstellung her kann ich der Mannschaft nichts vorwerfen."
Ferdinand Feldhofer (Sturm-Spieler): "Wir haben leider ein schnelles Gegentor bekommen. Zürich hat sich stark präsentiert und uns die ersten 60 Minuten unter Druck gesetzt."
Mario Sonnleitner (Sturm-Spieler): "Es gibt keine Schuldzuweisungen. Natürlich ist man sehr enttäuscht. Wir haben uns gut präsentiert, das frühe Gegentor war nicht spielentscheidend. Zürich ist sicher stärker als viele Mannschaften unserer Liga."
Bernard Challandes (Zürich-Trainer): "Es war ein Spiel mit viel Emotion und Engagement. Wenn ich vor dem Spiel gesagt habe, dass die Chancen 50:50 stehen, so war es jetzt ein 51:49. Es war ein gutes Spiel von uns, wir hatten eigentlich keine Angst vor Sturm. Wir haben unser Ziel erreicht."
Zweitrunden-Rückspiel UEFA-Cup-Quali
Donnerstag:
Sturm Graz - FC Zürich 1:1 n.V. 2:4 i.E.
UPC-Arena, 15.200 Zuschauer, SR Stalhammar (SWE)
Torfolge:
0:1 Abdi (5.)
1:1 Hölzl (11.)
Elferschießen:
0:1 - Abdi
1:1 - Haas
1:2 - Barmettler
2:2 - Beichler
2:3 - Stahel
2:3 - Lamotte drüber
2:3 - Okonkwo scheitert an Schicklgruber
2:3 - Hlinka scheitert an Leoni
2:4 - Nikci
Hinspiel 1:1 - Zürich nach Elferschießen weiter
Sturm: Schicklgruber - Schaschiaschwili, Feldhofer, Sonnleitner, Kandelaki - Hölzl (109./Lamotte), Hlinka, Kienzl, Stankovic (46./Jantscher) - Muratovic (99./Beichler) - Haas
Zürich: Leoni - Stahel, Barmettler, Tihinen (91./Koch), Stucki (85./Lampi) - Djuric (62./Nikci), Aegerter, Abdi, Okonkwo - Hassli, Alphonse
Gelbe Karten: Feldhofer, Muratovic, Schaschiaschwili bzw. Stahel
Die Besten: Haas, Hölzl bzw. Abdi, Hassli
Links: