"Die Bleus gehen unter"

Pressestimmen zum 3:1 Österreichs gegen Frankreich.
Frankreich

"L'Equipe": Die Ruinen rauchen noch. Die Tricolores haben nur eine Erklärung für ihre Niederlage: Nachlässigkeiten bei Standardsituationen und allgemein in den Zweikämpfen. Raymond Domenech würde eine ausbleibende Reaktion am Mittwoch gegen Serbien nicht überleben. Es gibt das, was die Geschichte lehrt: Frankreich hat sich niemals für eine Weltmeisterschaft qualifiziert, nachdem es das erste Ausscheidungsspiel verloren hat, weder 1968 (0:1 gegen Norwegen) noch 1992 (0:2 gegen Bulgarien).

"Le Figaro": Die Bleus gehen gegen Österreich unter. Die Qualifikation der WM 2010 beginnt wie ein Alptraum. Mit einer unglaublichen Passivität in der Defensive ist die französische Mannschaft in Österreich untergegangen.

"Liberation": Schmerzhafte Niederlage für die Franzosen. Das erste Qualifikationsspiel für die WM 2010 endet mit einem völligen Zusammenbruch der Franzosen. Raymond Domenech muss sich Sorgen machen. Diese Niederlage schwächt natürlich die Position Domenechs nach dem Fiasko bei der EM.

"Le Parisien": Es konnte nicht schlechter für die Franzosen beginnen. Beim ersten offiziellen Spiel seit dem Fiasko bei der EM haben die Franzosen einen Alptraum erlebt. Die Qualifikation steht gewiss erst am Anfang, aber beginnt unter schlechten Vorzeichen. Um eine Dynamik zu erzeugen, die Polemiken des Sommers zu beenden, hätte es gewiss etwas anderes gebraucht als diese unwürdige Niederlage gegen Österreich.

"Le Journal du Dimanche": Die Bleus ohne Defensive. Während dieses Spiel die Bleus eigentlich auf den Weg zur Qualifikation für die WM 2010 bringen sollte, haben schwer zu entschuldigende Fehler in der Verteidigung am Samstag in Wien die Niederlage der Tricolore verursacht.

"Dernieres Nouvelles d'Alsace": Katastrophe für die Franzosen, die ihre Qualifikationskampagne für die WM 2010 gestern mit einer unglaublichen Niederlage in Österreich begannen. Dieser Rückschlag schwächt die Position von Raymond Domenech nach dem Fiasko bei der EM.

"Ouest-France": Die schöne blaue Donau färbte sich schwarz für die Bleus. Es war sehr wohl die 15. Mannschaft der EM, die im Ernst-Happel-Stadion gespielt hat, und nicht der Vizeweltmeister von 2006, den Wien mit Freude erwartete. Die Österreicher, angeblich mit quadratischen Füßen, haben die äußerst blassen Bleus ohne Schwierigkeiten genarrt. Ihre kleine Nachtmusik hatte nichts von einem schimmernden Konzert, und kein Mozart war im Orchester. Aber kräftige Burschen und Realismus haben gereicht.

Tschechien

TV Nova (Tn.nova.cz/sport): Unwirklich. Brückners Burschen radierten die Franzosen aus. Dieser Trainer soll zum alten Eisen gehören? Ganz falsch, der alte Fuchs hat wieder allen die Augen geöffnet. Mit den unterschätzten Österreichern ist er angetreten, eine Position zu erobern, die er mit den Tschechen einmal verlassen hat. Und dass er seinen Weg verdammt ernst nimmt, bestätigt schon das erste Qualifikationsspiel für die Weltmeisterschaft 2010, in dem Brückners Schäfchen das favorisierte Frankreich mit 3:1 schlugen.

"Sport" (Online-Ausgabe): Karel Brückner hat die ganze Welt schockiert. Obwohl ihn die Österreicher nach dem sensationellen Samstag-Sieg mit 3:1 gegen die Franzosen als Held feiern, behielt der tschechische Trainer seine legendäre Ruhe. (...) Brückner hat jene Vorgangsweisen in das österreichische Team gebracht, die sich für ihn auch schon während seines Wirkens bei der tschechischen Reprezentace bewährt haben.

"Mlada fronta Dnes" (Online-Ausgabe): Brückner begann hervorragend. Prachtvoll hat der Kampf um die Weltmeisterschaft 2010 für den tschechischen Trainer begonnen. (...) Brückner hat bei der Wettbewerbspremiere auf der österreichischen Bank einen wertvollen Skalp geholt, umgekehrt wird sein Kollege Raymond Domenech kritisiert werden wie bei der Europameisterschaft im Juni. Die Österreicher begannen gegen die Favoriten von Anfang an aktiver, griffen gut an und gaben den Franzosen kaum Raum. Und der Erfolg stellte sich unmittelbar darauf ein.