Vettel verwies nach 53 Runden den Finnen Heikki Kovalainen (McLaren-Mercedes) und den Polen Robert Kubica (BMW-Sauber) souverän um 12,512 und 20,471 Sekunden auf die Plätze zwei und drei.
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©Bild: APA/Felix Heyder |
"Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Mir fehlen die Worte. Grazie mille, grazie mille. Ein perfektes Rennen", jubelte der Sieger, der am Vortag als jüngster Fahrer aller Zeiten auch die Poleposition geholt hatte.
"Was für ein perfektes Wochenende, wir haben die Poleposition geholt und das Rennen gewonnen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das Auto lief wie am Schnürchen. Das ist der schönste Tag in meinem Leben. Diese Bilder, diese Emotionen werde ich nie vergessen."
Keine Spitzenplätze für WM-Favoriten
Im Schatten der Vettel-Gala gelang WM-Leader Lewis Hamilton eine Woche nach dem "Urteil von Spa", als ihm der Sieg in Belgien nachträglich aberkannt worden war, zumindest Schadensbegrenzung.
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©Bild: APA/Daniel Dal Zennaro |
Felipe Massa konnte seine Chance zur Übernahme der WM-Führung nicht nutzen. Der von Rang sechs gestartete Ferrari-Pilot fuhr ein durchschnittliches Rennen und stockte als Sechster sein Konto im Titelrennen auf 77 Zähler auf. Hamilton hat nun 78 Punkte und kann zudem in der Berufungsverhandlung zur Strafversetzung von Spa noch auf vier weitere Zähler am grünen Tisch hoffen.
Wohl endgültig aus dem Titelkampf ist Champion Kimi Räikkönen, der als Neunter ohne Punkte blieb und nun schon 21 Punkte hinter Hamilton liegt.
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©Bild: APA/Jens Büttner |
Wegen der widrigen Bedingungen ging das von Vettel angeführte Feld hinter dem Safety Car auf die 5,793 Kilometer lange Strecke.
Für den im zweiten Toro Rosso als Vierter qualifizierten Sebastien Bourdais platzten allerdings schon am Start alle Hoffnungen, weil sein Motor aussetzte und er aus der Box starten musste. Am Ende reichte es nur zu Rang 18. Mark Webber eroberte als Achter einen Punkt für Red Bull, David Coulthard belegte den 16. Endrang.
Vettel nie in Problemen
Nach zwei Runden wurde das Rennen freigegeben und Vettel ließ seine Rivalen schnell hinter sich. Bis zu seinem ersten Boxenstopp in der 18. Runde baute er seinen Vorsprung auf Kovalainen auf mehr als elf Sekunden aus.
Und auch in der Folge fuhr der Deutsche ein fehlerloses Rennen. Anscheinend mühelos hielt er die unter normalen Umständen übermächtige Konkurrenz hinter sich. Auch nach seinem zweiten Boxenstopp in der 36. Runde kam er als Führender zurück auf die Strecke und gab die Führung nicht wieder her.
"Am Ende habe ich mich voll und ganz auf jede einzelne Runde konzentriert, denn ich wusste, dass ich immer noch Erster bin und keinen Boxenstopp mehr habe. Ich habe Motor und Reifen keinesfalls geschont und musste auf der trockenen Linie bleiben. Wenn du nur einen halben Meter daneben fährst, fliegst du aus der Kurve raus", beschrieb Vettel das Finish, in dem er sich zumindest äußerlich eiskalt präsentierte.
Freude bei Berger und Mateschitz
Das seit 2006 in der Formel-1-WM fahrende Toro-Rosso-Team ist fest in österreichischer Hand.
Energydrink-Milliardär Dietrich Mateschitz, der mit Red-Bull-Renault ja ein zweites WM-Team hat, und Österreichs früherer Formel-1-Held Gerhard Berger fungieren als Besitzer, Teamchef ist der Tiroler Franz Tost.
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©Bild: APA/Felix Heyder |
Die WM 2008 geht am 28. September mit dem Nachtrennen in Singapur weiter.
Grand Prix von Italien
Endstand nach 53 Runden:
1. | Sebastian Vettel | GER | Toro Rosso | 1:26:47,494 |
2. | Heikki Kovalainen | FIN | McLaren | + 12,512 |
3. | Robert Kubica | POL | BMW | 20,471 |
4. | Fernando Alonso | ESP | Renault | 23,903 |
5. | Nick Heidfeld | GER | BMW | 27,748 |
6. | Felipe Massa | BRA | Ferrari | 28,816 |
7. | Lewis Hamilton | GBR | McLaren | 29,912 |
8. | Mark Webber | AUS | Red Bull | 32,048 |
9. | Kimi Räikkönen | FIN | Ferrari | 39,468 |
10. | Nelson Piquet | BRA | Renault | 54,445 |
11. | Timo Glock | GER | Toyota | 58,888 |
12. | Kazuki Nakajima | JPN | Williams | 1:02,015 |
13. | Jarno Trulli | ITA | Toyota | 1:05,954 |
14. | Nico Rosberg | GER | Williams | 1:08,635 |
15. | Jenson Button | GBR | Honda | 1:13,320 |
16. | David Coulthard | GBR | Red Bull | eine Runde |
17. | Rubens Barrichello | BRA | Honda | eine Runde |
18. | Sebastien Bourdais | FRA | Toro Rosso | eine Runde |
19. | Adrian Sutil | GER | Force India | zwei Runden |
out: Fisichella
Schnellste Runde: Räikkönen 1:28,047 Min. (53. Runde/Schnitt: 236,860 km/h)
Die jüngsten Sieger aller Zeiten:
1. | Sebastian Vettel | GER | 21 Jahre, 73 Tage | Italien-GP 2008 |
2. | Fernando Alonso | ESP | 22 Jahre, 26 Tage | Ungarn-GP 2003 |
3. | Troy Ruttman | USA | 22 Jahre, 80 Tage | Indianapolis 1952 |
4. | Bruce McLaren | NZL | 22 Jahre, 104 Tage | USA-GP 1959 |
5. | Lewis Hamilton | GBR | 22 Jahre, 154 Tage | Kanada-GP 2007 |
6. | Kimi Räikkönen | FIN | 23 Jahre, 157 Tage | Malaysia-GP 2003 |
7. | Robert Kubica | POL | 23 Jahre, 184 Tage | Kanada-GP 2008 |
8. | Jacky Ickx | BEL | 23 Jahre, 188 Tage | Frankreich-GP 1968 |
9. | Michael Schumacher | GER | 23 Jahre, 240 Tage | Belgien-GP 1992 |
10. | Emerson Fittipaldi | BRA | 23 Jahre, 296 Tage | USA-GP 1970 |
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