Damit erhielt Alexander Peya sein "Wunschlos". Der Held von Wimbledon (Sieg gegen Alex Bogdanovic zum 3:2-Erfolg Österreichs gegen Großbritannien im Play-off) hatte dezitiert die Deutschen als Gegner gewünscht.
Noch kein Sieg gegen Deutschland
In der Bilanz liegt Österreich allerdings mit 0:4 zurück. Zuletzt verlor die ÖTV-Auswahl 1994 in Graz mit Thomas Muster, Horst Skoff und Alexander Antonitsch gegen die von Michael Stich angeführten Deutschen mit 2:3. Ein Spielort für das kommende Duell ist noch nicht bekannt.
In der zweiten Runde könnte es für das Team von Gilbert Schaller zu einem Duell mit dem diesjährigen Finalisten Spanien kommen. Die Iberer starten gegen Serbien.
"Die Chancen sind sicherlich da"
"Das wird extrem interessant. Die Chancen sind sicherlich da, aber Außenseiter sind wir trotzdem, denn sie haben viel mehr Spieler. Ich hoffe, dass ich wieder dabei sein kann", sagte Stefan Koubek. Deutschland ist mit derzeit sieben Top-100-Spielern Favorit.
"Es wird ein sehr ausgeglichener Davis-Cup werden, weil wir ziemlich gleich starke Spieler haben. Man muss auch sehen, wie sich Alex und Stefan in nächster Zeit entwickeln", sagte ÖTV-Generalsekretär Peter Teuschl, der sich über das Los freute. "Es ist sicher eines der besten Lose, vielleicht das beste, was wir kriegen konnten."
Schaller erwartet "besondere Atmosphäre"
Auch ÖTV-Kapitän Schaller konnte mit dem Los in Anbetracht der anderen möglichen Gegner gut leben. "Das habe ich schon im Vorhinein gesagt. Außenseiter sind wir überall, aber wir haben sicher noch eine größere Chance als zum Beispiel in Spanien", sagte Schaller. Die sportliche Rivalität zwischen Österreich und Deutschland werde dem Spiel besondere Atmosphäre geben.
"Es war immer ein heißes Duell, egal ob im Fußball oder Tennis. Der 'große Bruder' will sicher ungern gegen die 'Ösis' verlieren, aber unser Ziel muss es sein, genau das zu schaffen", sagte Schaller, der gegen Deutschland endlich gewinnen will.
In der Livepbertragung auf Daviscup.com wurden die Österreicher von den Kommentatoren als Favoriten bezeichnet, doch davon will man im ÖTV-Team nichts wissen.
Österreich 40:60-Außenseiter
"Für mich sind sie von der Dichte her zu favorisieren. Sie haben einen Haas, Kiefer und Kohlschreiber und auch ein sehr gutes Doppel. Aber sie haben keinen Top-Ten-Spieler im Moment. Wir werden bei jedem einzelnen Match leichter Außenseiter sein", sagte Schaller und bezifferte die Chancen mit 60:40 für die Gastgeber.
Der Davis-Cup-Kapitän wünscht sich zahlreiche Fans aus Österreich, "obwohl sie uns sicher nicht den Gefallen tun werden und in München spielen werden". Schaller hofft auch, dass Koubek bis dahin voll fit und auf dem richtigen Weg zurück ist. "Denn einen Koubek werden wir in der Weltgruppe brauchen."
Deutschlands Teamkapitän Patrik Kühnen freut sich vor allem, "dass wir ein Heimspiel haben. Das war mir sehr wichtig." Beim bisher letzten deutsch-österreichischen Gipfeltreffen stand Kühnen noch selbst als Doppel-Spieler im Team von Niki Pilic. Und sicher dachte er für einen Moment auch an die hitzige Atmosphäre, die 1994 in Graz geherrscht hatte.
"Alle Spieler zur Verfügung"
"Wenn keiner verletzt ist, stehen uns alle Spieler zur Verfügung", sagte Kühnen, der mit Tommy Haas, Philipp Kohlschreiber und Nicolas Kiefer rechnet. "Auch wenn die Aufgabe lösbar ist, Österreich ist ein Gegner, den wir ernst nehmen müssen. Vor allem Knowle/Melzer sind ein starkes Doppel."
Kiefer und sein olympischer Doppel-Partner Rainer Schüttler können ein Lied davon singen. In Peking verloren sie gegen die Österreicher in drei Sätzen und schieden in der ersten Runde aus.
USA empfangen Schweiz
Aus internationaler Sicht kommt es zu mehreren Erstrunden-Hits: Denn die USA empfangen die Schweiz, und bei den Eidgenossen hat sich Roger Federer schon für ein Antreten verpflichtet. Auch bei Spanien gegen Serbien, möglicherweise mit Rafael Nadal gegen Novak Djokovic, ist Tennis auf höchstem Niveau zu erwarten.
Erstmals ATP-Punkte
Erstmals in der Geschichte des seit 1900 ausgetragenen Davis-Cups erhalten die Spieler ab 2009 auch ATP-Punkte. Das betrifft allerdings nur Einzel und Doppel in der Weltgruppe bzw. im Weltgruppen-Play-off.
Dadurch sollen die Stars ermutigt werden, für ihr Land bei dem Teambewerb anzutreten. Für Sonntag-Spiele, die "Dead Rubber"-Charakter haben (also etwa bei einem Zwischenstand von 3:0), gibt es keine Zähler fürs ATP-Ranking.
Die Bilanz gegen Deutschland
Head-to-Head:
Österreich | Deutschland | 0:4 | |
1932 in Wien | Österreich | Deutschland | 2:3 |
1937 in München | Österreich | Deutschland | 1:3 |
Österreich | BRD | 1:4 | |
1994 in Graz | Österreich | Deutschland | 2:3 |
Das Duell 1994 in Graz im Detail
Weltgruppe, erste Runde:
Österreich | Deutschland | 2:3 |
Horst Skoff | Michael Stich | 6:4 3:6 2:6 2:6 |
Thomas Muster | Marc-Kevin Goellner | 6:3 6:3 6:3 |
Thomas Muster / Alexander Antonitsch | Michael Stich / Patrik Kühnen | 4:6 6:3 2:6 6:2 1:6 |
Thomas Muster | Michael Stich | 6:4 6:7 (6/8) 4:6 6:3 12:10 |
Horst Skoff | Marc-Kevin Goellner | 6:3 4:6 5:7 1:6 |
Auslosung für den Davis-Cup 2009
Weltgruppe, erste Runde:
Argentinien | Niederlande |
Tschechien | Frankreich |
USA | Schweiz |
Kroatien | Chile |
Schweden | Israel |
Rumänien | Russland |
Deutschland | Österreich |
Spanien | Serbien |
Gespielt wird von 6. bis 8. März, die jeweils erste Nation ist der Gastgeber.
Weitere Termine: Viertelfinale von 10. bis 12. Juli, Halbfinale und Play-off von 18. bis 20. September, Finale von 4. bis 6. Dezember.
Links: