Angriff auf "Uraltrekord"

Gleich im ersten Marathon könnte der dann rund 23 Jahre alte ÖLV-Rekord von Gerhard Hartmann fallen.
Wer glaubt, dass ein Günther Weidlinger das Marathontraining nur so aus dem Ärmel schüttelt, der irrt. "Ich bin zweimal am Tag eine halbe Stunde gelaufen und hatte am zweiten Tag einen Muskelkater", berichtete der Oberösterreicher, der am Montag das Training für die 42,195 Kilometer aufnahm.

Das Ziel: "Bei meinem ersten Start im Frühjahr 2009 muss der österreichische Rekord von 2:12:22 Stunden fallen." Gut möglich, dass das am 19. April in Wien sein wird.

Einen "Marathonrekord" hat Weidlinger bereits in der Tasche: Bei der Straßenlauf-WM in Udine am 14. Oktober 2007 markierte er im Halbmarathon mit 1:01:42 Stunden eine neue österreichische Bestzeit, was seine Ambitionen über die doppelte Distanz stärkte.

Höhentraining in Falls Creek
130 Kilometer in der ersten Woche, 150 bis 160 in der zweiten, 180 ab der dritten, Steigerung bis maximal 220 - so sieht das Training des früheren erfolgreichen Hindernis-, Mittel-und Langstreckenläufers in den kommenden Monaten aus.

Und so angenehm wie zum Startschuss - Weidlinger regeneriert diese Woche nach dem Laufen im Avita Thermenhotel Bad Tatzmannsdorf - wird es nicht immer bleiben, wartet doch ab 2. November ein sechswöchiges Höhentraining im Skiresort Falls Creek (1.600 m Seehöhe) in Australien.

Marathondebüt in Wien?
Für den 30-Jährigen, der nach drei lauffreien Wochen dem Trainingsauftakt am vergangenen Montag entgegenfieberte, steht fest, dass er zwischen Mitte April und Mitte Mai sein Marathondebüt geben wird.

"Ich habe nächste Woche ein Gespräch mit Wolfgang Konrad vom Wien-Marathon, vielleicht entscheidet es sich dann schon. Medial wäre es der beste Marathon für mich, aber das Paket muss stimmen", meinte er. Und das betrifft nicht nur die Finanzen, sondern auch den sportlichen Bereich (Tempomacher).

Alternativen zu Wien sind die Frühjahrsklassiker in London, Hamburg, Rotterdam und Zürich, aber auch Linz (17. Mai) hätte den Lokalmatador natürlich gerne am Start.

"Rekord ist ganz klar das Ziel"
Eine Wettergarantie kann natürlich kein Veranstalter liefern, hingegen ist Weidlinger zuversichtlich, dass er einen österreichischen Rekord bieten wird.

"Das ist ganz klar das Ziel, auf das wird hintrainiert, alles ist auf 2:12 ausgelegt. Ich möchte unter 2:12 laufen, wenn es noch besser wird, bin ich auch nicht sauer. Ich habe von 1.500 m bis Halbmarathon alle Rekorde, nur dieser fehlt mir noch."

Und damit hätte er auch das Limit für die Freiluft-WM im August in Berlin in der Tasche (Limit wahrscheinlich 2:13). Den rot-weiß-roten Rekord hält seit 13. April 1986 in Wien Gerhard Hartmann (2:12:22).

Einladung nach Australien
In Australien wird Weidlinger am 30. November in Melbourne den Great Australia Run absolvieren, der Österreicher wurde als europäisches Aushängeschild eingeladen und läuft u. a. gegen "meinen Chef", den Marathon-Weltrekordler Haile Gebrselassie aus Äthiopien, und den Australier Craig Mottram.

Gegen Ende des Australien-Aufenthalts hat Weidlinger noch die Teilnahme an einem Bahnmeeting geplant, möglicherweise auch als Tempomacher.

Links: