Erste U21-EM in Reichweite

U21-Team ist seit 13 Spielen ungeschlagen.
Die ÖFB-U21-Auswahl (Stichtag: 1. Jänner 1986) greift nach einem der größten Erfolge in der Geschichte des österreichischen Nachwuchsfußballs.

Sollte sich die Truppe von Teamchef Manfred Zsak im Play-off-Duell mit Finnland am Freitag in Pasching (18.00 Uhr, live in ORF 1) und am darauffolgenden Dienstag in Turku durchsetzen, wäre bei der 17. U21-EM vom 15. bis 29. Juni 2009 in Schweden erstmals eine rot-weiß-rote Mannschaft mit von der Partie.

"Wir haben eine historische Chance, die wollen wir nützen", so Zsak. "Die Burschen sind gut drauf, haben das Ziel Europameisterschaft vor Augen und wollen unbedingt nach Schweden."

Gludovatz von Qualifikation überzeugt
Geht es nach dem ehemaligen U20-Coach Paul Gludovatz, dessen Auswahl sich bei der WM im Juli 2007 mit dem vierten Platz in die Herzen der Fans spielte, wird Finnland auf dem Weg nach Schweden ohnehin nicht zum Stolperstein für die heimischen Nachwuchsspieler.

"Ich bin absolut davon überzeugt, dass wir uns qualifizieren", sagte der nunmehrige Ried-Trainer, der vor seinem Amtsantritt im Innviertel fast 26 Jahre für die ÖFB-Nachwuchs-Abteilung gearbeitet und es in dieser Zeit auf 14 Endrundenstarts gebracht hatte.

Erfolge am laufenden Band
Während markante ÖFB-Triumphe auf U21-Ebene bisher ausblieben, gab es in der Vergangenheit in jüngeren Altersklassen schon den einen oder anderen achtbaren Auftritt bei Endrunden-Turnieren.

Neben dem vierten Platz bei der U20-WM in Kanada feierten die rot-weiß-roten Jungkicker aber vor allem bei europäischen Endrunden die größten Erfolge. Bei der U19-EM 2006 erreichten die späteren U20-WM-Vierten den dritten Platz.

Dieses Kunststück gelang 2003 sowohl der damaligen U17- (mit den aktuellen U21-Kadermitgliedern Robert Olejnik, Andreas Schicker, Christoph Saurer, Andreas Dober, Franz Schiemer und Marco Stankovic) als auch U19-Truppe. 1997 scheiterte die U16-Auswahl im Finale erst im Elferschießen an Spanien. Außerdem schaute bei der U16-EM 1994 ein dritter Rang heraus.

"Es kann jetzt kein Ende nehmen"
Für Gludovatz wäre demnach ein Schweden-Trip der Mannschaft von Teamchef Zsak die logische Konsequenz der in der Vergangenheit geleisteten Arbeit. "Es kann jetzt kein Ende nehmen, was sich jahrelang aufgebaut hat."

"Wie gut das Team ist, hat man schon in der Qualifikation gesehen, denn es ist nicht selbstverständlich, dass man die Gruppe ungeschlagen und mit so einem Vorsprung gewinnt. Außerdem sind die Spieler fast durchwegs Stammspieler in der Bundesliga oder Legionäre", so Goldovatz.

Vor dem Duell mit Finnland ist die Zsak-Truppe seit bereits 13 Partien (acht Bewerbs- und fünf Testspiele) ungeschlagen. "Eine tolle Serie, aber ich würde sie sofort tauschen, wenn wir uns im Play-off für die Europameisterschaft qualifizieren", so der Teamchef.

U21-Kader mit Erfahrung
14 Spieler aus dem 20-Mann-Kader brachten bereits zumeist erfolgreiche Endrunden-Teilnahmen hinter sich. Rubin Okotie, Veli Kavlak, Michael Madl, Andreas Lukse und Michael Stanislaw wurden im Juli 2007 in Kanada unter dem damaligen ÖFB-Coach Gludovatz WM-Vierte.

Dazu kommen noch Robert Olejnik, Andreas Schicker, Christoph Saurer, Andreas Dober, Franz Schiemer und Marco Stankovic, die 2003 U17-EM-Bronze holten, Daniel Sikorski als U19-EM-Dritter 2006 sowie Julian Baumgartlinger und Haris Bukva als Starter bei der U19-EM 2007 in Oberösterreich.

Team wird "für Furore sorgen"
Für Ex-U20-Coach Paul Gludovatz wäre mit einem Play-off-Erfolg das Ende der Fahnenstange aber noch lange nicht erreicht. "Diese Mannschaft kann auch bei der EM in Schweden für Furore sorgen", meinte der Ried-Betreuer mit Blick auf jene Kicker, die das U21-Team bei der Endrunde noch verstärken könnten.

Auch der Technischen ÖFB-Direktor und Challenge-08-Leiter Willi Ruttensteiner hat die U21-Auswahl mit der Play-off-Teilnahme noch lange nicht ihren Zenit erreicht. "Wenn die Mannschaft die Hürde Finnland nimmt, wird sie auch in Schweden eine gute Rolle spielen, und dann kann für den gesamten österreichischen Fußball wieder eine Euphorie entstehen", erklärte der Oberösterreicher.

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