Vor den Augen von ÖFB-Spion Willi Ruttensteiner bot die Auswahl von Teamchef Radomir Antic eine vor allem offensiv starke Vorstellung. "Es war ein nie gefährdeter Sieg, der auch in dieser Höhe verdient war", berichtete der Technische Direktor des österreichischen Fußball-Bundes.
"Technisch gut und ballverliebt"
Serbien sei jedenfalls "keine Mannschaft, die in Wien vor 50.000 Zuschauern nicht zu schlagen wäre".
Die Stärken des WM-Teilnehmers 2006 befinden sich laut Ruttensteiner vor allem in der spielerische Qualität. "Serbiens Spieler sind natürlich technisch sehr gut und in Ballbesitz sehr verliebt."
Sieg nie in Gefahr
Vor rund 15.000 Zuschauern im Roter-Stern-Stadion von Belgrad erwischten die Serben einen Start nach Maß. Nach einem Eckball stellte Verteidiger Branislav Ivanovic (6.) per Kopf auf 1:0, Flügelspieler Milos Krasic (34.) sorgte für die Vorentscheidung. Den Schlusspunkt setzte 2,02-m-Stürmer Nikola Zigic (83.), der zuvor einen Hands-Elfmeter (76.) vergeben hatte.
Mit nun sechs Zählern übernahmen die Serben nach drei Spielen die Tabellenspitze vor den zuvor zweimal erfolgreichen Balten.
"Wahnsinnig viel riskiert"
Wie im Vorfeld angekündigt, setzte Antic voll auf Angriff. "Serbien war extrem offensiv eingestellt. Sie haben wahnsinnig viel riskiert", berichtete Ruttensteiner.
"Viele Mannschaften ziehen sich nach der Führung vielleicht zurück, Serbien wollte aber unbedingt Tore schießen und gewinnen." Auffällig sei gewesen, dass die Balkan-Elf im Unterschied zur 1:2-Niederlage gegen Frankreich in Paris an sehr vielen Positionen verändert war.
Anderes Team, andere Taktik
In der Defensive begannen der später verletzt ausgeschiedene Innenverteidiger Dragutinovic (Oberschenkelblessur) und Obradovic, das Mittelfeld mit dem gegen Frankreich früh verletzt ausgeschiedenen Kapitän Dejan Stankovic war komplett neu besetzt.
"Das war eine völlig andere Mannschaft. Man sieht, welche Anzahl an Spielern Antic zur Verfügung stehen", erklärte Ruttensteiner. Serbien sei deshalb schwer auszurechnen.
Für die Partie im Ernst-Happel-Stadion am Mittwochabend erwartet der ÖFB-Spion die Serben aber mit anderer Taktik als am Samstag: "Ich denke, so offensiv wie gestern werden sie nicht spielen."
Frankreich zieht Kopf aus der Schlinge
Weniger gut als für Serbien läuft es derzeit für Frankreichs Teamkicker. "Les Bleus" zogen beim 2:2 in Rumänien gerade noch den Kopf aus der Schlinge und bewahrten Trainer Raymond Domenech vor dem wohl vorzeitigen Rauswurf.
Dabei verbuchte Frankreich in Constanta einen klassischen Fehlstart. Nach 17 Minuten und Treffern der Hausherren durch Florentin Petre (7.) und Dorin Goian (17.) bereits 0:2 im Hintertreffen, sorgten Franck Ribery (37.) und Yoann Gourcuff (69.) noch für einen schlussendlich verdienten Punktgewinn.
"Wir hatten es in unseren Händen, aber wir haben zwei Punkte verloren", war Rumäniens Coach Victor Piturca nicht zufrieden, während Stürmer Adrian Mutu von einem "fairen Ergebnis" sprach.
"Für Domenech gespielt"
Die nun unmittelbar vor der Karpaten-Mannschaft viertplatzierten Franzosen überzeugten erst in den zweiten 45 Minuten. Ribery, der bei seinem Länderspiel-Comeback in der Schlussphase die Chance auf den Siegestreffer vergeben hatte, brach danach die Lanze für seinen Trainer.
"Wir haben für uns, aber auch für Domenech gespielt, und hoffen, dass er auch in Zukunft unser Trainer ist", bezog der Regisseur klar Stellung.
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