Fünf Totalversager

Die Österreicher brachten durch die Bank enttäuschende Leistungen.
Alexander Manninger: Befriedigend
©Bild: ORF.at/Dominique Hammer
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In der ersten Minute hatte der Juve-Goalie bei einem Zigic-Kopfball gleich einmal eine gute Aktion. Danach wurde Manninger von seiner Abwehr sträflich im Stich gelassen. Bei den nächsten drei Szenen setzte es drei Tore, bei denen er eigentlich chancenlos war. Einzig beim 1:0 könnte man ihm einen Stellungsfehler ankreiden. Nach der Pause hatte er eigentlich nicht mehr viel zu tun.

György Garics: Nicht genügend
©Bild: ORF.at/Dominique Hammer
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Der Atalanta-Legionär war ebenso verunsichert wie seine gesamten Abwehrkollegen. Beim 0:2 war er mit seinen Gedanken wohl überall, nur nicht im Stadion. Den Stangenabpraller verschlief er völlig, und Jovanovic war unbedrängt. Auch nach der Pause passte er mehr zum Gegner als zum Mitspieler.

Sebastian Prödl: Nicht genügend
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Mit Stranzl an seiner Seite wirkte der Bremer noch halbwegs sattelfest, danach agierte er aber total verunsichert. Beim 0:3 ließ er sich ausspielen wie ein Anfänger. Danach lieferte er sich auch noch einen kurzen Disput mit Kapitän Ivanschitz. Nach der Pause wirkte er eine Spur konsolidierter. Eine Visitenkarte für weitere Aufgaben in Bremen war das aber sicher nicht.

Martin Stranzl: Zu kurz eingesetzt
Ein bitterer Abend für Stranzl. Während seiner Behandlung an der Seitenlinie musste er mitansehen, wie die Serben in Führung gingen, und wurde kurz darauf in der 17. Minute ausgetauscht. Danach ging es ohne den Abwehrchef einfach nur noch bergab.

Emanuel Pogatetz: Nicht genügend
©Bild: ORF.at/Dominique Hammer
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Ein rabenschwarzer Abend für den England-Legionär. Beim 0:2 wurde er überlaufen wie ein Hydrant, beim 0:3 hob er das Abseits in der Form einer Litfasssäule auf. Ein offensives Bestreben kann man Pogatetz nicht abstreiten, aber die Defensivarbeit war eine einzige Katastrophe, da half auch die eine oder andere gute Aktion nach der Pause nichts mehr.

Rene Aufhauser: Nicht genügend
©Bild: ORF.at/Dominique Hammer
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Beim ersten Gegentreffer agierte Aufhauser für Torschütze Krasic als Eskortservice und nicht als Gegenspieler. Prompt traf der Serbe mit einem perfekten Schuss. Der Anfang vom Ende, wie sich herausstellen sollte. Danach ging beim Salzburger "Bullen" rein gar nichts. Eine Leistung jenseits von Gut und Böse, die nach einer Stunde mit einer Auswechslung endete.

Paul Scharner: Befriedigend
©Bild: ORF.at/Dominique Hammer
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Der Wigan-Legionär hatte einen guten Beginn. Scharner rettete einmal mit einem guten Tackling, agierte als Ruhepol und Ballverteiler und schaltete sich in die Offensive ein. Am zweiten Gegentor war allerdings auch er mit einer zaghaften Attacke nicht unbeteiligt. Scharner zeigte nach der Pause zumindest noch den Willen für das Unmögliche und leitete mit einem schönen Pass das Ehrentor ein.

Andreas Ivanschitz: Genügend
©Bild: ORF.at/Dominique Hammer
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Ein Einäugiger in einem gegen Serbien vor allem in der ersten Halbzeit völlig erblindeten Team. Der Kapitän war der einzige Österreicher, von dem zumindest im Ansatz ein Hauch von Gefahr ausging. Seinen Schuss in der 22. Minute entschärfte Serben-Goalie Stojkovic mit Bravour. Ivanschitz war ambitioniert, in seinem Spiel jedoch isoliert und phasenweise limitiert, was vor allem nach der Pause der Fall war. Seinen 25. Geburtstag hatte er sich wohl ganz anders vorgestellt.

Christian Fuchs: Nicht genügend
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Das Spiel eines linken Mittelfeldspielers sollte eigentlich aus mehr bestehen als missglückten Flanken und Alibiläufen. Fuchs zeigte gegen Serbien aber genau das. Tempodribblings, Kreativität und Spielwitz wären angebrachter. Fuchs konnte jedoch nur in bemühten Ansätzen selbiges zeigen. Ein baldiges Comeback von Ümit Korkmaz wäre für ihn eine Erlösung.

Erwin Hoffer: Genügend
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Vom Rapidler ging in der ersten Halbzeit kaum etwas Gefährliches aus. Zu seiner Entschuldigung sei gesagt, dass er die für ihn völlig ungewohnte Harnik-Position im rechten Mittelfeld einnahm und dort orientierungslos und deplatziert war. Von der Leistung her eigentlich ein Nicht genügend, die ungewohnte Rolle rettete Hoffer aber davor. Zur Pause hatte der Spuk für ihn ohnehin ein Ende.

Marc Janko: Befriedigend
©Bild: ORF.at/Dominique Hammer
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Lange Zeit gab der Salzburger an vorderster Front den "Lonely Boy" und war in der Offensive völlig auf sich allein gestellt. Die serbischen Innenverteidiger Vidic und Lukovic hatten lange ihren Spaß mit ihm. Seine Durchschlagskraft war damit gleich null. Nach der Pause ließ Janko aber immerhin zweimal sein Potenzial aufblitzen. Nach über einer Stunde schoss er ans Außennetz, und in der 80. Minute sorgte er nach guter Aktion für den Ehrentreffer.

Ronald Gercaliu: Genügend
©Bild: ORF.at/Dominique Hammer
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Der Salzburger war wenige Minuten im Spiel, und schon kassierte Österreich zwei weitere Tore. Gercalius Glück war, dass er bei keinem Gegentreffer seine Beine in irgendeiner Form im Spiel hatte. Ob das in diesem Fall positiv oder negativ ist, sei dahingestellt. Danach konnte er eigentlich nicht mehr viel falsch machen, denn die Serben gaben sich mit dem 3:0 weitgehend zufrieden.

Marko Arnautovic: Befriedigend
©Bild: ORF.at/Dominique Hammer
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Beim Stand von 0:3 sein Debüt zu geben ist für einen 19-Jährigen alles andere als glücklich. Arnautovic ersetzte zur Pause Hoffer und nahm auch dessen Position ein. In Ansätzen zeigte der Twente-Legionär sein Talent, ausrichten konnte er an diesem Abend aber freilich nichts.

Jürgen Säumel: Zu kurz eingesetzt

Christian Wagner, ORF.at

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