Für Thomas Vanek und seine Kollegen ist Eishockey in der NHL ein Fulltimejob. Für Hobbys bleibt dem passionierten Golfer während der Saison keine Zeit, Entspannung findet der 24-Jährige nur bei seiner Familie.
Österreichs Sportler des Jahres 2007 ließ sich im Vorjahr mit seiner Frau Ashley und dem inzwischen 14 Monate alten Sohn Blake Thomas, der zweisprachig aufwächst, in Clarence im Bundesstaat New York nieder.
Idyllische "Sabres-Siedlung"
Eine typische US-Vorstadt, nordöstlich von Buffalo gelegen, weitläufig angelegt für die 26.000 Einwohner, und mit einem Haushaltseinkommen, das mehr als 50 Prozent über dem US-Durchschnitt von 42.000 Dollar (31.334 Euro) im Jahr (Statistiken aus dem Jahr 2000) liegt.
In einer Siedlung am Stadtrand, im derzeit ausgehenden "Indian Summer" idyllisch von farbenprächtigen Wäldern umgeben, kauften sich einige Spieler ein Haus. Toni Lydman hatte den Anfang gemacht, Jaroslav Spacek, Teppo Numminen, Patrick Lalime und die Vanek-Familie kamen nach. Jason Pominville wird voraussichtlich zwei Häuser weiter einziehen.
Die Spieler bilden Fahrgemeinschaften in die rund eine halbe Autostunde entfernte HSBC-Arena und vor allem für Fahrten zum Flughafen, damit bei Auswärtsspielen nicht sechs Autos tagelang dort stehen.
Gute Nachbarschaft
"Wir vertragen uns gut", sagt Vanek zum Klima in der Mannschaft. "Es ist gut, dass andere Spieler auch hier wohnen. Manchmal haben wir einen gemeinsamen Grillabend, und wenn wir auswärts spielen, können die Frauen gemeinsame Spaziergänge unternehmen."
Seine Frau, die aus Minnesota stamt, fühlt sich ebenfalls wohl in Clarence. "Es ist mittlerweile meine zweite Heimat. Ich wohne gerne hier, es ist ruhig", erklärt Ashley, die mit anderen Spielerfrauen bei Auswärtsspielen TV-Abende abhält.
Bei Heimspielen ist sie meist in der Halle, zudem nimmt sie an einigen Aktionen des Clubs teil. "Vor der Saison hat es ein Meeting gegeben, in dem besprochen wurde, was wir machen, zum Beispiel an Charity-Aktionen und Unterstützung für Bedürftige", erläutert Frau Vanek.
Starke und schöne Autos
Laut wird es in der Siedlung nur, wenn Vanek seinen Sportwagen startet. Zwei schwarze Autos hat der Sportstar in seiner Garage stehen, einen Range Rover und seit einiger Zeit auch einen Aston Martin DB9. Ein Gefährt mit über 450 PS und 300 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Ausfahren kann er den Boliden in Amerika nicht, "aber deshalb habe ich ihn auch nicht gekauft. Ich wollte ihn, weil er mir schon als Kind gut gefallen hat. Derzeit fahre ich ihn viel, nütze es noch aus, es kommt eh bald der Winter und der Schnee."
Noch ist es herbstlich im nordwestlichen New York, und die Besucher bei den Vaneks können die nahe gelegenen Niagarafälle in voller Pracht erleben.
Nur das Kernöl fehlt ihm
Derzeit ist gerade Vaneks älterer Bruder mit Frau und kleiner Tochter da, demnächst kommen seine Eltern. Dann wird es auch wieder Nachschub an Kernöl geben, so ziemlich das Einzige, was dem Steirer in den USA abgeht.
Nächstes Jahr geht es vielleicht wieder mit Familie den entgegengesetzten Weg. Im vergangenen Sommer zeigte er seiner amerikanischen Familie seine alte Heimat. "Es hat ihnen in Österreich sehr gut gefallen, sie wollen wiederkommen", sagt Vanek. Besonders die Spanische Hofreitschule hat es Ashley angetan.
Link: