Rekordpreisgeld
Das traditionelle Masters im spanischen Valderrama ist seit Sonntag Geschichte. Das Saisonabschlussturnier für die 60 besten Golfer der European Tour geht für zumindest die nächsten fünf Jahre als World Championship in Dubai in Szene. Damit ergießt sich trotz globaler Finanzkrise ein Geldregen über die besten Spieler.
Denn die WM, für die sich wie bisher die Top 60 der Preisgeld-Rangliste - nun aber unter dem Titel "Race to Dubai" - qualifizieren, ist mit dem Rekordpreisgeld von zehn Millionen Dollar (7,8 Mio. Euro) dotiert. Zudem wird in Dubai ein ebenso großer Bonus-Pool unter den besten 15 der Saison aufgeteilt.
Golfregion investiert
Möglich wurde der bis 2013 gesicherte und mit einer Option auf weitere fünf Jahre versehene Deal, dessen Konzept jenem der beiden großen Tennis-Profitouren ähnelt, durch die Partnerschaft der European Tour mit der in Dubai ansässigen Investmentgesellschaft Leisorcorp. Die European Tour hat angesichts des Petrodollar-Geldregens auch gleich ihr internationales Headquarter in die Boom-Metropole der Vereinigten Arabischen Emirate verlegt.
In der dank Erdöl reichen Golfregion investieren vor allem Dubai und Abu Dhabi (VAE), Doha (Katar) und Bahrain seit Jahren intensiv in den Tourismus. Neben der Immobilienentwicklung fließen Millionen auch in Sport-Events wie Golf, Formel 1 und die Motorrad-WM.
3,6 Mio. Euro winken
Die Kennzahlen des "Race to Dubai" sind auch angesichts der aktuellen Finanzkrise bemerkenswert. Nach 53 Turnieren in 40 Ländern, darunter die Austrian GolfOpen von 11. bis 14. Juni im Fontana GC könnten bei der "WM" über 3,6 Mio. Dollar (2,8 Mio. Euro) auf einen Glücklichen warten. Auf den Turniersieger warten 1,6 Mio. Dollar (1,243 Mio. Euro). Sollte er gleichzeitig auch Topverdiener 2009 sein, kassiert er weitere zwei Mio. Dollar (1,55 Mio. Euro) aus dem Bonuspool.
Als Qualifikation für das Saisonfinale zählen wie schon bisher alle Europa- und WGC-Turniere sowie die Majors. Der Dubai-Sieger erhält zudem die Harry Vardon Trophy sowie eine fünfjährige Tour-Karte, der Race-Gesamtsieger gleich eine zehnjährige Spielberechtigung für die Europa-Tour.
Topspieler aus den USA?
Ob die zusätzlichen Millionen sowie mehr Punkte für die Weltrangliste auch mehr Topspieler aus den USA dazu bringen, künftig mehr in Europa zu spielen, muss sich erst weisen. Der Spanier Sergio Garcia, der auf beiden Touren spielt und beim hochkarätig besetzten Saisonstart in Schanghai US-Titelverteidiger Phil Mickelson als Nummer zwei der Welt ablösen kann, ist zumindest davon überzeugt.
Ausgerechnet Mickelson, der nach Tag eins in Schanghai gleichauf mit Garcia bei 66 Schlägen hielt, hat seine diesbezüglichen Pläne aber bereits revidiert.
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