Wieder kein Torjubel im Pappelstadion

Jancker musste in der 7. Minute verletzt vom Feld.
Das Mattersburger Pappelstadion war am Samstag neuerlich Schauplatz einer Nullnummer. Eine Woche nach dem 0:0 gegen Austria Kärnten trennte sich der SV Mattersburg in der 18. Runde auch von der Wiener Austria torlos.

Die Burgenländer stellten damit einen neuen Negativrekord in ihrer Oberhaus-Geschichte auf, das Team von Franz Lederer ist nämlich nun elf Ligapartien sieglos (vier Remis, sieben Niederlagen).

Talfahrt der Mattersburger
Der letzte Sieg gelang dem SVM am 23. August gegen Kapfenberg. Mittlerweile schmolz der Vorsprung auf den Tabellenletzten Altach auf drei Punkte, denn die Vorarlberger deklassierten im Kellerduell Kapfenberg 3:0.

Die Austria, die am Dienstag im Derby Rapid 2:0 bezwungen hatte, verlor neuerlich Boden im Kampf an der Spitze, der Rückstand auf den neuen Leader Sturm beträgt sechs Punkte, am Sonntag könnte das Defizit auf Salzburg auf acht Punkte ansteigen.

Ungebetener "Spaziergänger"
Die 4.500 Fans sahen eine flotte Anfangsphase, in der die Austrianer spielbestimmend waren, die Mattersburger aber mit vollem Einsatz dagegenhielten.

Nachdem durch Naumoski (8.) und Wagner (13.) bzw. Bazina (6.) die ersten Möglichkeiten vergeben wurden und Jancker aufgrund einer Adduktorenzerrung ausgetauscht werden musste (7.), schlief die Partie ein wenig ein. Kurz sorgte jedoch ein ungebetener "Spaziergänger" in Jeans und Ruderleiberl auf dem Spielfeld für Aufsehen.

Bazina vergibt Riesenchance
In der 38. Minute lief Bazina alleine auf Mattersburg-Goalie Bliem zu, der Kroate schoss jedoch über das Tor. Kurz vor der Pause gab es große Aufregung im Austria-Strafraum, nach einer Safar-Parade sollte sich Wagner den Ball mit der Hand mitgenommen haben, deshalb wurde der Treffer der Burgenländer von Schiri Meßner nicht anerkannt.

Nach der Pause blieb die Spannung sehr mäßig, Safar rettete im letzten Moment vor Wagner (69.). In der Nachspielzeit drückte dann Schiri Meßner beide Augen zugunsten der Austria zu: Troyansky rempelte von hinten Atan um, doch der fällige Elferpfiff blieb aus (91.).

Stimmen zum Spiel
Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): "Bei allem Respekt vor der Austria, wir haben daheim gespielt, wollten den Sieg und hatten diesen auch auf dem Fuß. Aber das ist momentan unser Los. Wenn die Mannschaft punkto Kompaktheit und Wille so auftritt wie heute, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Natürlich stehen wir nach elf sieglosen Spielen nicht großartig da, aber meine Mannschaft ist gut.

In der Schlussphase hätte es Elfmeter für uns geben müssen, im Horr-Stadion hätte es in dieser Situation sicher Elfer für die Austria gegeben. Sicher hebt Atan leicht ab, aber diesmal ist Troyansky nur in den Mann gegangen. Wenn man in der Tabelle oben steht, kriegt man leichter einen Elfer zugesprochen."

Karl Daxbacher (Austria-Trainer): "Zu Beginn haben wir zu viele lange Bälle gespielt, mit dem Kurzpassspiel ist es dann bessergegangen. Mattersburg hat gekämpft und dagegengehalten, im Großen und Ganzen war das Spiel ausgeglichen. Wir hatten mehr Spielanteile, die klareren Chancen hatte aber Mattersburg. Wir haben in den vergangenen Tagen unsere Defensivarbeit wieder verbessert, denn vor dem Derby hatten wir sehr viele Tore erhalten. Jetzt haben wir uns wieder stabilisiert, aber offensiv passt es nicht.

Die Elfmetersituation war hart an der Grenze, so etwas kann man natürlich geben."

Samstag:

Mattersburg - Austria Wien 0:0

Mattersburg, Pappelstadion, 5.400 Zuschauer, SR Meßner

Mattersburg: Bliem - Mravac, Sedloski, Pöllhuber - Atan, Csizmadia (58./Pauschenwein), Seidl, Mörz - Naumoski - Wagner, Jancker (7./Kovrig)

Austria: Safar - Standfest, Bak, Dragovic, Troyansky - Krammer (46./Madl), Blanchard, Suttner (80./Sulimani) - Acimovic - Okotie, Bazina

Gelbe Karten: Naumoski, Wagner, Sedloski bzw. Krammer, Troyansky, Bak, Dragovic

Die besten Spieler: Naumoski bzw. Blanchard

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