"Mit Vorfreude" ins erste ÖFB-Spiel

Gspurning absolvierte in Österreich nur zwei Bundesliga-Spiele.
Nach der definitiven Absage von Alexander Manninger für das Testspiel der österreichischen Nationalmannschaft in Wien gegen die Türkei steht Michael Gspurning am Mittwoch (20.30 Uhr, live in ORF1) vor seinem Debüt im ÖFB-Trikot.

Nervenflattern verspürt der Goalie des griechischen Erstligisten Skoda Xanthi aber nicht. "Ich fühle mich gerüstet, habe genug Selbstvertrauen und gehe mit Vorfreude in diese Partie", betonte der Steirer.

Erst zwei Gegentreffer
Seine Zuversicht schöpft der 27-Jährige aus den starken Saisonleistungen mit seinem Club, so kassierte Xanthi in zehn Runden lediglich drei Tore. Auch am Sonntag war er beim 0:0 bei Panthrakikos Komotini nicht zu bezwingen.

Auf die Kappe von Gspurning gingen insgesamt bisher gar nur zwei Treffer, weil der 1,95 m große Keeper beim 0:1 vor eigenem Publikum gegen Olympiakos beim Stand von 0:0 zur Pause nach einem Zusammenstoß ausgetauscht werden musste.

Hoch im Kurs bei Olympiakos?
Beim aktuellen Meister, gegen den Xanthi die bisher einzige Saisonniederlage bezog, scheint Gspurning hoch im Kurs zu stehen. "In den Medien werde ich mit Olympiakos in Verbindung gebracht", sagte der Tormann. Vor diesem Hintergrund sei auch die vor zwei Wochen erfolgte Vertragsverlängerung bis 2011 zu sehen - im neuen Kontrakt wurde eine Ablösesumme von einer Million Euro festgeschrieben.

"Xanthi ist darauf angewiesen, hin und wieder Spieler gewinnbringend zu verkaufen. Wenn aber ein Verein kommt und ein bisschen weniger bietet, wird man sicher auch darüber reden", meinte Gspurning.

"Ein fußballerischer Goldgriff"
Der Ex-Paschinger, der es auf nur zwei Bundesliga-Einsätze brachte, hätte aber auch kein Problem damit, seinen Vertrag in der 60.000-Einwohner-Stadt Xanthi zu erfüllen.

"Ich fühle mich hier sehr wohl und habe diesen Schritt nie bereut. Das war ein fußballerischer Goldgriff und auch für meine persönliche Weiterentwicklung sehr wichtig." Schon vor seinem Wechsel nach Griechenland stand Gspurning vor einem Transfer nach Coventry, der aber an den Ablösemodalitäten scheiterte.

Clubkollege Wallner
Dank der Kontakte seines damaligen Trainers Didi Constantini gelang dann aber der Sprung in die Kleinstadt gut 200 km östlich von Saloniki, wo Gspurning mit seiner Freundin wohnt und seit Sommer mit Roman Wallner einen österreichischen Mannschaftskollegen hat.

"Er hat sich vor zwei Wochen in einem Testspiel das Knie verdreht. Derzeit befindet er sich im Lauftraining und arbeitet hart daran, dass er so schnell wie möglich eine Chance bekommt", erzählte der Goalie, dessen Club auf einen UEFA-Cup-Startplatz hofft.

Griechischer Fußball ist technischer
Markante Unterschiede zwischen Griechenland und Österreich in der täglichen Trainingsarbeit entdeckte Gspurning nicht. "Aber in Griechenland wird vielleicht der technische Fußball ein bisschen mehr forciert, auch weil es hier viele südamerikanische Legionäre gibt."

Nicht zu vergleichen sind die beiden Länder hingegen, was die mediale Aufmerksamkeit betrifft. "Hier dreht sich alles um Fußball und auch um Basketball. Es gibt vier Sporttageszeitungen, und die müssen erst einmal gefüllt werden."

Nominierung keine Überraschung
In Xanthi wird Gspurning auf der Straße erkannt, in Österreich ist er allerdings ein unbeschriebenes Blatt - was sich nach dem Türkei-Match ändern könnte.

"Ich werde auf jeden Fall schauen, dass ich mich so schnell wie möglich in die Mannschaft einfüge, nicht nur auf dem Platz, sondern schon vorher außerhalb des Platzes", versprach der Steirer, für den seine Nominierung keine allzu große Überraschung war, "weil ich ja schon vorher öfters ein Thema in den Medien gewesen bin".

Bereits vor dem Testspiel im vergangenen Februar gegen Deutschland war Gspurning - der fünfte ÖFB-Goalie in diesem Jahr nach Manninger, Helge Payer, Jürgen Macho und Ramazan Özcan - im erweiterten Kader gestanden. "Und ab diesem Zeitpunkt habe ich dann gewusst, dass ich unter Beobachtung stehe."

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