Der Vizemeister führt damit drei Punkte vor Titelverteidiger Rapid und vier vor Sturm Graz. Die Grazer hatten allerdings ein Spiel weniger ausgetragen.
Janko wieder im Doppelpack
Die Salzburger waren in Mattersburg zwar zweimal in Rückstand geraten, durften sich aber einmal mehr auf die Dienste von Goalgetter Marc Janko verlassen. Der 25-Jährige machte das, was man mittlerweile fast von ihm erwartet - seine Saisontore Nummer 28 und 29.
Die weiteren Treffer erzielten Cem Atan (2.) und Ilco Naumoski per umstrittenem Elfmeter (22.) sowie Karel Pitak (50.) und der eingewechselte Robin Nelisse (90.). Noch vor der Pause hatten die Mattersburger Ilco Naumoski mit Gelb-Rot verloren (37.).
Den vorentscheidenden Treffer markierte Janko in Minute 62, obwohl er den Ball gar nicht richtig erwischt hatte. Eine minimale Berührung reichte, um eine Flanke von Laszlo Bodnar im Tor unterzubringen. Vor der Pause hatte der Bundesliga-Topscorer aus kurzer Distanz per Volley relativ ungehindert zum 1:1-Ausgleich eingeschossen (9.).
Zwölf Tore in fünf Partien
In den vergangenen fünf Spielen hat Janko damit zwölf Tore erzielt. Auf den Bundesliga-Rekord von Hans Krankl aus der Saison 1977/78 (41 Tore) fehlen dem Salzburg-Stürmer nur noch zwölf Treffer. 16 Runden hat er dafür Zeit.
Burgenländer auf Talfahrt
Der Negativlauf der Mattersburger hielt dagegen an. Die Burgenländer sind bereits seit 13 Runden sieglos, holten dabei nur vier Punkte. Dabei hatte der SVM versucht, die Serie mit alten Tugenden zu beenden. Die Hausherren wirkten in der Anfangsphase aggressiver, gewannen deutlich mehr Zweikämpfe.
Das wurde bereits nach 89 Sekunden belohnt. Nach Flanke von Michael Mörz, der das Kapitänsamt an Carsten Jancker abgegeben hatte, kam der Ball eher zufällig zu Atan, der mit rechts ins lange Kreuzeck abzog.
Naumoski von Stuchlik ausgeschlossen
Die neuerliche Führung folgte nach Jankos Ausgleich auf umstrittene Art und Weise. Jancker war im Duell mit Salzburg-Verteidiger Remo Meyer zu Boden gegangen, Referee Stuchlik zeigte zur allgemeinen Verwunderung auf den Punkt. "Das war ein Muster von einem Stürmerfoul", mokierte sich Salzburg-Sportdirektor Heinz Hochhauser.
Naumoski war es egal - 2:1. Der Torschütze ging allerdings noch vor der Pause duschen. Sechs Minuten nach seiner ersten Gelben Karte holte sich der Mazedonier für eine angebliche Schwalbe im Strafraum seine zweite ab.
Auf der Gegenseite hatte Stuchlik schon zuvor ein elferwürdiges Foul an Janko nicht geahndet (15.). Alexander Zickler hatte unmittelbar davor mit einem von Sedloski abgefälschten Schuss die Innenstange getroffen.
Traumtor von Pitak
Einen weiteren Halbvolley setzte Janko knapp an ebendieser vorbei (34.). Eine Großchance von Pitak nach Doppelpass mit Christoph Leitgeb machte Mattersburg-Goalie Stefan Bliem mit einer sehenswerten Fußabwehr zunichte (35.).
Gegen Pitaks Ausgleich war Bliem nach der Pause aber machtlos. Der starke Tscheche übernahm eine weite Flanke von Barry Opdam volley und traf perfekt ins Kreuzeck - ein Treffer der Marke Tor des Jahres.
Schlusspunkt durch Joker Nelisse
Mit der Führung im Rücken und einem Mann mehr drohte den Salzburgern kaum noch Gefahr. Bliem rettete erst noch gegen Janko (66.), den Schlusspunkt setzte Joker Nelisse nach Vorarbeit von Leitgeb mit seinem neunten Saisontor.
Die Salzburger verloren von ihren vergangenen zwölf Spielen damit nur eines - jenes gegen Kapfenberg. Mattersburg trennt nur die bessere Tordifferenz gegenüber Altach vom Tabellenende.
Stimmen zum Spiel:
Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): Die Spielleitung war nicht die Glücklichste, Schiedsrichter Stuchlik war etwas indisponiert. Das Führungstor hat uns eigentlich in die Karten gespielt, wir haben an den Sieg geglaubt. Die Gelb-Rote Karte für Naumoski war spielentscheidend, hat uns den Wind aus den Segeln genommen. Man weiß nicht, wie es Elf gegen Elf gelaufen wäre. Aber es ist müßig darüber zu reden, wir haben wieder verloren. In der zweiten Hälfte war es schwer und dann bekommst du auch noch so einen Zauberschuss.
Co Adriaanse (Salzburg-Trainer): Die Auswärtsspiele sind nicht einfach. Meine Mannschaft hat mit einer sehr guten Einstellung und gut gespielt, viel Druck gemacht. Leider hat heute der Schiedsrichter eine sehr wichtige Rolle gespielt. Deshalb sind wir auch in Rückstand gekommen.
Marc Janko (Salzburg-Goalgetter): Es war hier wie immer ein extrem ungutes Publikum. Es war eine sehr kampfbetonte Partie. Im Endeffekt war es nicht ganz einfach, die Rückstände aufzuholen, weil Mattersburg defensiv sehr gut gestanden ist und sehr aggressiv in die Zweikämpfe gegangen ist.
Sonntag:
Mattersburg - Red Bull Salzburg 2:4 (2:1)
Pappelstadion, 4.500 Zuschauer, SR Stuchlik
Torfolge:
1:0 Atan (2.)
1:1 Janko (9.)
2:1 Naumoski (22./Elfer)
2:2 Pitak (50.)
2:3 Janko (62.)
2:4 Nelisse (90.)
Mattersburg: Bliem - Pauschenwein (80./Pöllhuber), Malic, Sedloski, Mravac (66. Lindström) - Atan, Kovrig, Mörz - Naumoski - Jancker, Th. Wagner (57./Csizmadia)
Salzburg: Ochs - Bodnar, Sekagya, Meyer, Opdam - Pitak, Boussaidi, Tchoyi (57./Vonlanthen), Leitgeb - Zickler (79./Nelisse), Janko (89./Ngwat-Mahop)
Gelb-Rote Karte: Naumoski (37./Unsportlichkeit)
Gelbe Karten: keine bzw. Tchoyi, Meyer, Vonlanthen
Die Besten: Atan bzw. Pitak, Janko
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