Einem Reporter des Sonntagsblattes "News of the World", der sich als arabischer Prinz ausgab, offenbarte der Schwede dabei allerlei Indiskretionen.
Wechselabsichten für Millionengehalt
Demnach zeigte sich Eriksson bereit, nach der WM seinen Job als Nationaltrainer vorzeitig aufzugeben und den Erstligisten Aston Villa zu übernehmen, obwohl der Vertrag des Schweden mit dem Verband noch bis 2008 lief.
Als Gehaltsvorstellung soll er eine Summe von fünf Millionen britischen Pfund (7,3 Millionen Euro) netto genannt haben. Zugleich deutete er an, David Beckham zum Wechsel von Real Madrid zu Aston Villa bewegen zu können.
"Böse Falle"
Erikssons Manager Athole Still bezeichnete das Vorgehen der Boulevardzeitung als "böse Falle". Er bestätigte Gespräche mit dem vermeintlichen Scheich über dessen mögliches Engagement bei einem Erstliga-Klub, der Rest des Artikels sei aber "reine Fantasie", so Still.
Das Blatt zitiert den Trainer ferner mit den Worten, Beckham sei bei Real Madrid nach der dritten Saison ohne Titel "ein wenig frustriert" und wolle nach England zurück.
Teamchef lästert über Spieler
Zudem sei Stürmer Michael Owen damals bei Newcastle ebenfalls "nicht glücklich" gewesen. Zugleich soll sich Eriksson über das "heftige Temperament" seines Nachwuchsstars Wayne Rooney beklagt und National-Verteidiger Rio Ferdinand Faulheit unterstellt haben.
"News of the World" hatte mit seinem als Scheich getarnten Reporter Mazher Mahmood bereits mehrere Prominente reingelegt.
Entschuldigung und Reue
Eriksson entschuldigte sich später bei David Beckham und Co. für seine Lästereien. "Ich habe fast alle angerufen. Ich bin überzeugt, dass meine Beziehung zu den Spielern in keiner Weise beeinträchtigt ist", erklärte der Schwede. Er räumte jedoch ein, dass "es natürlich besser wäre, wenn es diese Geschichte nicht gegeben hätte".
Während die betroffenen Clubs - von Real Madrid bis zu Newcastle United - bemüht waren, mit Presseerklärungen den entstandenen Schaden zu begrenzen, erhielt der Trainer vom englischen Verband FA Rückendeckung.
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