Schlierenzauer verhindert ersten Loitzl-Sieg

Sonderlob von ÖSV-Trainer Alexander Pointner gab es für Thomas Morgenstern.
Die ÖSV-Adler haben am Sonntag beim Weltcup-Skispringen in Engelberg eine perfekte Generalprobe für die Vierschanzentournee abgeliefert und einen Doppelsieg gefeiert.

Der schon nach dem ersten Durchgang führende Gregor Schlierenzauer gewann mit zwei Sprüngen auf 133,5 m mit 1,7 Punkten Vorsprung auf den weiterhin auf seinen ersten Sieg wartenden Wolfgang Loitzl.

Weltcup-Titelverteidiger Thomas Morgenstern, von einem Sturz im Probedurchgang etwas gehandicapt, wurde unmittelbar vor Martin Koch Siebenter. Die Qualifikation für das Finale verpasst hatten Manuel Fettner (34.), Andreas Kofler (37.) und Markus Eggenhofer (40.).

Trotz Höchstweite nur Dritter
Weltcup-Leader Simon Ammann nützte auch die Tageshöchstweite von 136 m im Finale nichts, der Schweizer Vortagessieger musste sich als Dritter den beiden Österreichern geschlagen geben.

Für das ÖSV-Team war es der zweite Saisonsieg, auch Sieg Nummer eins war in Trondheim auf das Konto von Schlierenzauer gegangen. Der bald 19-jährige Skiflug-Weltmeister hält nun bei insgesamt 13 Weltcup-Erfolgen.

Ammann nicht unschlagbar
In der Gesamtwertung rückte er Ammann bis auf 75 Punkte nahe, in Schlagdistanz ist er also. "Das ist eine große Motivation für mich. Jetzt freue ich mich auf die Pause und dann auf die Tournee", meinte Schlierenzauer.

Auch das Beenden der Siegesserie von Ammann noch vor der Tournee war von Bedeutung. "Psychologisch gesehen ist das sehr wichtig gewesen. Nicht nur ich weiß, dass ich ihn jederzeit schlagen kann. Mit dem Wolfgang habe ich auch einen starken Teamkollegen an der Seite, was Ammann derzeit nicht hat."

Loitzl bleibt geduldig
Der ebenfalls in Topform befindliche Loitzl muss hingegen weiterhin auf seinen ersten Einzelsieg im Weltcup warten. "Wuff", wie er von vielen genannt wird, landete in seinem 221. Weltcup-Springen zum achten Mal auf dem Podest - zum fünften Mal auf dem zweiten Platz.

So knapp wie am Sonntag war er noch nie am Sieg dran, schon am Samstag hatte er sich Ammann nur um 2,2 Zähler beugen müssen. "Es wird immer knapper. Aber ich bin geduldig, und ich gehe davon aus, dass es früher oder später klappen wird", meinte Loitzl, bei dem auch sein Trainer ein "neues Feuer" entdeckt hat.

"Wir haben sehr hart gearbeitet in der letzten Zeit und gemerkt, dass wir Ammann Schritt für Schritt näher kommen. Wir haben zeitweise unsere Stärke ausspielen können, nämlich bei weiten Sprüngen den Telemark zu setzen. Heute hat man es in der Luft gespürt, dass der Tag da ist", freute sich ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner.

Sonderlob für Morgenstern
Stolz war Pointner aber auch auf Morgenstern. Der Doppelolympiasieger war im Probedurchgang nach dem Aufsprung gestürzt, brach sich dabei beide Ski ab und holte sich eine Blessur im Oberschenkel. "Das war eine ganz tolle Sache, dass er dann im zweiten Durchgang wieder so einen Sprung zeigt."

Morgenstern selbst war auch ein bisschen stolz auf sich: "Das war heute ein schwerer Wettkampf unter diesen Umständen." Ein alter Fehler - zu viel Gewicht beim Aufsprung auf dem rechten Fuß - habe sich eingeschlichen und der weiche Schnee im Aufsprung sein Übriges getan. "Ich bin dankbar, dass nicht mehr passiert ist."

Der Bluterguss sei für die Tournee kein Problem, versicherte der Kärntner. "Ich habe jetzt fünf Tage Zeit zum Regenerieren." Und auch der Verlust seiner "Einserski" ist kein Handicap, denn mit den Ersatzski habe er schon "eine neue Liebe gefunden".

ÖSV-Sextett für Tournee nominiert
Toni Innauer, der Nordische ÖSV-Direktor für die Sparten Skispringen und Nordische Kombination, nannte im ORF-Fernsehen auch bereits sechs von sieben Fixstartern für die 57. Auflage der Vierschanzentournee, die am 28. Dezember mit der Qualifikation in Oberstdorf beginnt.

"Sechs Leute kann ich nennen: Schlierenzauer, Morgenstern, Loitzl, Koch, Eggenhofer und Kofler. Den siebenten Mann werden wir am Montag nach Rücksprache mit den Trainern nennen", sagte Innauer, der Loitzl nach dessen konstanten Leistungen als "Geheimfavoriten" bezeichnete.

Die ÖSV-Adler peilen auf den vier Stationen in Oberstdorf (29.12.), Garmisch-Partenkirchen (1.1.), Innsbruck (4.1.) und Bischofshofen (6.1.) den ersten Tournee-Gesamtsieg seit 2000 (Andreas Widhölzl) an.

Weltcup-Skispringen in Engelberg

Sonntag:
1.Gregor SchlierenzauerAUT133,5/133,5264,1
2.Wolfgang LoitzlAUT132,5/133,0262,4
3.Simon AmmannSUI131,5/136,0260,0
4.Martin SchmittGER129,0/134,0253,9
5.Harri OlliFIN127,5/133,5251,3
6.Kalle KeituriFIN129,5/131,5250,8
7.Thomas MorgensternAUT125,0/134,0247,7
8.Martin KochAUT128,0/129,5244,0
9.Anders BardalNOR127,0/127,5237,1
10.Michael UhrmannGER125,0/129,5236,6
11.Roar LjökelsöyNOR126,0/126,0231,6
12.Dimitri WassiljewRUS124,0/125,5225,6
13.Andreas KüttelSUI124,0/124,5225,3
14.Roman KoudelkaCZE124,0/125,0225,2
15.Ville LarintoFIN121,5/125,0223,2
16.Jakub JandaCZE123,0/124,0221,6
.Daiki ItoJPN121,5/125,5221,6
18.Adam MalyszPOL122,5/124,0221,2
19.Noriaki KasaiJPN123,5/123,5221,1
20.Björn Einar RomörenNOR125,0/122,0218,6
21.Stephan HockeGER121,5/123,5218,5
22.Denis KornilowRUS123,5/121,0215,6
23.Anders JacobsenNOR123,0/120,5214,8
24.Michael NeumayerGER121,5/123,5214,5
25.Ondrej VaculikCZE124,5/120,0213,6
26.Matti HautamäkiFIN123,0/119,0207,6
27.Yuta WataseJPN120,5/118,0204,3
28.Robert KranjecSLO121,0/118,0204,2
29.Taku TakeuchiJPN120,5/118,0203,3
30.Primoz PeterkaSLO121,0/114,5195,4
34.Manuel FettnerAUT119,5102,6
37.Andreas KoflerAUT118,5100,3
40.Markus EggenhoferAUT118,098,4

Samstag:
1.Simon AmmannSUI138,5/137,0275,4
2.Wolfgang LoitzlAUT134,0/137,5273,2
3.Gregor SchlierenzauerAUT135,0/134,0265,7
4.Ville LarintoFIN131,0/134,5259,4
5.Tom HildeNOR134,0/128,5252,0
6.Thomas MorgensternAUT129,0/127,5240,2
7.Martin SchmittGER120,0/134,5235,1
8.Markus EggenhoferAUT129,0/124,5234,3
9.Michael NeumayerGER128,0/126,0233,7
10.Dimitri WassilijewRUS126,5/127,0232,3
11.Martin KochAUT123,0/129,0231,1
12.Anders BardalNOR125,5/126,5230,6
13.Harri OlliFIN129,0/123,0229,6
14.Andreas KoflerAUT126,5/123,0227,1
15.Jakub JandaCZE124,5/125,0226,1
16.Denis KornilowRUS127,5/121,5224,2
17.Vincent Descombes SevoieFRA125,0/123,5222,8
18.Johan Remen EvensenNOR122,0/124,0219,8
19.Jernej DamjanSLO128,0/118,5219,2
20.Primoz PeterkaSLO128,0/117,0216,5
21.Adam MalyszPOL125,0/119,5216,1
22.Stephan HockeGER123,0/122,0213,0
23.Jan MaturaCZE126,0/117,0212,4
24.Manuel FettnerAUT119,0/123,5211,5
25.Emmanuel ChedalFRA122,0/119,5209,7
26.Taku TakeuchiJPN120,5/122,5211,4
27.Lukasz RutkowskiPOL120,0/120,0206,5
28.Ondrej VaculikCZE119,5/119,5201,2
29.Ilja RosliakowRUS121,0/112,5193,8
30.Matti HautamäkiFIN122,0/111,5185,3

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