Der Vierschanzentournee-Sieger kam mit Gattin Marika und seinen zwei kleinen Söhnen Benjamin und Nikolas zum Schauplatz der zwei Weltcup-Bewerbe am Wochenende (jeweils 14.00, live in ORF1) und sah sich das Einfliegen durch Vorspringer an.
Schauen, wie weit es geht
"Ich wollte einmal schauen, wie weit Hubert Neuper ausgesteckt hat. Die Taferl gehen bis 225 Meter, aber so weit will ich nicht hupfen", erklärte der Lokalmatador aus Bad Mitterndorf. Der Schanzenrekord steht bei 214 Meter, noch weitere Flüge sind wohl kaum möglich.
Am Donnerstagabend plauderte Loitzl vor Medien erstmals nach seinem Triumph locker über Erreichtes und seine nächsten Pläne. Zwei Tage lang hatte er im Kreise seiner Familie abgeschaltet.
"Die Kinder haben nur eine Gaudi gehabt, dass ich wieder daheim war, denen war es egal, wievielter ich geworden bin", erzählte der bald 29-Jährige (Geburtstag am 13. 1.).
"Traue mir auch beim Fliegen einiges zu"
Für die Heimbewerbe hat er sich viel vorgenommen, obwohl er bisher auf Flugschanzen nicht hervorgestochen war. In den bisherigen Weltcup-Bewerben auf dem Kulm gab es keine Top-Ten-Ränge, das Verpassen eines Platzes im ÖSV-Team für die WM 2006 war ein Negativerlebnis.
Doch nun ist die Situation völlig anders. "Ich möchte mit Spaß und Genuss fliegen gehen. Mit dem Ziel, mir, meinen Kollegen und den Betreuern zu beweisen, dass ich auch ein guter Flieger sein kann. In dieser Form traue ich mir auch beim Fliegen einiges zu", sagte Loitzl.
Neues Gefühl für Loitzl
Toni Innauer, dessen Topnote von fünfmal 20,0 aus dem Jahr 1976 von Loitzl in Bischofshofen eingestellt wurde, ist neugierig, wie sich der aktuelle Überflieger auf dem Kulm schlägt.
"Ich bin gespannt, wie es ihm mit dem neuen Selbstvertrauen und dem Gefühl für neue Nuancen im Sprung gehen wird", sagte der ÖSV-Sportdirektor. Wenn man in Form ist, sei es herrlich, Skifliegen zu gehen.
Kampfansage von Schlierenzauer
Dieses Hochgefühl wollen auch die Spezialisten Gregor Schlierenzauer und Martin Koch auskosten. Weltmeister Schlierenzauer, der mit der Tournee nicht ganz zufrieden war, gab sich am Abend vor seinem ersten Flug von dieser Schanze kämpferisch.
"Ich weiß, dass ich der derzeit weltbeste Skiflieger bin, das möchte ich umsetzen", sagte der 19-Jährige, der zugab, dass es immer ein mulmiges Gefühl sei, nach längerer Pause wieder zu fliegen.
Schlierenzauer gewann alle seine bisherigen Konkurrenzen auf Flugschanzen (WM 2008 sowie zwei Weltcups in Planica 2008). "Ich bin ungeschlagen, es wäre schön, wenn das so weitergeht."
Koch spitzt auf Skiflugweltcup
So wie Loitzl vor der Tournee ist auch Martin Koch noch ohne Weltcup-Sieg. Nach rund einem Dutzend Podestplätzen will sich der Kärntner aber nicht auf Platzierungen festlegen.
"Ich möchte Spaß haben und gute Sprünge zeigen", wiederholte er frühere Aussagen.
Die WM in Liberec sei sein großes Saisonziel, aber der heuer nach längerer Pause wieder ausgeschriebene Skiflugweltcup hat es ihm ebenfalls angetan. "So eine kleine Kristallkugel hätte ich schon gerne daheim."
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