Raich triumphiert in Adelboden

Raich zog mit seinem dritten Adelboden-Sieg mit Größen wie Maier, Stenmark, Zurbriggen und Thöni gleich.
Benjamin Raich hat am Samstag zum dritten Mal nach 2006 und 2007 in seinem "Wohnzimmer" auf dem Chuenisbärgli gewonnen. Der 30-jährige Tiroler setzte sich beim RTL-Klassiker in Adelboden in einem spannenden Duell mit 0,24 Sekunden knapp gegen den Italiener Massimiliano Blardone durch.

©Bild: Reuters/Pascal Lauener
©Bild: Reuters/Pascal Lauener
Auf Rang drei landete überraschend der Norweger Kjetil Jansrud (+0,72), der mit einem starken zweiten Lauf noch vom 14. Rang auf das Podest fuhr.

Raich "mag den Nervenkitzel"
"Ein schwieriger Hang ist immer gut für mich. Man muss ganz genau fahren", erklärte Raich nach dem Triumph seine Stärke in Adelboden. "Den Nervenkitzel am Start, als Letzter alleine oben zu stehen, das mag man. Man muss angreifen, und das ist mir heute relativ gut gelungen."

Raich legte den Grundstein zu seinem 33. Weltcup-Sieg und dem insgesamt 400. in der ÖSV-Geschichte mit einem nahezu perfekten ersten Lauf. Im zweiten Durchgang reichte ihm dann die 17. Zeit, um sowohl die Führung im Gesamt- als auch im RTL-Weltcup zu übernehmen.

Auf einer Stufe mit den Größten
Mit seinem dritten Riesentorlauf-Sieg in Adelboden zog Raich mit Hermann Maier gleich, der Sieger von 1998, 1999 und 2001 war bis Samstag der einzige Österreicher mit drei Erfolgen auf der Piste im Berner Oberland gewesen.

Ebenfalls zumindest drei RTL-Triumphe in Adelboden haben in der Weltcup-Geschichte außer Raich und Maier nur Gustav Thöni (ITA/3 Siege), Ingemar Stenmark (SWE/5) und Pirmin Zurbriggen (SUI/3) zustande gebracht.

Sieg als Familien-Koproduktion
Der Raich-Sieg war in gewisser Hinsicht auch eine Familien-Koproduktion, denn sein Bruder und ÖSV-Trainer Florian hatte den ersten Durchgang gesteckt. "Ich habe ihm gesagt, dass er nichts Besonderes und einfach so wie im Training setzen soll. Das hat er sehr gut gemacht", meinte Raich.

Viletta rettet Hausherren
Für die Hausherren reichte es ein Jahr nach dem Doppelsieg durch Marc Berthod und Daniel Albrecht diesmal nicht zu einem Stockerlplatz.

Bester Schweizer war diesmal sensationell Sandro Viletta, mit Startnummer 53 schaffte es der 22-Jährige noch auf Rang vier. Berthod wurde Sechster, Didier Cuche Elfter, Carlo Janka 22. und Albrecht gar nur 26.

Hirscher auf Rang elf
Zweitbester ÖSV-Athlet hinter Raich war Marcel Hirscher, der 19-Jährige erreichte im letzten Riesentorlauf vor der WM trotz akuter Darmgrippe Platz elf.

"Die Krankheit hat mich sehr geschwächt, aber mir taugen die nicht ganz so aggressiven Schneebedingungen hier sehr", erklärte Hirscher, der vor einem Jahr in Adelboden als Slalomneunter sein erstes Topergebnis im Weltcup erreicht hatte.

Gruber fällt zurück
Christoph Gruber war nach dem ersten Lauf noch auf Rang drei zu finden gewesen, der Tiroler fiel jedoch im Finale auf Platz 13 zurück.

"Adelboden liegt mir immer sehr gut. Aber im zweiten Durchgang hat mir das letzte Selbstvertrauen zum vollen Angriff gefehlt", gestand Gruber, der zuvor dreimal ausgeschieden war. Die weiteren Österreicher in den Punkterängen waren Philipp Schörghofer (15.) und Stephan Görgl (23.).

Schrecksekunden für Reichelt
Eine Schrecksekunde hatte Hannes Reichelt zu verzeichnen. Der Salzburger, der bereits mit einer Sprunggelenksverletzung ins Rennen ging, blieb im ersten Lauf bei einem Tor hängen, kam zu Sturz und lag danach eine Zeit lang mit Schmerzen im Schnee.

Reichelt gab danach jedoch Entwarnung: "Kurzzeitig habe ich meinen linken Fuß nicht gespürt, weil ich auf einen Nerv gefallen bin. Ich bin aber froh, dass es scheinbar nichts Gröberes ist. Es ist einfach wie verhext zurzeit."

RTL in Adelboden

Endstand:
1.Benjamin RaichAUT2:24,95
2.Massimiliano BlardoneITA2:25,19
3.Kjetil JansrudNOR2:25,67
4.Sandro VilettaSUI2:25,87
5.Cyprien RichardFRA2:26,05
6.Marc BerthodSUI2:26,25
7.Steve MissillierFRA2:26,27
8.Alexander PlonerITA2:26,34
9.Ted LigetyUSA2:26,35
10.Aksel Lund SvindalNOR2:26,37
11.Didier CucheSUI2:26,39
.Marcel HirscherAUT2:26,39
13.Christoph GruberAUT2:26,48
14.Peter FillITA2:26,49
15.Philipp SchörghoferAUT2:26,51
16.Joel ChenalFRA2:26,57
17.Ivica KostelicCRO2:26,66
18.Markus LarssonSWE2:26,68
19.Jean-Baptiste GrangeFRA2:26,72
20.Marcus SandellFIN2:26,73
21.Davide SimoncelliITA2:26,75
22.Carlo JankaSUI2:26,90
23.Stephan GörglAUT2:26,96
24.Gauthier De TessieresFRA2:27,13
25.Jukka LeinoFIN2:27,16
26.Daniel AlbrechtSUI2:27,51
27.Jake ZamanskyUSA2:29,59
28.Christof InnerhoferITA2:29,64
29.Didier DefagoSUI2:31,66

Out u. a.: Hannes Reichelt (AUT), Romed Baumann (AUT), Manfred Mölgg (ITA), Bode Miller (USA)

Zweiter Durchgang:
1.Sandro VilettaSUI1:11,11
2.Ted LigetyUSA1:11,38
3.Kjetil JansrudNOR1:11,48
4.Alexander PlonerITA1:11,67
5.Steve MissillierFRA1:11,89
6.Philipp SchörghoferAUT1:11,91
7.Jukka LeinoFIN1:12,10
8.Peter FillITA1:12,16
9.Stephan GörglAUT1:12,27
10.Didier CucheSUI1:12,32
.Ivica KostelicCRO1:12,32
12.Cyprien RichardFRA1:12,38
13.Davide SimoncelliITA1:12,44
.Joel ChenalFRA1:12,44
15.Marc BerthodSUI1:12,46
17.Benjamin RaichAUT1:12,62
19.Massimiliano BlardoneITA1:12,66
20.Marcel HirscherAUT1:12,69
22.Aksel Lund SvindalNOR1:12,87
25.Christoph GruberAUT1:13,36

Erster Durchgang:
1.Benjamin RaichAUT1:12,33
2.Massimiliano BlardoneITA1:12,53
3.Christoph GruberAUT1:13,12
4.Aksel Lund SvindalNOR1:13,50
5.Jean-Baptiste GrangeFRA1:13,65
6.Cyprien RichardFRA1:13,67
7.Marcel HirscherAUT1:13,70
8.Carlo JankaSUI1:13,78
9.Marc BerthodSUI1:13,79
10.Markus LarssonSWE1:13,86
11.Didier CucheSUI1:14,07
12.Daniel AlbrechtSUI1:14,11
13.Joel ChenalFRA1:14,13
14.Kjetil JansrudNOR1:14,19
22.Philipp SchörghoferAUT1:14,60
24.Stephan GörglAUT1:14,69
25.Sandro VilettaSUI1:14,76
33.Christoph NösigAUT1:15,21
38.Patrick BechterAUT1:15,81
53.Peter StrugerAUT1:18,44

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