Zuvor machten die Cardinals 16 Punkte in Serie, gingen durch einen 64-Yards-Touchdown von Larry Fitzgerald sogar mit 23:20 in Führung, mussten aber am Ende doch ihren Traum vom ersten Super-Bowl-Triumph in der 111-jährigen Clubgeschichte begraben.
Der akrobatische Fang eines Sechs-Yard-Passes von Steelers-Quarterback "Big" Ben Roethlisberger durch "MVP" Santonio Holmes, der mit den Zehenspitzen gerade noch den Boden der Endzone berührte, war der Höhepunkte des besten Schlussviertels der jüngeren Super-Bowl-Geschichte.
Ein Spiel, zwei Sieger
Dem dramatischen Geschehen angepasst fielen auch die ersten Reaktionen aus. Arizonas Quarterback Kurt Warner brachte die Stimmung im Team des Außenseiters auf den Punkt: "Wir haben nicht verloren, Pittsburgh hat gewonnen."
"Wie wir uns zurückgekämpft haben, war großartig, aber man muss den Steelers gratulieren, wie sie nicht aufgegeben und den Touchdown geholt haben."
Den Sieg vor Augen
Der 37-jährige Warner, der bereits 2000 mit St. Louis die Super Bowl gewann, tröstete sich und seine Teamkollegen: "Wir haben alle Erwartungen übertroffen, deshalb schmerzt diese Niederlage etwas weniger. Aber die Emotionen sind natürlich hoch, wenn man zwei Minuten vor Ende in Führung liegt und den Sieg vor Augen hat."
Auch Cardinals-Verteidiger Darnell Dockett zog den Hut vor Pittsburgh. "Sie haben nie aufgegeben, immer weitergekämpft."
Cardinals-Headcoach Ken Whisenhunt, der 2006 als Offensive Coordinator mit Pittsburgh Super-Bowl-Sieger war, strich die Moral seiner Mannschaft heraus: "Es ist schade, dass das Spiel so ausgegangen ist. Es tut mir leid für die Mannschaft. Ich bin aber sehr stolz auf dieses Team."
Große Teams, große Spiele
Whisenhunt zollte den Steelers und hier vor allem Quarterback Roethlisberger Respekt. Der 26-jährige Spielmacher ist eine Art Siegesgarant für Pittsburgh und der jüngste Quarterback mit zwei Super-Bowl-Siegen.
"Pittsburgh hat am Schluss das Spiel gemacht, das zeichnet große Team aus. Das zeichnet Ben (Roethlisberger, Anm.) aus."
"Jetzt oder nie"
Der Mann mit Wurzeln im Schweizer Emmental ist der Leader seiner Mannschaft. Obwohl er erst wenige Sekunden vor Schluss den ersten Touchdown in seinen zwei Super Bowls warf, vertraut das Team auf die Führungsqualtität des 1,95 m großen "Big Ben".
"Jetzt oder nie", war das Roethlisberger-Motto für die letzte Angriffserie der Steelers. "Wenn man so ein Spiel gewinnt, kann man in die Geschichte eingehen. Wenn nicht, war alles umsonst."
Der entscheidende Moment
78 Yards spielte sein Team über das Feld, ohne von der fehleranfälligen Arizona-Verteidigung gestoppt werden zu können.
Den entscheidenden Pass schilderte Roethlisberger so: "Ich wollte den Ball flach werfen, das ging nicht. Ich wollte zu Hines (Ward, Anm.) werfen, der war gedeckt. Im letzten Moment sah ich Santonio (Holmes, Anm.) in die Ecke laufen. Ich dachte schon, der Ball wird abgefangen, aber Santonio machte einen Teufelsfang."
Keine falsche Bescheidenheit
"MVP" Holmes wusste um die Bedeutung seiner Leistung und sagte völlig unbescheiden: "Große Spieler leisten Großes in großen Spielen."
Sein Trainer Mike Tomlin, mit 36 Jahren der jüngste Headcoach, der eine Super Bowl gewinnt, weiß, was er an Holmes hat: "Wir wissen, dass er uns in wichtigen Momenten nicht im Stich lässt."
"Einfach unglaublich"
Hines Ward, der 2006 beim letzten Super-Bowl-Triumph der Steelers zum wertvollsten Spieler gewählt wurde, war von den Eindrücken der letzten Minuten überwältigt. "Es sagt wohl alles über dieses Team aus. Wir haben nie aufgegeben. Unser Comeback und der Sieg - einfach unglaublich."
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