Schweden gehören zu "Europas Besten"

Neulinge zunächst noch auf der Bank.
Das österreichische Nationalteam kämpft am Mittwoch (20.30 Uhr, live in ORF1) in der Grazer UPC-Arena um einen erfolgreichen Start ins Länderspieljahr 2009.

Im Testspiel gegen Schweden will sich die Truppe von Nationalcoach Karel Brückner für die jüngsten Misserfolge (vier Partien ohne Sieg) und die ziemlich sicher verpasste WM-Teilnahme rehabilitieren sowie Selbstvertrauen für die Qualifikationspartie am 1. April in Klagenfurt gegen Rumänien tanken. "Wir brauchen ein gutes Ergebnis und eine gute Leistung", forderte der tschechische Trainer.

"Gute Abwehrleistung" gefragt
Einmal mehr betonte Brückner, dass im Duell mit dem WM-Dritten von 1994 die Arbeit in der Defensive im Vordergrund stehe. "Wir brauchen eine gute Abwehrleistung, denn die war in den vergangenen zwei Spielen (beim 1:3 gegen Serbien und beim 2:4 gegen die Türkei, Anm.) schwach."

Der 69-Jährige stimmte seine Kicker mit dem Videostudium des Heim-0:0 der Skandinavier in der WM-Quali gegen Portugal am 11. Oktober 2008 auf den Gegner ein. "Die Schweden spielen ein klassisches 4-4-2-System", konstatierte Brückner, und sein Assistent Jan Kocian ergänzte: "Ihre zwei Viererketten arbeiten sehr eng und kompakt."

Großer Respekt vor Schweden
Der Slowake zeigte großen Respekt vor dem ÖFB-Kontrahenten. "Die Schweden stehen in der WM-Quali zwar nicht so gut da, wie sie es sich wünschen würden (Rang fünf mit fünf Punkten aus drei Spielen, Anm.), aber sie gehören trotzdem zu Europas Besten. Wir müssen uns warm anziehen, und das nicht nur, weil es draußen kalt wird."

Ungemütlich könnte die Situation für das Trainergespann vor allem dann werden, sollte die Partie verloren gehen - schließlich sagte der künftige ÖFB-Chef Leo Windtner, mit dem Brückner am Mittwoch ein erstes kurzes Gespräch führen wird, dass der Teamchef zwei Partien Zeit habe, den "Schaden vom Herbst zu reparieren".

Druck "ist normal"
Dadurch lässt sich der Tscheche aber nicht aus der Ruhe bringen. "Druck ist normal, das gehört zum Beruf eines Spielers und eines Trainers dazu. Ich verstehe den Druck auf meine Person."

Die Hoffnung auf eine WM-Teilnahme hat der Coach nach eigenen Angaben noch nicht verloren. Dabei gehe es aber nicht um Wunderglauben, sondern "vor allem um gute Arbeit auf dem Platz. Aber es wird kein Spaziergang durch den Rosengarten."

Janko mit offensiver Rückendeckung
Das trifft wohl auch auf die Schweden-Partie zu, in der Brückner zumindest vorerst auf Experimente verzichten und wieder auf sein 4-5-1-System setzen wird. Andreas Ibertsberger soll links in der Viererkette nur bis zur Pause zum Einsatz kommen - aus Rücksicht auf sein Meisterschaftsspiel am Freitag mit Deutschlands Tabellenführer 1899 Hoffenheim gegen Bayer Leverkusen.

An vorderster Front agiert Marc Janko, wobei Brückner die Interpretation zurückwies, er stelle nur einen echten Angreifer auf. "Wir spielen mit einem Spitzenstürmer, aber die drei dahinter (voraussichtlich Andreas Hölzl, Andreas Ivanschitz und Marko Arnautovic, Anm.) sind auch Stürmer", betonte der frühere tschechische Nationaltrainer, der Paul Scharner im defensiven Mittelfeld aufbieten wird.

Potenzielle Debütanten dürfen hoffen
Die drei potenziellen Debütanten Christoph Saurer, Andreas Ulmer und Mario Kienzl werden zunächst wohl auf der Bank Platz nehmen, dürfen sich aber berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz machen. "Es ist klar, dass es auch um das Ergebnis geht, aber wir wollen auch etwas ausprobieren und haben Vertrauen in den gesamten Kader", erklärte Kocian.

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