Ein bewegtes Leben

42 Tage nach seinem Feuerunfall saß Lauda wieder in einem Rennauto - mit blutenden Wunden.
Niki Lauda wurde am 22. Februar 1949 in Wien als Sohn einer Industriellenfamilie geboren. Die Rennsportbegeisterung packte ihn früh, nach der Matura absolvierte er eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker.

Mit einem Mini Cooper, der ihm von seiner Großmutter finanziert wurde, bestritt Lauda seine ersten (Berg-)Rennen. Über die verschiedenen Formel-Serien schaffte er 1971 den Einstieg in die Formel 1 und fuhr den Grand Prix von Österreich.

©Bild: AP
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Millionenkredit für Formel-1-Cockpit
Mit einem Millionenkredit kaufte sich Lauda für 1972 ein Cockpit bei March. 1973 fiel er in Monaco mit seinem Talent Ferrari-Gründer Enzo Ferrari auf. Der große Durchbruch gelang ihm im Jahr darauf.

Am 28. April 1974 gewann Lauda mit Ferrari in Spanien seinen ersten - von insgesamt 25 - Grand Prix. Im Jahr darauf holte er den ersten von insgesamt drei WM-Titeln (1975, 1977 und 1984).

1976 heiratete er seine Lebensgefährtin Marlene Knaus, mit der Lauda zwei Söhne - Lukas (1979) und Mathias (1981) - hat.

1. August 1976, Nürburgring
Im selben Jahr, am 1. August 1976, erschütterte Laudas Unfall auf dem Nürburgring nicht nur die Welt des Motorsports.

©Bild: APA/DPA
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Bei rund 220 km/h brach der Ferrari des Österreichers in einem Linksknick aus, prallte gegen eine Felswand und fing Feuer. Ein nachfolgendes Fahrzeug krachte in den brennenden Ferrari.

Der Italiener Arturo Merzario war einer der ersten Fahrer am Unfallort. Er zog den 27-jährigen Österreicher im zweiten Versuch aus dem brennenden Wrack.

Comeback nach 42 Tagen
Fünf Tage kämpften Ärzte in Mannheim um sein Leben, dennoch saß er 42 Tage nach dem Unfall in Monza wieder im Cockpit.

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Seine Wunden waren noch nicht verheilt, begannen wieder zu bluten. Erst später folgten weitere Operationen und Transplantationen. Lauda wurde in Monza Vierter und im Jahr darauf bereits wieder Weltmeister.

Aufgabe im Regen von Fuji
Den möglichen Titel 1976 vergab der Österreicher, weil er zum Saisonabschluss in Fuji (JPN) bei starkem Regen und Nebel nach zwei Runden aus Sicherheitsgründen aufgab. Weltmeister mit nur einem Punkt Vorsprung auf Lauda wurde James Hunt.

Genug vom "Im-Kreis-fahren"
1979 hatte Lauda vorerst genug von der Formel 1. Der Knalleffekt kam vor dem Großen Preis von Kanada in Montreal.

Am 28. September 1979 erklärte Niki Lauda mit den Worten, "ich bin draufgekommen, dass es in meinem Leben Sachen gibt, die wichtiger sind, als mit dem Auto im Kreis zu fahren", seinen (vorläufigen) Abschied.

Comeback aus finanziellen Gründen
Zwei Jahre dauerte die Pause, ehe Lauda 1982 wieder Rennen fuhr, diesmal für McLaren. Mit den Einnahmen wollte er seine finanziell angeschlagene Fluglinie unterstützen. 1984 gewann Lauda mit einem Turbomotor noch einmal die WM, einen halben Punkt vor Alain Prost.

1985 hatte Lauda endgültig genug vom "Im-Kreis-fahren" und fuhr in seinem letzten Rennen, dem Grand Prix von Melbourne, sein defektes Auto gegen die Mauer. Auch das damalige Traumangebot von Bernie Ecclestone über rund 120 Millionen Schilling (8,7 Mio. Euro) konnte Lauda nicht umstimmen. Von 171 Rennen gewann er 25, 54-mal stand er auf dem Podium.

©Bild: APA/Stefan Hesse
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Lauda hebt wieder ab
Keine drei Jahre später startete Lauda wieder durch. Diesmal mit seiner eigenen Fluglinie und in Kooperation mit dem Reiseveranstalter Itas.

Lauda baute die Chartergesellschaft in wenigen Jahren zu eine vollwertigen Fluglinie mit weltweiter Linienkonzession aus. 1997 übernahm die AUA 36 Prozent der Lauda Air und kaufte Niki Lauda nach jahrelangem heftigen Streit - bei dessen Höhepunkt Lauda als Vorstand zurücktrat - 2001 endgültig aus.

©Bild: APA/DPA/Wolfgang Duveneck
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Fly, Niki, fly
Doch die Luftfahrt ließ den passionierten Piloten, der auch nach seinem 60. Geburtstag nach wie vor im Linieneinsatz fliegt, nicht ruhen.

Nach einem kurzen neuerlichen "Ausflug" in die Formel 1 als Teamchef bei Jaguar kaufte Lauda 2003 die Mehrheit an der Österreich-Tochter der insolventen deutschen Aero Lloyd und taufte sie in flyniki um.

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