Der große Schlager ist wohl Manchester United gegen Inter Mailand, treffen doch die regierenden Meister sowie aktuell überlegen führenden Spitzenreiter beider Ligen im Giuseppe-Meazza-Stadion aufeinander.
Während AS Roma (Dienstag) und Juventus (Mittwoch) vor ihren Duellen gegen Arsenal bzw. Chelsea aufgrund der großen Erfolge der Briten in der Königsklasse Grund zur Sorge haben, erwartet Inter-Coach Jose Mourinho im Heimspiel gegen die "Red Devils" nichts anderes als einen Sieg.
Mourinho als ManU-Schreck
Der Portugiese, der mit Porto im Jahr 2004 die Champions League gewinnen konnte und danach Chelsea betreute, hat auch allen Grund dazu. In zwölf Partien gegen Manchester United kassierte Mourinho mit seinen bisherigen Clubs nur eine Niederlage bei sechs Siegen und fünf Remis.
"Manchester United ist nicht besser als wir. Ich habe in den letzten Jahren zwölfmal gegen sie gespielt. Ich kenne alle Spieler, und ich kenne deren Qualitäten. Habt keine Angst", gibt sich Mourinho optimistisch für das Hinspiel und heizt die Stimmung damit an.
ManU mit Verletzungssorgen
Die Qualitäten von Manchester United liegen derezeit trotz Superstars wie Cristiano Ronaldo und Wayne Rooney vor allem in der Defensive. In 14 Ligaspielen kassierte Goalie Edwin van der Sar keinen einzigen Gegentreffer. Erst am Samstag riss diese Serie, als Blackburn-Stürmer Roque Santa Cruz bei der 1:2-Niederlage den Ehrentreffer erzielte.
Trainer Alex Ferguson plagen aber vor dem großen Schlager ausgerechnet in der Defensive Personalprobleme. Der Serbe Nemanja Vidic ist gesperrt, Gary Neville und Wes Brown fallen fix aus, und der als Vidic-Ersatz gehandelte Jonny Evans ist für die Partie wegen einer Verletzung ebenso fraglich wie der Ire John O'Shea.
"Wir haben Verletzungssorgen. Ich hoffe, dass ich zwei gesunde Innenverteidiger zur Verfügung haben werde. Aber derzeit ist das mehr als fraglich", sagte Ferguson, der in seiner Not vielleicht auf Debütant James Chester aus dem Reserveteam setzen wird.
Gute Erinnerungen an Inter
Ferguson hat aber immerhin gute Erinnerungen an Inter Mailand. Der 67-jährige Schotte saß bereits beim letzten CL-Duell der beiden Teams im Jahr 1999 (ManU stieg mit einem Gesamtscore von 3:1 auf, Anm.) auf der Bank, während Mourinho erst ein Jahr später seine erste Stelle als verantwortlicher Trainer bei Benfica Lissabon bekam.
Am Ende dieser CL-Saison stand der legendäre 2:1-Sieg von Manchester United gegen Bayern München, als die Engländer durch Tore von Teddy Sheringham und Ole Gunnar Solskjaer in der Nachspielzeit noch den Titel holten.
"Inter braucht starke Gegner"
Trotz allem kommt Mourinho auf dem Weg zum großen Triumph der Titelverteidiger gerade recht. "Inter braucht starke Gegner", sagte der 46-Jährige im Vorfeld und ergänzte: "ManU ist die beste Kontermannschaft der Welt, aber ich bin höchst zuversichtlich, dass wir es schaffen. Manchester muss im San Siro gegen zwölf Mann spielen."
Mit diesen hitzigen Aufrufen an die "Tifosi", Videonanalysen, einem Sondertraining in Taktik und Psychotricks wappnet Mourinho seine Spieler für das bisher wichtigste Saisonspiel, das den Weg zum ersten Gewinn der Champions League seit dem Doppelschlag in den Jahren 1964 und 1965 ebnen soll.
"Pleasure" statt "Pressure"
"Dieses Spiel gegen Manchester United ist nur wichtig, wenn wir danach auch die Champions League gewinnen. Schaffen wir das nicht, dann wäre diese Partie völlig irrelevant", weiß Mourinho, der bis auf den angeschlagenen Verteidiger Walter Samuel (Wadenzerrung) auf den kompletten Kader zurückgreifen kann.
Im Sturm wird Mourinho wohl auf sein Paradeduo Zlatan Ibrahimovic und Adriano vertrauen. "Wir sind körperlich und mental in Topform. Geht raus und habt Spaß gegen ManU. Es wird ein großartiges Spiel", so Motivationskünstler Mourinho, der bei seinen Spielern gegen ManU auf "Pleasure" statt "Pressure" setzt.
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