Reaktionen zum Abbruch

ÖSV-Präsident Schröcksnadel: "Das ist ein Skandal, dass man abgebrochen hat. Man hätte ja eine halbe Stunde zuwarten können, wenig später war das Wetter wieder besser."
Gregor Schlierenzauer (WM-Vierter, 0,9 Punkte an Bronze vorbei): "Ich akzeptiere die Entscheidung und bin extrem sauer. Ich bin schwer enttäuscht. Es ist bitter, wenn man das ganze Jahr auf einen Höhepunkt hinarbeitet, und dann kann man seine Fähigkeiten nicht zeigen. Man redet immer vom Mitspracherecht für die Athleten, davon war heute nichts zu sehen."

Außerdem habe man von vorneherein gewusst, dass das Wetter keine zwei Durchgänge zulassen würde. "Man hätte gleich auf Sonntag verschieben können", so Schlierenzauer.

Ob er dem neuen Weltmeister Andreas Küttel dennoch die Hand zur Gratulation reichen könne? "Das kann ich auf jeden Fall, ich gratuliere sehr gerne allen drei Medaillengewinnern. Sie haben es sich auf jeden Fall verdient, aber wie gesagt, es wäre für den Sport und für uns sehr gut gewesen, wenn ein zweiter Durchgang stattgefunden hätte."

Andreas Küttel (SUI/Weltmeister): "Es fühlt sich komisch an, aber gut. Überrascht bin ich nicht, es ist meine Paradedisziplin. Der erste Durchgang war fair, und deshalb geht das Ergebnis in Ordnung. Ich bin wirklich glücklich."

Martin Schmitt (GER/WM-Silber): "Ich hatte mich mental auf einen zweiten Sprung eingestellt und war im Kopf klar. Mit diesem Ausgang kann ich aber auch leben. Es war sehr nervenaufreibend. Es war einfach eingeblendet, dass nur der erste Durchgang zählt. Da war ich erleichtert, weil mit dem starken Schneefall wäre es schon schwierig geworden."

"Es ist ein Traum, dass ich bei einer WM noch einmal auf dem Podium stehe. Ich habe meine Konzentration bis zum Schluss gehabt und deshalb oben eine ganze Weile gebraucht, um das zu realisieren. Die Farbe der Medaille ist mir ganz egal", sagte Schmitt über seine erste Einzel-WM-Medaille seit 2001.

Thomas Morgenstern (WM-Zehnter): "Es war mein großes Saisonziel. Ich habe alles daran gesetzt und voll auf den Tag hingearbeitet. Es ärgert mich total, dass es nicht in meinen Händen gelegen ist."

Zur Jury konnte er nicht viel sagen, weil er nicht alle Informationen hat. "Aus meiner Sicht war es nicht ganz die richtige Entscheidung."

Peter Schröcksnadel (ÖSV-Präsident): "Das ist ein Skandal, dass man abgebrochen hat. Man hätte ja eine halbe Stunde zuwarten können, wenig später war das Wetter wieder besser. Und im ersten Neustart-Versuch des zweiten Durchganges hat man sieben Springer vor dem Ende aufgehört, nur weil der Ammann nicht weiter runtergesprungen ist."

Alexander Pointner (ÖSV-Cheftrainer): "Das ist eine unverständliche Entscheidung. Das tut mir sehr weh für unsere Athleten. Wenn es so schwierig ist, kommen eben nur mehr die Besten runter. Dazu hat man ja einen zweiten Durchgang, dass sich die schwierigen Verhältnisse ausgleichen. Aber für die, die entscheiden, war die Notwendigkeit offenbar nicht gegeben. Aber das ist keine Geringschätzung der Medaillengewinner, denen gratuliere ich."

"Jetzt werden wir die Burschen so vorbereiten, dass sie geschlossen auf Teamgold hinarbeiten."

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