Eigentor leitet Austria-Pleite ein

Standfest war der Unglücksrabe, der ins eigene Tor traf.
Cashpoint SCR Altach ist am Freitagabend sensationell in das Bundesliga-Frühjahr gestartet. Die Elf von Coach Georg Zellhofer (16 Punkte) feierte zum Auftakt der 24. Runde vor 5.214 Zuschauern in der Cashpoint-Arena ausgerechnet gegen eine allerdings schwache Wiener Austria einen 2:1 (1:1)-Sieg und gab damit die Rote Laterne an den SV Mattersburg (14) ab.

Ein Eigentor von Joachim Standfest (17.) und ein direkt verwandelter Freistoß von Petr Vorisek (60.) ebneten den Vorarlbergern den Weg zum Sieg. Emin Sulimani hatte für die Wiener, die weiter auf Rang vier liegen, aber einen Rückschlag im Kampf um die Europacup-Plätze erlitten, unmittelbar vor dem Pausenpfiff ausgeglichen.

Sechs Neue in der Startelf
Zellhofer schickte gegen seinen Ex-Club mit Tormann-Routinier Schicklgruber, dem Serben Djordjevic, dem Gambier Sonko, den Tschechen Vorisek und Jun sowie dem Montenegriner Radonjic von Beginn an gleich sechs neue Spieler in das Match.

Den Vorarlbergern war zwar die fehlende Eingespieltheit noch anzumerken, doch der Auftritt war nicht vergleichbar mit den teils katastrophalen Leistungen im Herbst. Vor allem die Defensive stand sicher und leistete sich nur wenige Fehler.

Einen davon allerdings bereits nach fünf Minuten: Der beste und einzig wirklich gefährliche Austrianer Milenko Acimovic kam nach einer Bazina-Flanke im Strafraum alleine an den Ball, setzte den Volleyschuss aber etwas zu lässig genau in die Hände von Schicklgruber.

Glücklicher Führungstreffer
Doch auch die Vorarlberger hatten in einer nicht überragenden Partie nur wenige Chancen und kamen folglich nur aus einer Glücksaktion zur Führung. Eine Vorisek-Flanke landete nach einer Kopfballverlängerung von Bak auf der Brust von Standfest und von dort im eigenen Gehäuse. Für die Wiener war es bereits das dritte Eigentor in der laufenden Saison nach Sun Xiang und Markus Suttner.

Sonst musste sich Austria-Goalie Safar nur bei einem Kopfball von Jun (9.) und einem Schuss von Koch (39.) auszeichnen. Als alle schon mit einer Pausenführung der Zellhofer-Elf rechneten, fiel doch noch der Ausgleich.

Symptomatisch für die Partie, ebenfalls glücklich. Goalie Schicklgruber und Djordjevic waren sich nach einem Acimovic-Freistoß uneinig, und Sulimani staubte trocken ins kurze Eck zum 1:1 ab.

Torchancen nur Mangelware
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielgeschehen, Torchancen waren neuerlich Mangelware. Das bessere Ende hatten aber die Vorarlberger. Zunächst parierte Safar noch einen Jun-Schuss (51.), musste sich aber neun Minuten später bei einem schön geschossenen Freistoß aus mehr als 20 Meter von Vorisek, der sich über die Mauer ins Tor senkte, geschlagen geben (60.).

Für die Altacher, die auch in neuen in Schwarz und Weiß gehaltenen Dressen eingelaufen waren, ging damit eine Serie von drei Niederlagen zu Ende, und es war der erste volle Erfolg seit dem 4:1 vor eigenem Publikum gegen Mattersburg am 22. November 2008.

Kai Schoppitsch und Co. besserten damit auch die eigene Bilanz gegen die Austria mit dem dritten Sieg im elften Duell (drei Siege, ein Remis, sieben Niederlagen) auf. Die Wiener kassierten zum ersten Mal nach sechs Runden bzw. dem 7. November 2008 (1:5 in Salzburg) wieder eine Niederlage. Beide Teams waren erst am Freitag ins Frühjahr gestartet, da ihre Auftaktpartien aufgrund der Witterung in der Vorwoche abgesagt worden waren.

Stimmen zum Spiel
Georg Zellhofer (Altach-Trainer): "Es war ein glücklicher, aber verdienter Sieg. Wir haben sehr viel Engagement gezeigt. Wir haben die Achse Blanchard-Acimovic-Bazina gut kontrolliert. Nach dem Ausgleich hat die Mannschaft Moral bewiesen. Wir waren taktisch gut vorbereitet. Wir hatten eine sehr kurze Vorbereitungszeit."

Kai Schoppitsch (Altach-Kapitän): "Ein Sieg im ersten Spiel ist natürlich ein Traum. Wir haben in der Vorbereitung nicht gut gespielt, meistens ist das ein gutes Omen für die Meisterschaft. Wir haben nach vorne gut kombiniert, ein Kompliment an die ganze Mannschaft. So muss man auftreten."

Karl Daxbacher (Austria-Trainer): "Der Ausgleich kam zum günstigsten Zeitpunkt, aber wir haben es danach nicht geschafft, uns Chancen herauszuarbeiten."

Joachim Standfest (Austria-Eigentorschütze): "Es sind nur noch 13 Spiele, wir haben heute drei Punkte liegen lassen, das wäre nicht notwendig gewesen. Altach ist sehr gut gestanden und hat uns gut zugestellt. Wir haben unser Spiel nicht aufziehen können. Das Eigentor ist ärgerlich, ich weiß gar nicht, wie es passiert ist."

Freitag:

Altach - FK Austria 2:1 (1:1)

Cashpoint-Arena, 5.214 Zuschauer, SR Einwaller

Torfolge:
1:0 Standfest (17./Eigentor)
1:1 Sulimani (45.)
2:1 Vorisek (60./Freistoß)

Altach: Schicklgruber - Mimm, Djordjevic, Guem, Sonko (81. Stückler) - Vorisek, Ze Elias (71./Karatay) - Jun, Koch, Schoppitsch - Radonjic (85./Konrad)

Austria: Safar - Standfest, Bak, Schiemer, Majstorovic - Krammer (84./Sun), Blanchard, Sulimani - Bazina (67./Topic), Acimovic - Okotie (72./Diabang)

Gelbe Karten: Djordjevic, Sonko, Schoppitsch bzw. Blanchard, Krammer

Die Besten: Schicklgruber, Guem, Vorisek, Jun bzw. Acimovic, Diabang

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