Stimmen, die die Aufstockung der zweithöchsten Spielklasse auf 16 Clubs fordern, wies Ligavorstand Georg Pangl am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Wien zurück. "Es gibt keinen Anlass, über eine Abkehr von der Zehnerliga zu diskutieren", sagte der Burgenländer.
Klare Beschlüsse
Die Liga habe sich eindeutig zur Reduzierung bekannt, außerdem gebe es auch klare Beschlüsse der ÖFB-Präsidiumssitzung vom 24. Juni 2008.
Die drei niederösterreichischen Vereine FC Magna Wr. Neustadt, FC Trenkwalder Admira und SKN St. Pölten, die die Tabelle vor dem Frühjahrsauftakt am Freitag anführen, stimmen Pangl grundsätzlich zu.
Aufstockung der obersten Spielklasse?
"In der tipp3-Liga wäre eine Aufstockung sinnvoller, über die Zweite Liga verschwende ich keinen Gedanken", meinte Wr.-Neustadt-Trainer Helmut Kraft.
"Oben aufzustocken, ist ein interessantes Thema. Die Zweite Liga mit zehn Vereinen, die pro Saison viermal gegeneinander spielen, ist ideal", sagte Admira-Coach Walter Schachner.
SKN-Feldherr Martin Scherb, dessen Arbeitgeber "spätestens 2012 im neuen Stadion spielen" und bis dahin mit seiner derzeit jungen Mannschaft den Aufstieg geschafft haben möchte, tritt für 16 Vereine in der tipp3-Liga ein.
"Wirtschaftlich eine Katastrophe"
Als "sportlich nicht gut und wirtschaftlich eine Katastrophe" bezeichnete Schirmherr Herbert Prohaska eine Aufstockung der Zweiten Liga. "Die Liga kann es sich nicht leisten, wenn Clubs gleich vom Start weg wirtschaftliche Probleme haben und im Winter aussteigen müssen", meinte der Ex-Teamchef.
Die Entwicklung der vergangenen Jahre habe gezeigt, dass drei Aufsteiger für die ADEG-Liga nicht tragbar seien und das Potenzial für eine derartige Anzahl an Proficlubs fehle.
Fehlende Kontinuität
Dazu ergänzte Pangl anhand einer Analyse: "Ein Viertel der Clubs ist nach der ersten Saison wieder abgestiegen, fast 70 Prozent haben höchstens drei Jahre überlebt. Die dadurch fehlende Kontinuität in sport- und wirtschaftlicher Hinsicht hat dem eingeschlagenen jungen, österreichischen Weg in der ADEG-Liga nicht gutgetan."
Der Vorstand wertet es als positiv, dass DSV Leoben trotz Konkursverfahrens mit jungen Amateuren die Saison zu Ende spielt.
"Heute für Morgen"
Erfreulich ist ebenso, dass der Slogan "Heute für Morgen" mit der Förderung junger heimischer Profifußballer weiter greift.
In den ersten elf Runden wurden 82,2 Prozent österreichische Spieler eingesetzt, das heißt, dass 230 der aufgebotenen Akteure 283 Spieler Österreicher waren, die Quote der U21-Spieler bei 31,7 Prozent und jene der U23-Kicker sogar bei 51,5 Prozent lag.
Das drei der vier Semifinalisten im ÖFB-Cup aus der zweiten Leistungsstufe kommen, ist ebenfalls Beweis für die Qualität.
Auch Sponsor zufrieden
Zufrieden zog nach dem ersten halben Jahr (169.339/Schnitt 1.485 Zuschauer bei 114 Spielen sowie 142 TV-Stunden Berichterstattung) der Zusammenarbeit auch der Bewerbsponsor ADEG Zwischenbilanz.
Der Werbewert, den die Lebensmittelkette erzielte, betrug 4,6 Millionen Euro. "Das zeigt die Richtigkeit unserer Entscheidung für das maßgeschneiderte Engagement", erklärte ADEG-Vorstandssprecher Andreas Poscher, der am Mittwoch ankündigte, dem Fußball längerfristig die Treue halten zu wollen.
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