Der erst 19-jährige Gregor Schlierenzauer schwebt weiterhin in hohen Sphären, am Dienstag (17.00 Uhr, live in ORF1) hat er in Kuopio die Chance, seinen Höhenflug fortzusetzen und zwei weitere wichtige Bestmarken einzustellen bzw. zu verbessern.
Ein Sieg und 81 Punkte
Nach seinem elften Saisonerfolg am Sonntag in Lahti fehlt dem Stubaitaler nur noch ein Sieg auf die Bestmarke des Finnen Janne Ahonen (2004/05), vom Punkterekord des Deutschen Martin Schmitt (1.833; aufgestellt 1999/2000) trennen ihn nur noch 81 Zähler.
Dass diese Rekorde in Kuopio fallen, ist durchaus möglich. Schlierenzauer war am Montg mit 130 m klarer Tagesbester im Training. "Ich werde alles daransetzen, wieder voll Gas zu geben", so Schlierenzauer.
"Nicht an Rekorde denken"
"In dieser Situation darf man aber nicht an Rekorde denken", sagte ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner. Der Fokus liege auf dem Gewinn des Weltcups.
"Das ist auf jeden Fall das Ziel. Jetzt zählt nur noch der Gesamtweltcup, ganz klar", stellte auch Schlierenzauer fest.
Kleine Teile im Erfolgspuzzle
Nimmt man die Beständigkeit des Skiflug-Doppelweltmeisters als Maßstab, dann ist die Fixierung des Gesamtsieges nur eine Frage der Zeit.
Schlierenzauer verlässt sich dabei nicht nur auf sein Talent, sondern fügt Stein für Stein in sein Erfolgspuzzle, so zum Beispiel die Verbesserung der Anlaufgeschwindigkeit ("Da habe ich mich brutal ins Zeug gelegt") und die Arbeit am Telemark.
Beeindruckende Serie
Deshalb ist der Tiroler in seiner erst dritten Weltcup-Saison mit 22 Erfolgen bereits die Nummer sieben der "ewigen" Bestenliste, in Österreich ist er die Nummer zwei hinter Andreas Felder (25).
In den vergangenen 34 Einzelbewerben seit 13. Jänner 2008 stand er 25-mal auf dem Podest (16 Siege, sechsmal Zweiter, dreimal Dritter), drei achte Plätze waren seine schlechtesten Platzierungen.
Ammann: "Meine Chance ist minimal"
Für Pointner wird daher der Nachfolger von Gesamtweltcup-Sieger Thomas Morgenstern Schlierenzauer heißen: "Ich bin überzeugt, dass er es schafft."
Fünf Einzel-Konkurrenzen vor Saisonende hat Schlierenzauer 254 Punkte Vorsprung auf Simon Ammann. Das beeindruckt auch den seit dem Tournee-Auftakt Ende Dezember in Oberstdorf sieglosen Schweizer.
"Ich werde alles versuchen, aber die Chance ist minimal", glaubt der 27-jährige Doppelolympiasieger von Salt Lake City 2002.
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