Grabner und Günther holen Gesamtweltcup

Bei den Herren gab es einen österreichischen Dreifachsieg.
Österreichs Snowboarder haben diese Saison im Weltcup groß abgeräumt. Nach Doris Günther bei den Damen holte sich am Sonntag auch Sigi Grabner den Gesamtweltcup.

Der 34-Jährige, der zum zweiten Mal nach 2003/04 die große Kristallkugel eroberte, gewann nach Platz drei beim abschließenden Parallel-RTL in Valmalenco auch die Parallel-Wertung. Bei den Damen ging diese an die Deutsche Amelie Kober, die das letzte Rennen vor der Kanadierin Caroline Calve und Günther für sich entschied.

Bei den Herren ging der Tagessieg an den Kanadier Jasey Jay Anderson vor dem Niederösterreicher Benjamin Karl. Grabner setzte sich im kleinen österreichischen Finale gegen Andreas Prommegger durch und fixierte damit exakt den Weltcup-Gesamtsieg.

Spannende Entscheidung
"Es ist ein toller Tag, ich bin erleichtert, zufrieden und sehr happy, vor allem auf das vergangene Jahr hinauf", sagte Grabner. Die Entscheidung war an Spannung nicht zu überbieten.

Nach der Niederlage im Semifinale gegen Anderson war Grabner gegen seinen Landsmann zum Siegen verdammt. "Ich bin am Start gestanden und habe mir gesagt: 'Ich schaffe das' und dann zwei starke Läufe gemacht", resümierte der Weltmeister von 2003.

Am Ende setzte sich Grabner in seiner 15. internationalen Saison mit 5.520 Punkten knapp vor dem Boardercross-Weltcup-Sieger Markus Schairer (5.450) durch. Auch in der Stunde des Triumphes vergaß Grabner seinen 21-jährigen Landsmann nicht. "Auch Markus hätte sich die Kugel verdient, er hat die Cross-Tour beherrscht, ein Teil der Trophäe gehört ihm."

Erfolg bedeutender als 2004
Der jetzige Gesamtsieg hat für den ÖSV-Routinier mehr Bedeutung als jener in der Saison 2003/04.

"Es war eine andere Zeit, damals habe ich viel weniger um die Ohren gehabt", so Grabner. Seit geraumer Zeit ist der Kärntner nämlich neben seiner aktiven Tätigkeit auch als Snowboard-Entwickler und Teammanager (SG Snowboards) tätig.

Vancouver 2010 als großes Ziel
Trotzdem war er heuer wieder 100-prozentig fokussiert auf die Rennen. Und das soll sich zumindest in der nächsten Saison auch nicht ändern. Großes Ziel sind die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver respektive Cypress Mountain, für die jetzt schon die Vorbereitungen begonnen haben.

"Ich bin sehr motiviert, vielleicht mehr als je zuvor, und gut drauf. Ich weiß, dass ich ein Siegfahrer bin, wenn es gut läuft", sagte der Weltcup-Gesamtsieger.

Karl freut sich über Platz zwei
Grabner war aber nicht der einzige Österreicher, der am Sonntag Grund zur Freude hatte. Karl musste sich erst im Finale hauchdünn geschlagen geben. "Super Rennen, super Piste! Gegen Anderson hat es leider zweimal knapp nicht gereicht. Ich freue mich aber auch sehr über Platz zwei", sagte Niederösterreichs Sportler des Jahres 2008.

In der Parallel-Wertung holte sich Karl hinter Grabner ebenfalls Rang zwei, in der Gesamtwertung wurde er Dritter.

Günther trauert zweiter Kugel nicht nach
Bei den Damen war Günther trotz der verpassten Parallel-Kugel nicht traurig. "Ich freue mich über Platz drei. Es ist nicht weiter schlimm, dass es für die kleine Kugel nicht gereicht hat. Die große Kristallkugel ist schwer genug", betonte die Salzburgerin.

Günther (6.070) hatte im Endeffekt knapp gegenüber Kober (6.232) nach deren viertem Weltcup-Sieg in Serie das Nachsehen. "Sie war in den letzten Rennen die stärkste Fahrerin im Parallel-Weltcup und hat die Wertung verdient gewonnen", sagte die 30-Jährige.

"Krönender Abschluss einer Spitzensaison"
ÖSV-Trainer Felix Stadler konnte verständlicherweise zufrieden Bilanz ziehen: "Das Ergebnis beim Weltcup-Finale sowie im Gesamt- und Disziplinenweltcup ist der krönende Abschluss einer Spitzensaison."

Eine weitere kleine Weltcup-Kugel hatte sich Stefan Gimpl im Big Air gesichert. Außerdem gewann Österreich sowohl bei den Herren als auch den Damen den Nationencup.

Nordische und Alpine übertrumpft
Das war zwar auch den alpinen Skifahrern gelungen, in puncto sonstige Kristallkugeln hatten die erfolgsverwöhnten Alpinstars allerdings ziemlich ausgelassen und durch Michael Walchhofer (Abfahrt) lediglich eine kleine Kugel geholt.

Bei den Nordischen eroberten die Skispringer durch Gregor Schlierenzauer zwar die große Kugel im Gesamtweltcup und die kleine im Skifliegen sowie jene im Nationencup, die übrigen ÖSV-Nordischen gingen aber leer aus.

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