Der schnellste Playboy der Welt

Der WM-Leader ist kein Mann von Traurigkeit.
Erfolg macht sexy, sagt man. Jenson Button hat jahrelang bewiesen, dass es ohne Erfolg auch geht.

Der Brite, der seit Beginn der Saison 2000 in der Formel 1 unterwegs ist, galt zwar als großes Talent, beweisen konnte er es auf der Rennstrecke lange Zeit aber nicht.

Ganz anders lief es da schon im zwischenmenschlichen Bereich. Denn dem am 19. Jänner 1980 in der englischen Grafschaft Somerset geborenen, 1,83 m großen Piloten mit dem Lausbubengesicht, der sich auch recht erfolgreich im Triathlon versucht, wurde schon bald das Prädikat "der letzte Playboy der Formel 1" verpasst. Mit wechselnder Damenbegleitung sorgte er regelmäßig für Schlagzeilen auch auf den Society-Seiten der britischen Presse.

Die Frauen an Buttons Seite
©Bild: APA/EPA/Gero Breloer
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Nach der Trennung von seiner Jugendfreundin Kimberley Keay mit kaum 20 Jahren war er längere Zeit mit der Sängerin und Schauspielerin Louise Griffiths liiert, man war sogar verlobt.

Dazwischen gab es allerdings eine viermonatige "Auszeit", in der sich der Rennfahrer mit der 800-m-Läuferin Emma Davies und "Partygirl" Beverley Bloom vergnügte.

Nach der Rückkehr zu Griffiths waren im Jahr 2005 bereits die Einladungen zur Hochzeit verschickt, als eine Party von Button gemeinsam mit David Coulthard an Bord eines Privatflugzeugs zur endgültigen Auflösung der Verbindung führte.

©Bild: APA/EPA/Carmen Jaspersen
©Bild: APA/EPA/Carmen Jaspersen

Danach war der Rennfahrer eine Zeit lang mit Florence Brudenell-Bruce (ein Modell für Bademode) zu sehen.

Neues Glück mit Jessica
Die neue Frau an seiner Seite ist seit heuer das Model Jessica Michibata.

©Bild: Reuters/Daniel Munoz
©Bild: Reuters/Daniel Munoz

Die in Japan geborene Tochter eines Argentiniers und einer Japanerin, die bei den Rennen in Australien und Malaysia für einiges Aufsehen im Fahrerlager sorgte, zeigt sich berufsbedingt gerne in Unterwäsche, schreibt aber seit Jahren auch eine Kinokolumne.

Die Medien werden bedient
Abseits von diversen Frauengeschichten ist nach den zwei Siegen von Button in Melbourne und Sepang das Interesse an dem Brawn-GP-Piloten natürlich noch weiter gestiegen.

Und Button versteht es auch, die Erwartungen an ihn und sein Image zu erfüllen. Nach dem Erfolg in Australien etwa ließ er die Medienvertreter warten und zog sich stattdessen mit Jessica ins Motorhome zurück. Nach zehn Minuten tauchte er dann grinsend und mit den Worten "Es ist drinnen ein bisschen dunstig geworden" wieder auf - für die nächsten Schlagzeilen war gesorgt.

James Hunt hat es vorgelebt
Auch der Vergleich mit dem früh verstorbenen James Hunt ließ nicht lange auf sich warten. Der kettenrauchende und dem Alkohol nicht abgeneigte Engländer, der 1976 die WM einen Punkt vor Niki Lauda gewann, war ein Geistesverwandter des aktuellen WM-Leaders.

"Ich habe mir James Hunt zum Vorbild genommen. Aber das hat nicht unbedingt etwas mit seinen Leistungen auf der Rennstrecke zu tun", erklärte Button einmal.

Auch sonst ist der 29-Jährige nie um mehr oder weniger flotte Sprüche verlegen. Angesprochen auf IndyCar-Pilotin Danica Patrick erklärte er etwa: "Eine Frau mit großen Brüsten wird nie in der Lage sein, sich in einem Rennauto wohlzufühlen."

Sex zu dritt auf der Kühlerhaube
Und in der ehrwürdigen "Times" war zu lesen: "Die einzigen Themen beim Mittagessen mit ihm sind Autos und Mädchen - und Sex zu dritt."

Zu wievielt auch immer dieser stattfinden soll, der Lieblingsplatz dafür liegt für Button auf der Hand: "Natürlich auf der Kühlerhaube eines Autos."

Nicht immer auf der Sonnenseite
Doch der früh als nächster Superstar gehandelte Button musste auch einstecken. Als es sportlich noch nicht so gut um ihn bestellt war wie jetzt, nahm ihn sein damaliger Chef bei Benetton, Flavio Briatore, nach dem Grand Prix von Monte Carlo zur Seite.

"Du willst also nach Monaco umziehen?", fragte er seinen Fahrer. Als dieser verneinte, erklärte Briatore: "Doch, offenbar schon. Du hast ja das ganze Rennen damit verbracht, dir die Appartements anzusehen."

Was das Herz begehrt
Heute wohnt Button, der bei der Gründung von Brawn GP auf rund 13 Millionen Euro Gehalt verzichtet haben soll, selbstverständlich im Fürstentum am Mittelmeer, wo er mit seiner Jacht sogar den Hafenmeister von dessen angestammter Anlegestelle vertrieb.

Dazu besitzt er Appartements in Bahrain und London. Unterwegs ist er wahlweise im Privatflugzeug, einem Ferrari oder einem Ford Mustang.

Verrückte Dinge müssen sein
Sein extravagantes Verhalten ist nach seiner Meinung durchaus anzuerkennen: "Ich arbeite hart in der Formel 1. Daher ist es okay, wenn ich dann und wann verrückte Dinge tue. Ich muss natürlich aufpassen, wann ich sie tue. Am besten, ich mache es hinter verschlossenen Türen."

Doch ganz hält er sich nicht an den eigenen Rat, das wäre schließlich dem über die Jahre erworbenen Playboy-Image abträglich. Auch wenn man vielleicht der kommende Weltmeister ist.

Harald Maresch, ORF.at

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