Heftige Kritik wurde dabei am deutschen Schiedsrichter Wolfgang Stark geübt. Die Barca-Spieler legten dem Unparteiischen zur Last, seinem Landsmann Michael Ballack eine Gelb-Rote Karte erspart und die harte Spielweise von Chelsea geduldet zu haben.
Stark als Buhmann der Barca-Spieler
"Es schreit zum Himmel", beklagte sich Barcelona-Regisseur Xavi. "Man redet ständig vom Fair Play, aber dann lässt man Fouls durchgehen, die schlichtweg skandalös sind."
Mittelfeldspieler Andres Iniesta sah es ähnlich: "Hört mir auf mit dem Schiedsrichter! Er hat Ballack die zweite Gelbe Karte nicht gezeigt, weil er es nicht wollte."
"Komplize der Chelsea-Strategie"
Der Kritik am Referee schloss sich auch Barcelonas graue Eminenz Johan Cruyff an.
"Der Schiedsrichter benachteiligte die Mannschaft, die spektakulären Fußball bieten wollte", schrieb der Ex-Coach in seiner Kolumne in der Zeitung "El Periodico de Catalunya". "Damit wurde er zu einem Komplizen der Chelsea-Strategie."
Erstmals kein Treffer in Camp Nou
Die Stars der Katalanen waren aber auch enttäuscht darüber, dass sie im Gegensatz zu ihrer Viertelfinal-Gala gegen Bayern München diesmal von einem defensiv weit besser organisierten Gegner gestoppt wurden.
Chelsea fand im Camp Nou ein wirksames Mittel gegen die Hausherren und ihre technischen Ausnahmekönner. Mit einer dichten Abwehrmauer und einer Portion Härte wurde der Angriffswirbel von Lionel Messi und Co. nahezu zum Erliegen gebracht.
Barca blieb damit erstmals in dieser Saison vor eigenem Publikum ohne Torerfolg. "Wir haben gut verteidigt, aber das 0:0 ist kein großer Vorteil", warnte jedoch Chelsea-Trainer Guus Hiddink. "Es ist noch nichts entschieden."
"Es gewann der Anti-Fußball"
Der Niederländer hatte seine Lehren aus der 0:4-Blamage der Bayern vor drei Wochen gezogen. Der Trainerfuchs gab die Devise aus: "Wir werden uns nicht wie die Bayern überrumpeln lassen."
Chelsea verzichtete weitgehend auf ein Angriffsspiel, schaltete aber erfolgreich Messi, Samuel Eto'o und Thierry Henry aus. Das in Barcelona erscheinende Fachblatt "Sport" beklagte: "Chelsea wollte keinen Fußball spielen. Es gewann der Anti-Fußball."
Böse Erinnerungen geweckt
Bei den Katalanen weckte das 0:0 noch dazu böse Erinnerungen. Die letzte Mannschaft, die das Camp Nou ohne Gegentor verlassen hatte, war Manchester United im Halbfinale der Champions League vor einem Jahr. Nach dem torlosen Remis im Hinspiel verlor Barca das Rückspiel 0:1 und verpasste das Finale.
Zudem gibt es nun große Probleme in der Innenverteidigung. Rafael Marquez zog sich ohne Einwirkung eines Gegners einen Meniskusriss im linken Knie zu und fällt für acht bis zehn Wochen aus. Damit ist die Saison für den Mexikaner beendet.
Auch Kapitän Carles Puyol wird im Rückspiel an der Stamford Bridge wegen einer Gelb-Sperre fehlen. "Wir bleiben aber unserem Stil treu und werden auch in London auf Angriff spielen", meinte Trainer Josep Guardiola trotzig.
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