Russland nicht zu knacken

Temporeiches Finale.
©Bild: APA/EPA/Salvatore Di Nolfi
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Russland bleibt nach einem weiteren Finalsieg über Kanada Weltmeister. Die "Sbornaja" ist mit dem 25. Titel (inklusive Sowjetunion) nun alleiniger Rekordchampion vor den Nordamerikanern.

Die Russen gewannen am Sonntag in Bern 2:1 (1:1, 1:0, 0:0) gegen die Kanadier, die die Revanche für das schmerzliche 4:5 nach Verlängerung vor einem Jahr auf eigenem Eis verpassten.

Russland dreht Spiel
©Bild: AP/KEYSTONE/Peter Schneider
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Im Vergleich der Eishockey-Supermächte brachte Jason Spezza (6.) den Herausforderer in Führung, Oleg Saprykin im Powerplay (13.) und Alexander Radulow (35.) drehten die Partie zugunsten der Russen.

19 Jahre nachdem er die Sowjetunion als Spieler letztmals zum WM-Titel geführt hatte, ließ sich Russlands Teamchef Wjatscheslaw Bykow in Bern erneut die Goldmedaille umhängen. "Sbornaja"-Stürmer Ilja Kowaltschuk wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt.

Rasantes Finale
©Bild: APA/EPA/Salvatore Di Nolfi
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Die 11.400 mehrheitlich auf russischer Seite stehenden Zuschauer sahen von Beginn an ein rasantes Endspiel, das den hohen Erwartungen gerecht wurde.

Der Titelverteidiger hatte die ersten Chancen, geriet aber in Rückstand: Nach Schlagschuss von Verteidiger Shea Weber lenkte Kapitän Shane Doan den Abpraller zu Spezza, der zu seinem siebenten Turniertor einschob.

Beim ersten russischen Überzahlspiel fälschte Saprykin einen Schuss von Witali Atjuschow zum gerechten Ausgleich ins Netz ab.

Radulow trickst Kanada aus
Die Kanadier kamen etwas besser in den Mittelabschnitt und hatten mehr Chancen, doch die Russen schlugen neuerlich zu: Einen Konter schloss Radulow mit einer schönen Einzelaktion ab.

Die Partie bot in der Offensive zwar nicht so viel Klasse wie das Finale im Vorjahr in Quebec, doch Tempo, Einsatz und Intensität blieben hoch. So lieferte sich Russlands bisher überragender Stürmer Kowaltschuk viele heiße Duelle mit Bewacher Weber.

Russlands Defensive hält
Die "Ahornblätter" von Teamchef Lindy Ruff, während des Jahres Cheftrainer von Thomas Vanek bei den Buffalo Sabres, drückten im letzten Drittel auf das 2:2, Schlussmann Ilja Bryzgalow rettete aber mehrmals.

Die offensiv so starken Russen standen insgesamt gut in der Defensive und ließen den Ausgleich nicht mehr zu.

Den dritten Platz sicherte sich zuvor Olympiasieger Schweden mit einem 4:2 (0:0, 2:1, 2:1) über die USA.

Eishockey-WM in der Schweiz, Finale

Sonntag:

Russland - Kanada 2:1

(1:1 1:0 0:0)

Bern, PostFinance-Arena, 11.400 Zuschauer, SR Orszag/Rönn (SVK/FIN)

Tore: Saprykin (13./PP), Radulow (35.) bzw. Spezza (6.)

Strafminuten: vier bzw. sechs

Russland: Bryzgalow - Nikulin, Proschkin; Kalinin, Atjuschow; Twerdowski, Wischnewski; Grebeschkow, Kornejew - Morosow, Tereschenko, Kowaltschuk; Radulow, Saprykin, Gorowikow; Frolow, Zinowjew, Pereschogin; Mosjakin, Kurjanow

Kanada: Roloson - Weber, Hamhuis; Doughty, Vlasic; Phillips, Coburn; Schenn, Kwiatkowski - Zajac, Fisher, Horcoff; Heatley, Spezza, Doan; St. Louis, Stamkos, Roy; Upshall, Lombardi, Armstrong

All-Star-Team: Torhüter: Andrej Mesin (BLR) - Verteidiger: Shea Weber (CAN), Kenny Jönsson (SWE) - Stürmer: Ilja Kowaltschuk (RUS), Marty St. Louis (CAN), Steve Stamkos (CAN)

IIHF-Auszeichnungen
Wertvollster Spieler (MVP)Kowaltschuk
Bester TorhüterMesin
Bester VerteidigerWeber
Bester StürmerKowaltschuk

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