Wer will Michael?

"Es gibt viele Vereine, die mich interessieren."
Michael Owen ist ab sofort auf dem internationalen Transfermarkt zu haben. Doch für das einstige Supertalent begann die Suche nach einem neuen Arbeitgeber mit einem peinlichen Eigeninserat.

Nach dem Abstieg von Newcastle United aus der englischen Premier League hatte es bereits zahlreiche Spekulationen über seine Zukunft gegeben, am Montag verkündete der 29-Jährige nun seinen fixen Abschied von den "Magpies".

"Ich bin noch immer Newcastle-Spieler, aber nur noch für ein paar Wochen", sagte Owen. "Es bleibt mir überlassen, wohin ich gehe. Es gibt viele Vereine, die mich interessieren."

"Ich gehöre in die Premier League"
"Es hat eine Menge von Anfragen aus dem Ausland gegeben und auch von einigen englischen Clubs", eröffnete der 89-fache Nationalspieler via Sky Sports die Suche nach seinem zukünftigen Verein.

Der in seiner Karriere zuletzt von zahlreichen schweren Verletzungen zurückgeworfene Stürmer gab aber auch klar zu verstehen, was sein Wunschziel ist: "Es ist offensichtlich, dass die Premier League der Platz ist, wo ich hingehöre."

Aus Everton-Fan wurde Liverpool-Star
Als Sohn eines ehemaligen Fußballprofis hatte Owen das Talent vererbt bekommen und bereits in seiner Schulzeit in Hawarden alle Torrekorde gebrochen.

Schon als 13-Jähriger hatte er Topvereine wie Chelsea, Manchester United und Arsenal angelockt, doch ein Jahr später entschied sich der Everton-Fan ausgerechnet für den großen Stadtrivalen Liverpool.

Mit 17 feierte er sein Debüt in der ersten Mannschaft der "Reds" und zelebrierte das im Mai 1997 gegen Wimbledon standesgemäß mit einem Treffer.

Aufgehender Stern bei der WM 1998
Durch die Verletzung von Robbie Fowler wurde Owen in der kommenden Saison schnell zu einer festen Größe. Am Ende war er mit 18 Toren gemeinsam mit Chris Sutton von den Blackburn Rovers und Dion Dublin von Coventry City erfolgreichster Scorer der Premier League.

Dafür wurde er von seinen Profikollegen auch zum Jungstar des Jahres gewählt und fand auch im englischen Teamkader für die Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich Berücksichtigung.

Dort saß er bei den ersten beiden Spielen nur auf der Ersatzbank, doch bei der 1:2-Niederlage gegen Rumänien glänzte das Wunderkind als Joker mit einem Tor und einem Stangenschuss. Sein Stern auf der WM-Bühne ging dann endgültig mit einem Treffer nach einem herrlichen Solo im Achtelfinale gegen Argentinien auf.

Auch 16 Tore für Real reichen nicht
In den kommenden Jahren wurde Owen bei Liverpool zur herausrageden Persönlichkeit. Den größten Erfolg gab es dabei in der Saison 2000/01, als er mit dem Rekordmeister am Ende UEFA-Cup, FA-Cup und Ligacup gewann.

2004 stellte er sich mit seinem Wechsel zu Real Madrid einer neuen Herausforderung, doch bei den "Königlichen" fand er sich dann meist auf der Ersatzbank wieder. Obwohl am Saisonende 16 Treffer auf seinem Konto standen, hieß es Abschied nehmen.

Der spanische Topclub holte die beiden Brasilianer Robinho und Julio Baptista, damit blieb für Owen nur die Rückkehr nach England.

Leidenszeit mit schweren Verletzungen
Am Ende machte Newcastle United das Rennen, wo er sich zu Beginn auch als echter Volltreffer erwies.

"Michael zu holen ist wie die Verpflichtung von Alan Shearer - und das war mein stolzester Moment bei Newcastle United. Unsere Fans lieben Mittelstürmer, und Michael ist ein fantastischer Torjäger", war der damalige Vereinschef Freddy Shepherd voller Euphorie.

Doch im Dezember 2005 begann für Owen eine Leidenszeit mit einigen schweren Verletzungen, trauriger Höhepunkt war ein Kreuzbandriss bei der WM 2006 in Deutschland.

Am Ende stand der Abstieg
Auch in der abgelaufenen Saison blieb der ehemalige europäische Fußballer des Jahres von Rückschlägen wie Erkrankungen und erneuten Verletzungen nicht verschont, zu schlechter Letzt stieg Newcastle dann sogar aus dem Oberhaus ab.

Deshalb ging der Ex-Superstar nun öffentlich auf Jobsuche. Es bleibt nur die Frage, ob Owen für einen Topclub noch ein Thema ist.

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