Nach Salzburg, New York und Sao Paulo ist Leipzig die nächste Station auf der internationalen Landkarte des Energy-Drink-Herstellers, der zudem bei einer Nachwuchsakademie in Ghana engagiert ist.
Start in der fünfthöchsten Spieklasse
Mitte Juni hatte der Konzern von Milliardär Dietrich Mateschitz die Partnerschaft mit dem SSV Markranstädt bestätigt.
Der RasenBallsport Leipzig e. V. wird in der Oberliga NOFV-Süd spielen. In der fünfthöchsten Liga soll mit dem Aufstieg begonnen werden, der langfristig in der deutschen Bundesliga enden soll.
Was hinter RasenBallsport steckt
"Neuland in Deutschland. Rote Bullen betreten grünen Rasen in Leipzig", betitelte Red Bull die Übernahme eines weiteren Clubs.
Die "Ergänzung des globalen Fußballkonzepts" sieht folgende Ziele vor: Nutzung des "enormen Potenzials" in der Fußballstadt Leipzig, das Entstehen einer Euphorie in Sachsen, die Nachwuchsförderung in der Region und der mittelfristige Aufstieg in den Profifußball.
"Zur richtigen Zeit am richtigen Ort"
Markus Egger, der in Salzburg als Geschäftsführer agiert, schwärmt vom Einstieg in Leipzig.
"Wir sind überzeugt, durch diese offene Partnerschaft zur richtigen Zeit am richtigen Ort die notwendigen Akzente setzen zu können. Wir wollen dabei helfen, dem Fußball in dieser Region wieder den Stellenwert zu geben, den er verdient. Red Bull kommt nicht nach Leipzig, um etwas wegzunehmen - ganz im Gegenteil", so Egger.
Grünes Licht vom Verband
Auch der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) gab dem neuen Club grünes Licht. Zuvor hatte der Sächsische Fußballverband mit Zustimmung des SSV Markranstädt die Spielklassenzugehörigkeit auf den Verein RasenBallsport Leipzig e. V. übertragen.
In der Oberliga Süd trifft RB Leipzig in der kommenden Saison aber ausgerechnet auf die Leipziger Traditionsvereine und großen Rivalen FC Sachsen und 1. FC Lokomotive, die sich selbst große Chancen auf den Einstieg von Red Bull ausgerechnet hatten.
Aufgrund der Insolvenz des FC Sachsen und der häufigen Ausschreitungen bei Lok kam das jedoch nicht zustande.
Vom Stadion am Bad ins Zentralstadion
Außerdem hatten die Statuten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) eine Namensgebung nach dem Vorbild von Red Bull Salzburg untersagt. Nun aber wurde durch die Lizenz des SSV Markranstädt eine Möglichkeit zum Einstieg gefunden.
In der kommenden Saison soll noch im Markranstädter Stadion am Bad mit einem Fassungsvermögen von 5.500 Plätzen gespielt werden, wohin sich bisher nur durchschnittlich 500 Zuschauer pro Partie verloren.
Nach dem angepeilten Regionalliga-Aufstieg will man aber ins Zentralstadion (Kapazität für 44.345 Fans) umziehen. Auch eine Namensänderung der WM-Spielstätte von 2006 mit dem Firmenlogo ist weiterhin ein Thema.
"Was kann es Besseres geben?"
"Eine Weltfirma steigt ein, was kann es Besseres geben?", meinte Holger Nussbaum, der Manager des SSV Markranstädt. Allerdings gab er auch zu: "Ohne lokale und regionale Bezüge ist das Vorhaben RB Leipzig schwierig umzusetzen. Das ist allen klar."
"Bisher haben sich viele Unternehmen zurückgehalten, weil sie im Fußball keine Aussicht auf Erfolg sahen. Mit Red Bull eröffnen sich jedoch neue Möglichkeiten", meinte Nussbaum.
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