Ironman-Veranstalter gibt nach

Um mögliche Sabotageakte von anderen Sportlern gegenüber Hempel zu verhindern, wird sein Rennrad in der Wechselzone extra bewacht.
Die Veranstalter des Ironman Austria in Klagenfurt werden den mit Doping in Verbindung gebrachten Triathleten Hannes Hempel am Sonntag nun doch zum Rennen zulassen.

"Wir werden ihm die Startunterlagen aushändigen", sagte Organisator Stefan Petschnig am Donnerstag vor Journalisten. Nachsatz: "Es bleibt ein bitterer Beigeschmack."

Hempel hatte nach einem gegen ihn ausgesprochenen Startverbot am Mittwoch eine einstweilige Verfügung durch das Bezirksgericht Klagenfurt erreicht.

Rechtssystem ist zu akzeptieren
Man wolle in jedem Fall das österreichische Rechtssystem akzeptieren, betonte Petschnig. "Es ist allerdings schade, dass in der Rechtsprechung der Veranstalter nicht geschützt wird."

Die Angelegenheit sei jetzt aber "ganz vom Tisch". Selbst wenn sich in den Monaten nach dem Rennen herausstellen sollte, dass Hempel doch mit Doping zu tun gehabt habe, werde man juristisch nicht mehr gegen ihn tätig werden, kündigte Petschnig an.

"Wir wollen aber für die Zukunft lernen", meinte der Organisator. Er kann sich etwa eine kurzzeitige Suspendierung verdächtiger Sportler vorstellen. "Es ist auch ganz schlecht, wenn Unterlagen der SoKo Doping verfrüht an die Öffentlichkeit gelangen", sagte Petschnig.

Startverweigerung war kein Fehler
Der Versuch, einen rechtskräftig nicht verurteilten Sportler von der Startliste zu nehmen, sei kein Fehler gewesen. Hempel habe immerhin ein detailliertes Geständnis abgelegt und erst nach elf Tagen widerrufen. "Es wäre grob fahrlässig gewesen, wenn wir nicht reagiert hätten", so Petschnig.

Sollte Hempel am Sonntag tatsächlich gewinnen, "werden wir ihm die Medaille und den Pokal überreichen und das Preisgeld überweisen", sagte der Ironman-Organisator. Die Angelegenheit sei "nie eine persönliche Sache" zwischen ihm und dem Athleten gewesen.

Bewachung für Rennrad
Um mögliche Sabotageakte von anderen Sportlern gegenüber Hempel zu verhindern, wird sein Rennrad in der Wechselzone extra bewacht. Petschnig: "Damit niemand auf die Idee kommt, die Luft herauszulassen".

Der gedopte Ex-Radstar Bernhard Kohl hatte gegenüber der Staatsanwaltschaft ausgesagt, von Ex-Radprofi Hempel das EPO-Präparat CERA bekommen zu haben.

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