Honduras im Porträt

Honduras zählt zu den ärmsten Ländern Mittelamerikas.
Honduras liegt an der Atlantikküste Mittelamerikas und ist mit seinen 112.000 Quadratkilometern etwa ein Drittel größer als Österreich.

Schon 1.000 Jahre vor Christus besiedelten die Maya das Land, heute leben etwa 7,8 Millionen in Honduras. Die Einwohner sind wie in El Salvador hauptsächlich Mestizen, also Nachkommen weißer Einwanderer und indigener Völker.

Der Name Honduras stammt von Christoph Kolumbus, der das Land, als er es 1502 "entdeckte", aufgrund der großen Tiefe des Wassers vor der Karibikküste "Tiefe" (spanisch: hondura) nannte.

Armenhaus Mittelamerikas
Der Staat zählt zu den ärmsten Ländern Mittelamerikas. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 4.400 Dollar pro Kopf, in Österreich ist es neunmal so hoch. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze, kein Wunder, dass sich die Soldaten im Fußballkrieg um Schuhe stritten.

Die Arbeitslosenrate soll rund 28 Prozent betragen (siebenmal so hoch wie in Österreich), in der Weltrangliste bedeutet das den erschreckenden 173. Platz von 200 Nationen. Gearbeitet wird viel auf Bananen- und Kaffeeplantagen, diese beiden Produkte stellen die Hauptexportartikel dar.

Mörderisches Land
Neben der allgegenwärtigen Korruption ist die steigende Kriminalität eines der Hauptprobleme des Landes. Kriminelle Jugendbanden haben nach Weltbankberichten in Honduras mittlerweile über 40.000 Anhänger.

Honduras hat eine der höchsten Pro-Kopf-Mordraten in ganz Lateinamerika. 2008 stieg die Zahl der Morde nach Auskunft der honduranischen Behörden im Vergleich zum Vorjahr um weitere 25 Prozent auf 4.473 Opfer.

"Los Catrachos"
In der Freizeit spielen die Hondurianer ansonsten gerne Fußball, das die Hauptsportart ist. Über 420.000 Spieler und 227 Vereine gibt es laut FIFA.

In der aktuellen Weltrangliste liegt das Team auf dem hervorragenden 39. Platz, auch in der Qualifikation für Südafrika 2010 läuft es gut: die "Los Catrachos" sind mit sieben Punkten aus fünf Spielen noch vor Mexiko Dritter der CONCACAF-Zone und könnten so erstmals seit 1982 wieder zu einer WM fahren.

Bekannteste Spieler von Honduras sind Inter-Stürmer David Suazo, der Cousin des früheren Salzburg-Legionärs Maynor Suazo, sowie Wilson Palacios, der zuvor bei Wigan und jetzt bei Tottenham im Mittelfeld die Fäden zieht.

Schöne Aussichten
Wer sich nicht nur Fußballmatches anschauen will, ist bei den Naturschönheiten Honduras bestens aufgehoben. Das Land ist laut Information der Botschaft "eines der zehn wichtigsten Urlaubsziele der Welt".

Hauptsehenswürdigkeiten sind die schöne Karibikküste und über das Land verteilte 107 Naturschutzgebiete. Dazu kommen die antiken Zeugnisse der Maya-Kultur (vor allem Copan) und der Kolonialstil der Bauten in den Städten.

Zuletzt war Honduras aber wegen seiner politischen Situation in den Schlagzeilen: Der Präsident wurde durch einen Militärputsch gestürzt, als Reaktion darauf zogen die EU-Staaten ihre diplomatischen Vertretung ab.

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