Hofübergabe geplant

"Ich hoffe sehr, dass Sie ihn unterstützen werden."
Seit Mittwoch ist es fix: Max Mosley wird im Herbst definitiv nicht für eine weitere - es wäre seine fünfte - Periode als FIA-Präsident bereitstehen.

Der Engländer, der seinen bereits früher angekündigten Rückzug zuletzt ja wieder infrage gestellt hatte, hat auch schon einen Nachfolger parat: Geht es nach ihm, so soll der Franzose Jean Todt nächster Präsident des Automobil-Weltverbandes werden.

"Wäre die ideale Person"
In einem Brief an die FIA-Mitgliedsverbände sprach sich der 69-Jährige für den ehemaligen Ferrari-Teamchef aus.

"Wenn er antritt, wäre er die ideale Person, um die Arbeit der letzten 16 Jahre fortzuführen und auszubauen", so Mosley. "Man kann in allen Bereichen, in denen die FIA aktiv ist, auf ihn vertrauen. Jean ist fraglos der herausragende Motorsportmanager seiner Generation und wohl jeder Generation. Ich hoffe sehr, dass Sie ihn unterstützen werden."

Fanpost für den scheidenden Chef
Unterstützung habe auch er selbst erhalten, so Mosley, der seit 1993 FIA-Präsident ist. "Ich habe fast 100 Mitteilungen von FIA-Verbänden bekommen, meine Entscheidung zu überdenken", schrieb er in seinem Brief.

"Obwohl ich für all die Briefe, E-Mails und Nachrichten dankbar bin, habe ich mich entschlossen, meine Entscheidung zu bestätigen. Ich werde im Oktober kein Kandidat mehr sein."

Kampfabstimmung mit Vatanen?
Sollte Todt zur Wahl antreten, würde es zu einer Kampfabstimmung kommen. Am Freitag hatte der ehemalige Rallye-Weltmeister Ari Vatanen aus Finnland seine Bewerbung für das höchste FIA-Amt bekanntgegeben.

Todt, lange Zeit als Beifahrer im Rallye-Sport aktiv, war von 1993 bis 2007 Ferrari-Teamchef. In dieser Zeit holte er Michael Schumacher zur "Scuderia". Der 2006 zurückgetretene Deutsche gewann mit Ferrari fünf WM-Titel. Zuletzt war Todt Geschäftsführer und Generaldirektor bei Ferrari. Er verließ 2008 den Sportwagenhersteller, angeblich im Streit mit Ferrari-Chef Luca di Montezemolo.

Kein Termin für Concorde-Agreement
In seinem Brief ließ Mosley offen, wann das Concorde-Agreement, der Formel-1-Grundlagenvertrag, von der FIA, den Teams und dem Rechteinhaber CVC unterschrieben wird.

Erst mit der Unterzeichnung wäre der Machtkampf zwischen den FOTA-Rennställen und der FIA beendet und die Zukunft der Königsklasse bis 2012 gesichert.

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