Triumph in Griffweite

Schleck-Brüder bärenstark.
Tour-Regent Alberto Contador hat auf der Königsetappe der 96. Tour de France seine Herrschaft zementiert.

Einen Tag nach dem entsetzlichen Sturz von Jens Voigt parierte der Spanier unter den Augen des französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy alle Attacken in souveräner Manier und verabschiedete sich beim Tagessieg von Fränk Schleck mit einer weiteren Klettergala aus den Alpen.

©Bild: APA/EPA/Ian Langsdon
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Armstrong fast vier Minuten zurück
Der 26-jährige Astana-Kapitän wurde am Mittwoch in Le Grand-Bornand vor Schlecks jüngerem Bruder Andy Etappenzweiter. Sein Teamkollege Lance Armstrong, der am Donnerstag seinen neuen US-Sponsor für den Generalangriff bei der Tour 2010 bekanntgeben will, erlitt eine weitere Niederlage und verlor 2:18 Minuten.

Nun ist er hinter den beiden Schleck-Brüdern Andy (+2:26 Minuten) und Fränk (+3:25) mit einem Rückstand von 3:55 Minuten auf Contador nur noch Gesamtvierter. Sein deutscher Astana-Kollege Andreas Klöden, nun Gesamtfünfter ( 4:44), war lange in Führung und musste erst am Schlussanstieg nach einer Contador-Attacke die Schleck-Brüder und seinen spanischen Leader ziehen lassen.

Entscheidung auf dem Mont Ventoux
Am Ende kam er aber kurz hinter Armstrong als Sechster ins Ziel. Der Texaner konnte nach seinem kurzen Aufflackern vom Vortag, als er kurzzeitig wie zu alten Glanzzeiten den Berg hochgestampft war, bereits am vorletzten Anstieg nicht das Tempo der Topfahrer halten. Am Ende schloss er aber in der 15 Kilometer langen Schlussabfahrt zumindest zu Klöden auf.

Das Spitzentrio machte nach dem Schlussanstieg zum 1.618 Meter hohen Col de la Colombiere den Etappensieg unter sich aus - mit dem besten Ende für den Luxemburger Fränk Schleck. Er und sein Bruder haben nun nur noch am vorletzten Tag auf dem Mont Ventoux die Chance, Contador ernsthaft zu gefährden.

Im 40,5 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr am Donnerstag rund um Annecy kann der spanische Zeitfahr-Meister fast schon letzte Zweifel an seinem zweiten Tour-Sieg nach 2007 beseitigen.

Geschenk für Voigt
Schleck widmete den Etappensieg dem im Krankenhaus liegenden Voigt. "Wir schenken diesen Sieg unserem Freund Jens. Wir sind oft mit ihm zusammen und halten auch in schlechten Zeiten zusammen. Mit diesem schönen Ergebnis von heute können wir ihm vielleicht ein bisschen helfen", sagte Fränk Schleck im Ziel in Le Grand-Bornand.

Contador, der sich im Finish der Etappe gegenüber Schleck nobel zurückhielt, meinte dazu: "Ich wollte mich bei einem Sprint vor dem Zeitfahren morgen nicht verausgaben."

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