18-Jähriger von Reifen getötet

John Surtees ist der einzige Motorsportler, der sowohl auf dem Motorrad als auch in der Formel 1 Weltmeister wurde.
Das Formel-2-Rennen in Brands Hatch wurde am Sonntag von einem tödlichen Unfall überschattet. Henry Surtees, der Sohn von Motorsportlegende John Surtees, erlag am Abend den Kopfverletzungen, die ihm ein durch die Luft fliegender Reifen zugefügt hatte.

Ein Sprecher des Royal London Hospital, in das Surtees junior nach dem Unfall geflogen worden war, bestätigte den Tod des 18-Jährigen.

Verhängnisvoller Reifen
Surtees, der erst am Samstag als Dritter seinen ersten Podiumsplatz eingefahren hatte, wurde in der zehnten Runde von einem durch die Luft fliegenden Reifen am Kopf getroffen. Das zeigt auch ein Video auf YouTube.

Vor ihm war ein anderer Fahrer von der Strecke gekommen und gegen die Streckenbegrenzung geprallt. Dabei riss die Radaufhängung ab, und der Reifen sprang quer über die Piste. Offensichtlich bewusstlos schlitterte Surtees in der nächsten Kurve mit seinem Boliden von der Strecke. Er wurde zunächst mit einem Rettungsfahrzeug abtransportiert und später per Helikopter ins Spital gebracht.

Wie in der Formel 1 ist auch in der Formel 2 das offene Cockpit der größte Gefahrenbereich für die Piloten. Dort sind sie - mit Ausnahme des Helms - weitgehend ungeschützt vor herumfliegenden Trümmerteilen oder Rädern.

Vater als Motorsportlegende
Die Veranstalter brachten umgehend ihr Beileid zum Ausdruck. Ihr tiefstes Mitgefühl und ihre Gedanken seien in dieser schrecklichen Zeit bei John und Jane Surtees, ließ man die Familie wissen.

Henrys mittlerweile 75-jähriger Vater John ist der einzige Motorsportler der Geschichte, der sowohl auf dem Motorrad (sieben WM-Titel zwischen 1956 und 1960) als auch in der Formel 1 (1964) Weltmeister wurde.

Ausgerechnet in Brands Hatch, wo nun sein Sohn auf so tragische Weise ums Leben kam, gab John Surtees mit 16 Jahren sein Debüt bei einem Motorradrennen. 1956 fuhr er in der 500-ccm-Klasse seinen ersten WM-Titel ein und dominierte in der Folge mit einer völlig neuen Kurventechnik die Weltmeisterschaft.

Rennen abgebrochen
Das Rennen wurde nach einer Unterbrechung zunächst fortgesetzt, ehe es dann doch in der 15. von 19 Runden vorzeitig beendet wurde. Den Sieg holte sich der Austro-Spanier Andy Soucek, der damit auch seine Gesamtführung ausbaute.

Im ersten Rennen am Samstag hatte der Österreicher Philipp Eng seinen Premierensieg in der Formel-2-WM gefeiert. Am Sonntag wurde Eng Vierter, in der Gesamtwertung ist er nun Dritter.

Regen sorgt für zahlreiche Zwischenfälle
Regen hatte schon nach der ersten Runde für zahlreiche Ausrutscher, Unfälle und Unterbrechungen durch das Safety-Car gesorgt.

Dreimal musste das Rennen gänzlich gestoppt werden. "Es war sicher das verrückteste Rennen, das ich je gefahren bin. Natürlich freue ich mich über den Sieg, aber egal was passiert ist, ich widme ihn auf alle Fälle Henry", hatte Soucek in einer ersten Stellungnahme gemeint, als er noch nicht vom Tod seines Kollegen gewusst hatte.

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