Bei einem Erfolg wäre der 26-jährige Franzose über diese Distanz wie einst der Russe Alexander Popow zeitgleich Olympiasieger, Welt- und Europameister gewesen.
Als Erster unter 47 Sekunden
Cielo Filho hatte seine Landsleute erst im Vorjahr mit dem Gewinn von olympischem Kraulsprint-Gold entzückt, nun legte er mit der ersten 100-m-Zeit unter 47 Sekunden nach. Zwar war Bernard im April 46,94 geschwommen, doch wurde dieser Weltrekord nicht anerkannt.
"Ein Traum wird wahr", sagte der Sieger. "Mein erster Weltrekord. Ich liebe es, unter Druck zu schwimmen."
Lochte entriss Phelps Weltrekord
Am fünften Wettkampftag der 13. Schwimm-WM gab es freilich noch sechs weitere Weltrekorde. Den ersten davon legte Ryan Lochte im Finale über 200 m Lagen in das Becken des Foro Italico. In 1:54,10 Minuten entriss der US-Amerikaner seinem Landsmann Michael Phelps eine von dessen fünf Weltrekorden, er war um 13/100 schneller als der US-Superstar bei Olympia 2008.
Während Lochte sagte, künftig noch schneller schwimmen zu werden, war der Ungar Laszlo Cseh mit Silber zufrieden. Zwar war er mit Titelambitionen nach Rom gekommen, doch gleich nach der Ankunft musste er mit Magenproblemen ins Krankenhaus.
Shanteau in zwei Bewerben top
Speziell auch die Bronzemedaille von Eric Shanteau, sein erster WM-Podestplatz. Olympia in Peking hatte er trotz Hodenkrebs-Diagnose bestritten, wurde dann operiert, und ist nun mit obenauf.
Nur eine dreiviertel Stunde später legte Shanteau fast einen Weltrekord über 200 m Brust nach. Im Semifinale unterbot der 25-Jährige zwar in 2:07,42 Minuten die bisherige Weltbestmarke des Japaners Kosuke Kitajima, doch Christian Sprenger (AUS) war noch um 11/100 schneller.
Sprenger hofft auf australisches Doppel
"Jetzt hoffe ich, dass wir im Finale einen Doppelsieg landen", sagte der 23-Jährige Australier mit Blick auf den dritten Semifinal-Rang seines Landsmanns Brenton Rickard.
Während der Ungar Daniel Gyurta als Vierter in 2:08,08 Europarekord markierte, verfehlte seine Landsfrau Katinka Hosszu den ihren im Finale über 200 m Delfin als Dritte in 2:04,28 Minuten um 1/100.
Schipper verteidigt Titel mit Weltrekord
Die Top Zwei blieben unter 2:04 bzw. unter dem bisherigen Weltrekord von 2:04,14 der US-Amerikanerin Mary Descenza vom Vorlauf. Die Australierin Jessicah Schipper setzte sich in 2:03,41 um 49/100 vor der lange Zeit führenden Chinesin Liu Zige durch und verteidigte damit ihren WM-Titel.
In einem weiteren Damen-Endlauf wurde beinahe eine Schallmauer durchbrochen. Die Chinesin Zhao Jing sicherte sich den Rücken-Sprint in 27,06 Sekunden. Die mit 27,38 am Vortag im Semifinale Weltrekord geschwommene Russin Anastasia Sujewa holte in 27,31 nur "Blech".
Die Deutsche Daniela Samulski markierte als Zweite in 27,23 Europarekord, Bronze ging in 27,28 mit Gao Chang ebenfalls an eine Chinesin.
Chinesinnen gewinnen Kraul-Staffel
China war dank seiner Damen-Mannschaft das Siegerland des Tages, rückte mit zweimal Gold sowie je einmal Silber und Bronze in der Medaillenwertung nach 22 von 40 Entscheidungen hinter die USA auf Rang zwei vor. Das zweite China-Gold holte die 4-x-200-m-Kraul-Staffel mit dem Weltrekord von 7:42,08 Minuten.
Das war um 2,23 Sekunden schneller als Australien im Vorjahr bei Olympia. Die USA holten Silber und verpassten damit ihr fünftes WM-Gold in Serie in diesem Bewerb. Großbritannien holte mit Europarekord Bronze.
Zweikampf über 100 m Kraul erwartet
Keinen Weltrekord gab es im Semifinale über 100 m Kraul der Damen, die Favoritinnen für den Endlauf am Freitag formierten sich aber an der Spitze. Die Australierin Libby Trickett war in 52,84 Sekunden um 3/100 vor der deutschen Olympiasiegerin Britta Steffen Erste.
Den siebenten Weltrekord am Donnerstag markierte die Kanadierin Annamay Pierse im 200-m-Brust-Semifinale in 2:20,12 Minuten. "Im Finale werde ich noch schneller sein", kündigte sie an.
Rekord an Weltbestmarken eingestellt
Mit indes 29 Weltrekorden stellte die WM in Rom den Rekord an Weltbestmarken ein. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal hatte es ebenfalls 29 Weltrekorde gegeben, die Weltmeisterschaften mit den meisten Weltbestleistungen war bisher jene 1973 in Belgrad mit deren 16 gewesen.
Da noch 18 Entscheidungen ausstehen, scheint bei diesen Titelkämpfen ein Erreichen der 50er-Marke nicht unrealistisch zu sein.
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