Österreichs ehemaliges Schwimm-Aushängeschild (bei vergangenen Großereignissen war Rogan nahezu eine Medaillenbank) beendete die Weltmeisterschaft in Rom nicht nur mit einer sportlichen Pleite, sondern sorgte am Ende durch einen Skandal auch noch für weitere negative Schlagzeilen.
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©Bild: GEPA/Andreas Pranter |
Sprecher der Disco weist Vorwürfe zurück
Ein Sprecher der Disco wies die Vorwürfe hingegen zurück, dass der Österreicher von vier Türstehern des Lokals verprügelt worden sei.
"Rogan befand sich mit anderen Schwimmern der österreichischen Nationalmannschaft im Lokal, als er betrunken inmitten der Tanzfläche begonnen hat, mit einer zerbrochenen Flasche in der Hand zu tanzen. Aus Sicherheitsgründen haben ihn die Türsteher des Lokals entfernt", berichtete ein Sprecher der Disco nach Angaben der Tageszeitung "Il Messaggero".
Rogan habe versucht, sich über eine Absperrung wieder ins Lokal zu begeben, sei aber dabei hingefallen. Der Sprecher dementierte, dass Rogan von den Türstehern verprügelt worden sei.
Besitzer will Beweisvideo vorlegen
Der Besitzer der Diskothek, Fabio Palini, meinte im Gespräch mit der Tageszeitung "Heute" sogar, es gebe Videoaufzeichnungen, die die Version von Rogan ad absurdum führen würden.
Diese Videobänder habe er auch bereits den zuständigen Polizeibehörden übergeben. Nach Aussage von Pallini zeigen die Aufzeichnungen, dass seine Security-Mitarbeiter Rogan friedlich aus dem Lokal begleitet hätten.
Die Verletzungen würden von einem Sturz gegen einen Baum stammen, dafür gebe es Augenzeugen.
Sportlich eine echte Enttäuschung
Schon ein Blick auf die Ergebnisse von Rogan in Rom zeigt ohnehin, wie sehr der zweifache Vizeolympiasieger von Athen 2004 mittlerweile auch ohne diesen Eklat rein sportlich ins Hintertreffen geraten ist.
Rang elf über 100 m Rücken war die beste Leistung von Österreichs ehemaligem Sportler des Jahres. Über seine ehemalige Paradedisziplin 200 m Rücken schied er mit Platz 27 ebenso im Vorlauf aus wie über 50 m Rücken als 33., obwohl er sich in der Vorbereitung voll auf die Kurzstrecke konzentriert hatte.
Beruflich neu orientiert
Rogan hatte sich nach der Enttäuschung bei den Olympischen Spielen in Peking, wo er das angepeilte Gold klar verpasste und letztlich sogar eine Medaille verfehlte, beruflich neu orientiert.
Der Wiener startete eine Ausbildung bei einer Bank und stellte sich daneben sportlich auf die Kurzstrecke über 50 m Rücken um. Ohne Erfolg, wie die Titelkämpfe in der italienischen Hauptstadt zeigten.
"Zweite 100 m wie der Morgen danach"
Im ersten Frust hatte der Kurzbahn-Weltmeister nach der Enttäuschung über 100 m Rücken sogar einen Startverzicht über 200 m überlegt, sich aber dann doch für ein Antreten entschieden.
Bei seinem Comeback auf der einstigen Lieblingsstrecke schied Rogan jedoch mit einer Zeit von 2:00,39 Minuten als 27. klar aus. Zur Hälfte des Rennens war der Wiener noch Neunter des Feldes, fiel dann aber sukzessive zurück.
"Da merkt man erst, wie viel es wert ist, die spielerische Leichtigkeit zu haben. Es waren meine letzten 200 m", kündigte Rogan an. "Die ersten 100 m waren wie bei einer Hochzeit die Feier und der erste Teil der Hochzeitsnacht, die zweiten 100 aber wie der Morgen danach."
Schmerzen in der zweiten Heimat
Noch viel schlimmer muss sich Rogan aber am Sonntag und dem Tag nach dem folgenschweren Discobesuch gefühlt haben.
Der heimische Ex-Paradeschwimmer, dem Mirna und Dinko Jukic inzwischen längst den Rang abgelaufen haben, sorgte in seiner ehemaligen zweiten Heimat für Aufregung abseits des Beckens. In Rom hatte sich Rogan auf Olympia 2008 vorbereitet, doch nach der WM 2009 bleiben für den ehemaligen Lokalmatador nur Schmerzen und Verletzungen als Erinnerung zurück.
"Mir tut so ziemlich alles weh"
"Mir tut so ziemlich alles weh", meinte der Wiener am Sonntag auf dem Weg zu einer Untersuchung in einer Privatklinik.
Sein Anwalt kündigte bereits eine Klage auf Schmerzensgeld, Verdienstentgang und Werbeeinbußen sowie eine Strafanzeige wegen Körperverletzung an.
Doch viel mehr schmerzen wird Rogan sein tiefer Fall in den vergangenen Jahren. Der Prügelskandal stellt dabei nur den bisherigen negativen "Höhepunkt" dar.
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