Den Anschluss an die Ligen in England und Spanien habe man dennoch verloren, schrieb "La Gazzetta dello Sport". Und zuletzt kam auch noch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise dazu.
Als willkommene finanzielle Unterstützung sehnen daher alle 20 Vereine den neuen lukrativen TV-Vertrag herbei, der der Serie A ab 2010 jährlich rund eine Milliarde Euro und damit rund 200 Millionen mehr in die Kassen bringt.
Berlusconi regt Gehaltsobergrenze an
Titelverteidiger Inter Mailand, der den fünften "Scudetto" in Serie landen könnte, soll von 2006 bis 2008 Verluste von über 355 Millionen Euro geschrieben haben. Der AC Milan, zuletzt 2004 Meister, musste aus finanziellen Gründen Kaka für 65 Millionen Euro an Real Madrid verkaufen und will mit niedrigeren Spielergehältern sparen.
Milan-Präsident Silvio Berlusconi regte deshalb auch die Einführung von Gehaltsgrenzen für Fußballer an. In Zeiten der Krise seien die Spielergehälter unerträglich hoch, sagte Berlusconi. "Sie sind jenseits der realen Wirtschaft in einer schwierigen Situation wie der jetzigen. Man muss Grenzen einführen."
Cannavaro gibt Kontra
Italiens Teamkapitän Fabio Cannavaro erwiderte, dass nur die Spieler von Berlusconis AC Milan zu hohe Gehälter kassieren. Viele andere Kicker würden seit Monaten kein Geld mehr bekommen, weil ihre Clubs in der Krise stecken.
"Wir Spieler begreifen, dass die Wirtschaftslage schwierig ist. Man löst die Probleme des italienischen Fußballs aber nicht, indem man die Spielergehälter reduziert. Wenn die Gehälter sinken, sollten unter anderem auch die Ticketpreise reduziert werden", erklärte Cannavaro.
Juventus geht neuen Weg
Rekordmeister Juventus Turin, der sich zuletzt 2003 Champion nennen durfte, reduzierte bereits sein Lohnschema und setzt zudem vermehrt auf die eigene Jugendarbeit. Bisher investierte Juve aber trotzdem 50 Millionen Euro in Neuzugänge.
Die "Alte Dame" dachte aber auch beim Bau der neuen Arena um. In das neue Stadio delle Alpi, das im Jahr 2011 bezugsfertig sein soll, werden ein Einkaufszentrum und Vergnügungshallen integriert sein, um auch außerhalb der Saison Einnahmen zu haben.
"Juventus ist der erste Club in Italien, der ein Stadion sein Eigen nennen darf. Das ist ein Grund, um sehr stolz zu sein. Außerdem ist das eine Chance, die Einnahmequellen zu verändern", erklärte Präsident Giovanni Cobolli Gigli.
Sinkende Besucherzahlen drohen
Juventus ist gemeinsam mit Inter Mailand auch der einzige Club, der entgegen dem Trend steigende Besucherzahlen vermelden kann. Inter verkaufte bereits 40.000 Saisonkarten (etwa 1.100 mehr als in der vergangenen Saison), Juventus Turin 19.500 (plus 1.000).
Die restlichen Vereine klagen über einen sinkenden Verkauf von Dauerkarten. Alarm schlägt vor allem Vizemeister AC Milan, der im Vergleich zur vorigen Saison 15.000 Saisonkarten weniger absetzte. Bisher verkauften die "Rossoneri" nur 22.120 Dauerkarten, in der vergangenen Saison zählte der Champions-League-Sieger von 2007 noch 43.000 Abonnenten.
Die sinkende Zahl der abgesetzten Abos ist auf die Wirtschaftskrise, die viele Fans belastet, sowie auf die Enttäuschung nach dem Verkauf des brasilianischen Superstars Kaka an Real Madrid zurückzuführen. Auch die AS Roma registrierte im Vergleich zu 2008/09 rund 3.000 Abonnenten weniger.
Links: