"Betroffen und traurig"

Toni Sailer war ein "Riesenidol" von Franz Klammer.
Nach dem Tod von Toni Sailer herrscht in Österreichs Sportwelt große Betroffenheit.

Aktive Sportler und Größen früherer Zeiten zeigten sich von den sportlichen Leistungen des dreifachen Olympiasiegers von 1956 in Cortina d'Ampezzo ebenso angetan wie von seinem Umgang mit der schweren Krankheit, der er am Montag erlag.

Unvergessliche Begegnungen
"Die Nachricht vom Tod Toni Sailers macht mich betroffen und traurig. Er war ein unglaubliches Idol, nicht nur sportlich, sondern auch durch die Art, wie er mit seiner schweren Krankheit umgegangen ist", sagte etwa Hermann Maier.

"Die Begegnungen mit Toni bleiben mir unvergesslich, vor allem die erste, als ich als Bub am Schlepplift am Kitzsteinhorn einmal mit ihm hinauffuhr und sich ein nettes Gespräch entwickelte. Toni hat für Österreich und den Skisport jedenfalls Enormes geleistet. Mein Mitgefühl gilt jetzt natürlich seiner Familie."

"Ein Riesenidol"
Auch Franz Klammer hatte schon von Kindheit an ein besonderes Verhältnis zu Sailer. "Der Toni war ein Riesenidol von mir. Als kleiner Bub wollte ich so sein wie er. Später war er mein Teamchef und Trainer. Unglaublich, was er uns Läufern da weitergegeben hat. Es war schön, mit ihm zusammenzuarbeiten."

Wegbereiter des Skisports
"Obwohl ich gewusst habe, dass Toni schwer krank ist, bin ich geschockt", so Karl Schranz. "Toni Sailer hinterlässt ein großes Vermächtnis. Er war der erste Skifahrer, der mit seinen drei Olympiasiegen den alpinen Skisport in Österreich populär gemacht hat. Er hat dem Sport einen Schub verliehen, der bis heute anhält. Toni war ein Vorbild für viele Generationen bis herauf zur heutigen."

Lebensfreude nie verloren
ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel kehrte nicht nur die sportlichen Großtaten des Kitzbühelers hervor.

"Wir sind alle sehr, sehr traurig. Er war eine großartige Persönlichkeit. Es waren nicht nur die sportlichen Erfolge, die für Österreich, den Skisport und auch die Wirtschaft von fundamentaler Bedeutung waren, sondern auch das Menschliche. Wie er mit seiner Krankheit umgegangen ist, war beeindruckend. Er hat seine Lebensfreude und Fröhlichkeit auch in der Krankheit nicht verloren, das war für mich eine besondere Leistung" - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

"Der personifizierte Skischwung"
Auch außerhalb Österreichs war die Anteilnahme groß. "Toni war vielleicht die bedeutendste Figur des alpinen Skisports. Er war der personifizierte Skischwung", sagte der ehemalige deutsche Rennläufer Christian Neureuthers.

"Er hat einen unschätzbaren Stellenwert als Sportler, weil er die Menschen nicht nur durch seine herausragende Skitechnik, sondern auch durch seine Herzlichkeit und Bodenständigkeit da erreicht hat, wo es um Werte geht - in ihren Herzen. Und das zeichnet die ganz Großen aus. Er hat innerste Bescheidenheit und Ehrlichkeit, Einsatzwillen und natürlich auch Ehrgeiz gelebt. Und Toni war einer der witzigsten und kameradschaftlichsten Menschen, die es gab. Er hat alles dafür getan, dass der Skisport strahlen kann. Ganz Österreich kann stolz auf diesen Menschen sein."

Nicht nur als Skifahrer bewundert
Seine Ehefrau Rosi Mittermaier-Neureuther, Doppelolympiasiegerin von Innsbruck 1976, lobte neben den sportlichen Aspekten auch andere Seiten Sailers.

"Er war ein sehr lustiger Mensch, der mit seinem ansteckenden Humor und seiner Ausstrahlung andere mitgerissen hat. Und er sah toll aus. Ich glaube, es gibt überhaupt keine Frau einer etwas älteren Generation, die Toni Sailer nicht verehrt hat. Dass er nach seiner Skikarriere mit seiner Schauspielerei noch eine ganz andere Welt erobert hat, ist eigentlich unglaublich."

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