im Kreis seiner Familie. Der Tiroler begeht sein Jubiläum ruhig und beschaulich und damit ganz anders als seine Formel-1-Karriere.
Der am 27. August 1959 in Wörgl geborene Sohn eines Transportunternehmers begann schon als Jugendlicher, sein Naturtalent für Motorsport in seiner Tiroler Heimat auszuleben. Das erste offizielle Rennen bestritt er 1978 mit 19 Jahren auf dem Österreich-Ring.
Zehn Siege in 210 Rennen
Bereits sechs Jahre später war er in der Königsklasse angekommen. Von 1984 bis 1997 bestritt Berger in der Formel 1 für ATS, Arrows, Ferrari, McLaren und Benetton 210 Rennen.
Er holte zehn GP-Siege, zwölf Polepositions und 385 WM-Punkte. Weltmeister wurde er zwar nie, 1988 und 1994 holte er sich aber den dritten Platz in der Gesamtwertung.
Nach seiner Fahrerkarriere fungierte Berger von 1998 bis 2003 als Motorsportdirektor bei BMW sowie von 2006 bis 2008 als Mitbesitzer des Formel-1-Rennstalls Toro Rosso. Zudem leitet er eine Logistikfirma, die eng mit Red Bull zusammenarbeitet.
Horrorcrash in Imola
Berger, Träumer und gleichermaßen Realist, wusste stets um die Risiken seines Berufes. Er stand selbst mehrere Male am Scheideweg.
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©Bild: AP |
Auch wenn sich der Tiroler seit seinem Ausstieg als Hälfteeigentümer der Scuderia Toro Rosso im November 2008 auf den Rennstrecken rar gemacht hat und die Formel 1 nicht wirklich vermisst - ganz hat er den Rennsport noch nicht abgehakt.
Der Traum vom eigenen Team
"Ein eigenes Team zu führen ist nach der aktiven Laufbahn immer etwas Schönes. Derzeit ist das für mich aber nicht finanzierbar. Ich mute es mir nicht zu, alleine ein Team auf die Füße zu stellen", erklärte er gegenüber der APA.
Er genießt währenddessen sein Privatleben, die Zeit mit seiner Frau und den drei Kindern und den Umstand, sein eigener Chef zu sein.
"Ich habe das Riesenglück, dass ich eine super Karriere gehabt habe und finanziell unabhängig bin. Das haben nicht viele. Ich kann alleine bestimmen, und derzeit will ich nur jeden Tag aufstehen und wissen, dass es mir gut geht. Und mir geht es gut - in jeder Hinsicht."
Vom Lausbuben zum Fernsehsportler
Berger, der früher unter den Formel-1-Kollegen wegen seiner zahlreichen Streiche gefürchtet war, ist ruhiger geworden.
Die Zeiten, als er etwa Ayrton Sennas Hotelzimmer mit einem Feuerlöscher verwüstete oder stinkenden Käse und Frösche in der Unterkunft seines McLaren-Kollegen versteckte, sind für das Motorsport-Naturtalent von einst vorbei.
Der Mann, der Senna das Lachen lehrte
In Bergers Autobiografie "Zielgerade" ist seinem Rennfahrerfreund Senna viel Platz gewidmet. Auch die Episode, als der Tiroler einen teuren Aktenkoffer mit wichtigen Unterlagen Sennas einfach aus dem Hubschrauber warf.
"Ich habe viel von ihm über Sport gelernt, er hat bei mir das Lachen gelernt", ist ein Zitat Bergers über die 1994 tödlich verunglückte Formel-1-Legende Senna.
"Mir fehlt nichts"
Derzeit verfolgt Berger die Formel 1 nur noch im Fernsehen.
"Mir fehlt nichts. Ich habe in diesem Jahr zu 90 Prozent das gemacht, was ich machen wollte. Ich habe mein Leben umgestellt, das beginnt beim Terminkalender. Ich teile meine Zeit jetzt nicht mehr nach anderen ein, sondern nach mir."
"Derzeit sitze ich vor dem Fernseher, mache mir ein Bier auf und sehe mir die Rennen an. Ich verspüre keinen Drang, dabei zu sein und herumzuhüpfen."
Link:
- Gerhard Berger (Wikipedia)