Kurz darauf meldete Ferrari den Vollzug. Fisichella ersetzt den überforderten Badoer, der als Vertreter des verunglückten Stammpiloten Felipe Massa hoffnungslos hinterhergefahren war.
"Wir haben Fisichella ausgewählt, weil wir erwarten, dass er im letzten Teil der Saison einen wertvollen Beitrag leisten kann", sagte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali. "Ferrari war immer mein Ziel", bekannte "Fisico".
Ein italienischer Traum
Im Spätherbst seiner Karriere darf der 36-Jährige nun doch noch einen Ferrari steuern und gibt sein Debüt gleich beim Heimrennen in Monza am 13. September. Beim Italien-Grand-Prix wird der Neuzugang neben Kimi Räikkönen an den Start gehen.
"Für einen italienischen Fahrer ist ein Ferrari-Renncockpit ein Traum, Giancarlo ist da keine Ausnahme. Keiner sollte da im Wege stehen", begründete Force-India-Teamchef Vijay Mallya die Freigabe. Eine finanzielle Einigung mit Ferrari stehe jedoch noch aus.
"Schnell und konkurrenzfähig"
"Giancarlo hat in seiner langen Karriere gezeigt, dass er schnell und konkurrenzfähig ist", erklärte Domenicali das Misstrauensvotum für Badoer.
Der Massa-Vertreter, der nur wegen des geplatzten Comebacks von Rekordweltmeister Michael Schumacher befördert worden war, kam sowohl in Valencia wie auch zuletzt in Spa-Francorchamps als Letzter ins Ziel. "Es ist schade, dass er nicht in der Lage war, in diesen beiden Rennen seinen wahren Wert zu beweisen", befand Domenicali.
Ganz anders Fisichella: Beflügelt von den Spekulationen um einen bevorstehenden Wechsel fuhr der 224-malige Grand-Prix-Teilnehmer am vergangenen Wochenende in Belgien zunächst die erste Poleposition für Force India in der Königsklasse heraus, ehe er sich im Rennen nur knapp seinem künftigen Teamgefährten Räikkönen geschlagen geben musste.
Ersetzt Liuzzi nun Fisichella?
"Er war ein wichtiger Bestandteil unseres Teams. Wir verdanken ihm viel wegen seiner Hilfe hinter den Kulissen und seinen Leistungen auf der Strecke", sagte Force-India-Mitbesitzer Mallya. Wer Fisichellas Nachfolger wird, ließ der Rennstall zunächst offen. Ersatzpilot ist der Italiener Vitantonio Liuzzi.
Fisichella startete seine Formel-1-Laufbahn 1995 als Testfahrer bei Minardi, ein Jahr später wurde er dort zum Stammpiloten befördert. Seinen ersten von drei Rennerfolgen feierte er 2003 im Jordan.
Seine erfolgreichste Zeit hatte er bei Renault, als er 2005 und 2006 jeweils einen Grand-Prix-Sieg herausfuhr. 2006 wurde er WM-Vierter. Seit Beginn der vergangenen Saison fuhr er für Force India.
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