Ehemalige Nummer eins kehrt zurück

Start bei den Australian Open geplant.
Die WTA-Tour erlebt ein zweites Comeback einer Topspielerin aus Belgien. Die ehemalige Weltranglisten-Erste Justine Henin hat am Dienstag, 16 Monate nach ihrem Rücktritt, im belgischen Fernsehen angekündigt, ab 2010 wieder Profiturniere bestreiten zu wollen und bestätigte damit Gerüchte der vergangenen Wochen.

"Feuer wieder entfacht"
"Das Feuer hat sich wieder entfacht. Ich dachte eigentlich, es sei erloschen", erklärte die 27-Jährige. Sie will schon im Jänner die Australian Open in Melbourne spielen.

Nach Kim Clijsters, die kürzlich in ihrem erst dritten Turnier nach der Rückkehr sensationell die US Open gewonnen hatte, bekommt das belgische Tennis seinen zweiten Superstar zurück.

"Wichtiger Schritt in meinem Leben"
"Ich war sehr ungeduldig. Jetzt bin ich bewegt und auch sehr erleichtert, weil es stimmt, dass ich diesen Moment schon seit einigen Wochen mit der Öffentlichkeit teilen wollte", sagte Henin. "Es ist eine Entscheidung, die mich glücklich macht. Es ist ein wichtiger Schritt in meinem Leben."

Von 2003 bis 2007 hatte die nur 1,66 Meter große Belgierin zur Elite im Damen-Tennis gehört. Sie triumphierte mit Ausnahme von Wimbledon in allen Grand-Slam-Turnieren zumindest einmal, die Australian Open gewann sie 2004 - im Finale gegen Clijsters.

117 Wochen an der Spitze
Dazu siegte sie zweimal im Masters, eroberte 2001 mit Belgien den Fed Cup und in Athen 2004 Olympiagold. Henin stand insgesamt 117 Wochen an der Spitze der Weltrangliste.

Die Tennis-Schläger für die Rückkehr stehen schon bereit. Mitte September war in Belgien bekanntgeworden, dass Henin 14 Rackets orderte - dieselbe Marke wie zu ihrer aktiven Zeit.

Batterien wieder aufgeladen
Sie wolle nur fit bleiben für zwei Showmatches (Charleroi und Dubai) im Dezember, hatte ihr Sprecher bis zuletzt erklärt. Für Henin war aber längst alles klar. Die Monate seit dem Rücktritt am 14. Mai 2008 seien "sehr aufschlussreich" gewesen, sagte sie am Dienstag. "Ich konnte meine Batterien aufladen, auch emotional."

Trainer Carlos Rodriguez, der Henin seit deren 14. Lebensjahr coacht, träumt davon, dass sein Schützling "noch stärker zurückkommt und Wimbledon gewinnt". Im belgischen TV sagte der gebürtige Argentinier, die Rückkehr sei die Frucht einer langen Reflexionsphase. "Dieses vierte Grand-Slam-Turnier fehlt noch in Justines Erfolgsliste, sagte Rodriguez. "Das ist einer der Gründe ihrer Rückkehr."

Freude bei der WTA
Die Profi-Tour der Damen begrüßt die Rückkehr. "Wir freuen uns, wie Millionen Fans auf der ganzen Welt, über ihre Entscheidung. Ein neues Kapitel ihrer wunderbaren Karriere beginnt heute", hieß es in einer Stellungnahme der WTA.

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