Endspiel um Platz drei

Jantscher out. Rückkehr in Heimatstadt für Constantini "Randgeschichte".
Für die österreichische Nationalmannschaft steigt am Samstag (20.30 Uhr, live in ORF1) im mit 14.500 Zuschauern ausverkauften Innsbrucker Tivoli neu das wohl entscheidende Spiel um Endrang drei in der WM-Qualifikationsgruppe sieben.

Mit einem Sieg gegen Litauen würde die Truppe von Teamchef Dietmar Constantini schon vor der letzten Runde als Dritter feststehen, sofern die Rumänen auswärts gegen Spitzenreiter Serbien nicht gewinnen.

Theoretisch noch mehr möglich
Laut Constantini wäre der dritte Platz ein Erfolg, zumal Österreich bei der Auslosung nur aus Topf fünf gezogen wurde. "Aber hinter uns liegen mit Litauen und Rumänien zwei Mannschaften mit nur zwei Punkten Rückstand. Wir müssen schauen, dass wir unseren Platz erfolgreich verteidigen", forderte der 54-Jährige.

Dabei ist theoretisch sogar noch mehr möglich. Sollte das ÖFB-Team gegen Litauen gewinnen, die Franzosen gleichzeitig daheim gegen die Färöer Punkte abgeben und am Mittwoch im Stade de France gegen Österreich verlieren, dann stünde die Constantini-Truppe im WM-Play-off.

Respekt vor jedem Gegner
Mit diesem Szenario beschäftigt sich der Teamchef allerdings nicht, bezeichnete den Gedanken an einen Umfaller der Franzosen gegen die Färinger als "sehr pervers" und wollte auch nicht beurteilen, ob sich durch einen möglichen Punkteabzug für Serbien noch Chancen auftun könnten. Vielmehr legte der Tiroler das Hauptaugenmerk auf die Partie gegen Litauen.

Seine Mannschaft gehe zwar nicht als Außenseiter in das vorletzte WM-Qualimatch, "aber dass wir klarer Favorit sind, bringe ich nicht über die Lippen. Ich habe Respekt vor jedem Gegner. Litauen spielt einen guten Fußball und hat gefährliche taktische Varianten, wie man beim 0:2 vor einem Jahr gesehen hat", sagte der Coach, der sein Team nach vorne spielen lässt.

Großes Selbstvertrauen
"Aber das Spiel zu machen heißt nicht, dass alle nach vorne sprinten." Informationen über das Spielsystem der Balten werden die ÖFB-Kicker nur aus Erzählungen bekommen - Constantini verzichtet komplett auf ein Videostudium des Gegners.

"Warum sollte ich ihnen das 1:2 von Litauen gegen die Färöer zeigen? Das würde eher in die andere Richtung losgehen", sagte der Coach mit Hinweis auf die Gefahr einer gewissen Überheblichkeit, die bei der Ansicht einer schwachen litauischen Leistung entstehen könnte.

Auch ohne Kenntnisse über den derzeit schlechten Zustand des Gegners ist das Selbstvertrauen im ÖFB-Lager groß. "Es ist das Schönste für einen Trainer zu sehen, wie gut sich die Spieler bewegen, wie sie bei der Sache sind", betonte Constantini, der auf Jakob Jantscher (Bauchmuskelprobleme) und Christian Fuchs (gesperrt) verzichten muss.

"Wichtig ist die Mannschaft"
Wer für die beiden in die Mannschaft rückt, ließ der Tiroler ebenso offen wie die übrige Besetzung der Stammformation. Zu der könnte erstmals seit Jahren wieder Roman Wallner zählen, auch wenn Constantini mit einem Schmunzeln im Gesicht sagte: "Er ist in einer sehr guten Verfassung. Wenn man ihn bringt, kann er das Spiel sicher noch drehen."

Er werde sich für eine Variante entscheiden, "und ob es die richtige war, weiß man immer erst im Nachhinein. Aber das ist ja auch das Geile an dem Job." Noch mehr Freude am Teamchefamt bereitet Constantini wohl die Tatsache, dass er mit der ÖFB-Auswahl in seiner Heimatstadt gastiert, auch wenn er relativierte.

"Wichtig ist die Mannschaft. Im Grunde ist es ein Spiel, bei dem ich in meiner Heimat als Teamchef auftrete, aber für mich ist das nur eine Randgeschichte."

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