Der Mittelfeldspieler der Bayern Amateure war am Samstag noch für die U21-Auswahl beim 2:1 in Aserbaidschan erfolgreich, er traf Sonntagnacht im Hotel ein und absolviert am Montag seine erste Einheit mit Paul Scharner und Co.
"Es ist unglaublich, eine super Sache, auch weil ich überhaupt nicht damit gerechnet habe", wird Alaba auf der Bayern-Website zitiert. "Es ist toll, dass Teamchef Constantini so auf junge Spieler setzt und ihnen auch Chancen gibt. Vom A-Team träumt jeder junge Spieler, das war bei mir schon als kleiner Bub so."
Constantini will Deutsche ausstechen
Sollte Alaba am Mittwoch zum Abschluss der WM-Qualifikation im Stade de France gegen Frankreich eingesetzt werden, wäre er mit 17 Jahren, drei Monaten und 20 Tagen der jüngste österreichische Teamspieler aller Zeiten.
Der aktuelle Rekordhalter Hans Buzek gab 1955 gegen Jugoslawien mit 17 Jahren, fünf Monaten und acht Tagen sein Debüt. "Er ist auch deswegen dabei, weil ihn die Deutschen haben wollen", sagte Constantini. Mit einem Pflichtspieleinsatz fürs A-Team wäre der Linksfuß fix an Österreich gebunden.
"David hat diesen unbedingten Willen"
Alaba wurde 1992 als Sohn einer Filipina und eines Nigerianers in Wien geboren, wuchs in der Bundeshauptstadt auf und wechselte im Sommer 2008 von der Austria, wo er unter Constantini als 15-Jähriger in einem Ligamatch auf der Bank saß, zu den Münchnern.
"David ist ein außergewöhnliches Talent mit einer exzellenten Mentalität. Wir glauben, dass er sehr weit kommen wird", wird der 17-Jährige von Bayerns Nachwuchsleiter Werner Kern gelobt.
"David hat diesen unbedingten Willen, sich zu verbessern und zu entwickeln. Er hat den Biss, den man haben muss", so Kern. "Und das ist sehr wichtig. Denn der Profibereich ist ein Haifischbecken, da muss man widerstehen können, da muss man sich durchsetzen können."
Länderspiel im Mai angedacht
Neben der Nachnominierung des Rohdiamanten stand für Constantini auch ein Treffen mit Trainern der österreichischen Bundesligisten auf der Agenda.
Bei dem Treffen am Sonntagvormittag in Innsbruck ging es unter anderem um einen eingeschobenen Länderspieltermin im Mai nach Ende der Meisterschaft - also zu einem Termin, an dem für einen Nicht-WM-Teilnehmer keine Abstellpflicht besteht.
"Wir haben nur im März und im August Länderspiele, zwei Spiele in neun Monaten sind für eine Vorbereitung auf die EM-Quali zu wenig", so Constantini, der von "guten Gesprächen in einer guten Atmosphäre" berichtete.
"Für Frankreich sind wir ein Zwerg"
Der Tiroler wagte auch schon einen Ausblick auf das bevorstehende Frankreich-Match. "Die Franzosen sind fix Zweiter und haben das Play-off vor sich, aber ich gehe davon aus, dass sie das Spiel ernst nehmen werden. Für Frankreich sind wir, hoffe ich, ein Zwerg, obwohl wir sie vor einem Jahr geschlagen haben."
Für Österreich geht es in dieser Partie praktisch nur noch um die Ehre, was laut Constantini nicht unbedingt ein Vorteil ist. "Völlig befreit aufspielen zu können muss nicht immer gut sein. Wir können nicht so befreit sein, dass jeder nach vorne sprintet. In jedem Länderspiel geht es um etwas, das ist eine Prestigesache", erklärte der Teamchef.
Links:
- David Alaba (Wikipedia)
- ÖFB
- Frankreich