Hammer und Sichel im Wappen

Rapid-Gegner siegte früher in Asien.
Im Europa-League-Duell von Hapoel Tel Aviv und dem SK Rapid kommt es am Donnerstag (21.05 Uhr) zu einem Kräftemessen zweier echter Arbeiterclubs.

Wie bei den Hütteldorfern liegen auch die Wurzeln des aktuellen Sechsten der israelischen Liga in der Arbeiterbewegung, wie schon Hammer und Sichel im Wappen und der Vereinsname bestätigen - das Wort "Hapoel" steht zudem im Hebräischen für "Arbeiter".

Meistercup-Sieger in Asien 1967
Gegründet wurde der Club erstmals 1923, nach seiner Auflösung ein Jahr später wurde ein neuerlich erfolgloser Versuch gestartet, ehe es im Mai 1926 endgültig funktionierte.

Danach ging es mit Hapoel schnell bergauf, so wurden 1934 auf dem Weg zum ersten Meistertitel alle Partien gewonnen, was einen bis heute einmaligen Erfolg im israelischen Fußball bedeutet.

Je zwölfmal gewann der Rapid-Kontrahent Meisterschaft und Cup, der größte Triumph aber gelang 1967, als Hapoel im Finale des asiatischen Meistercups den malaysischen Vertreter Selangor mit 2:1 besiegte. Vier Jahre danach verlor Hapoel das asiatische Endspiel gegen Esteghlal Teheran (damals gab es noch diplomatische Beziehungen zwischen Israel und dem Iran) mit 1:2.

2002 Erfolgslauf im UEFA-Cup
Nach einer längeren Durststrecke ohne Meistertitel krönte sich Hapoel 1981, 1986 und 1988 wieder zum Champion, doch 1989 folgte der bittere Gang in die zweite Liga. Zwar gelang schon im darauffolgenden Spieljahr der Wiederaufstieg, auf den zwölften und bisher letzten Titel mussten die Fans jedoch bis zum Jahr 2000 warten.

In der Saison 2001/02 legte der aktuelle Vizemeister einen einmaligen Erfolgslauf im UEFA-Cup hin, nachdem Israel 1992 zum europäischen Verband gewechselt war. Auf dem Weg ins Viertelfinale schaltete Hapoel unter anderem Parma, Lok Moskau und Chelsea aus, erst gegen den AC Milan war Endstation.

Nach einem 1:0 für Hapoel auf Zypern - die Italiener hatten sich wegen Sicherheitsbedenken geweigert, in Israel anzutreten - setzte sich Milan im Meazza-Stadion mit 2:0 durch. In der Saison zuvor hatte Hapoel in der Champions-League-Qualifikation gegen Sturm Graz noch mit einem Gesamtscore von 1:5 den Kürzeren gezogen.

Hofmann gegen Ex-Vereinskollegen
Mittlerweile ist der Verein aber wieder zu europäischer Reife zurückgekehrt, wie etwa der 2:1-Erfolg zum Europa-League-Auftakt gegen Celtic bewies.

In dieser Partie trug sich Nemanja Vucicevic in die Schützenliste ein, der im Frühjahr 2006 gemeinsam mit Rapid-Kapitän Steffen Hofmann und Trainer Walter Schachner bei 1860 München engagiert war, damals allerdings eine Sperre absitzen musste, weil er die verbotene Substanz Finasterid eingenommen hatte. Der Serbe ist einer von insgesamt fünf Legionären, mehr sind in Israel nicht erlaubt.

Die Heimspiele trägt Hapoel im gut 15.000 Zuschauer fassenden Bloomfield-Stadion aus, das nach kanadischen Financiers benannt wurde. Auf einen Hexenkessel muss sich Rapid trotz Temperaturen um die 30 Grad nicht gefasst machen, die Israelis rechnen mit rund 10.000 Besuchern.

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