Goldberger, Maradona, Daum usw.

Marco Pantani starb an einer Überdosis Kokain.
Drogen hatten schon vor Andre Agassis Outing in seiner Autobiografie "Open" einige Profisportler in die Schlagzeilen gebracht. Hier eine Auswahl einiger spektakulärer Fälle:

Andreas Goldberger: Die Spätfolgen eines wilden Abends in einer Wiener Diskothek im September 1996 zwangen den österreichischen Skispringer Goldberger im April 1997 zum Geständnis, einmal Kokain geschnupft zu haben. Es folgten Monate lang Schlagzeilen, die man eher der Chronik als dem Sport zuschreiben musste: Nach einer sechsmonatigen Sperre durch den ÖSV kam es zu keiner Einigung und zum Ansuchen um die jugoslawische Staatsbürgerschaft. Zwei Wochen darauf die Wiedereinbürgerung.

Das Possentheater endete mit dem Wiedereinstieg ins ÖSV-Team unter der Prämisse, das Goldberger mit seinem damaligen "Haustrainer" Heinz Koch weiterarbeiten durfte. Goldberger bezeichnete 1997 später als "Katastrophenjahr", aus dem er viel gelernt habe. "Heute weiß ich, dass du dir mit einer Blödheit das ganze Leben verhauen kannst", sagte er einmal.

Diego Maradona: Argentiniens Fußballheld ist für seine Drogeneskapaden bekannt. Im Jahr 1991 wurde ihm der Konsum von Kokain nachgewiesen, die FIFA schloss ihn für 15 Monate vom Spielbetrieb aus. Wegen Besitzes und Weitergabe von Kokain wurde er außerdem zu 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Er musste sich einer Therapie unterziehen. Weitere Dopingvorwürfe folgten. Anfang 2000 wurde Maradona in kritischem Zustand in eine Klinik gebracht - angeblich nach einer Überdosis Kokain.

Christoph Daum: Durch eine Haaranalyse wurde dem damaligen Trainer des deutschen Bundesligisten Bayer Leverkusen im Oktober 2000 der Konsum von Kokain nachgewiesen. Der DFB kündigte seinen Handschlagvertrag, der die Ernennung Daums als Nationaltrainer zum Juni 2001 vorgesehen hatte. Nach einem Prozess musste Daum 10.000 Euro an zwei soziale Einrichtungen zahlen. Von Oktober 2002 bis Juni 2003 übernahm er das Traineramt bei der Wiener Austria.

Martina Hingis: Die Tennisspielerin aus der Schweiz wurde Anfang 2008 wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt. Hingis war im Juni 2007 während des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon positiv auf Kokain getestet worden. Da Hingis ihren sofortigen Rücktritt vom Leistungssport erklärte, blieb die Sperre für sie ohne sportliche Folgen. Der Imageverlust des einstigen Tennisidols war allerdings riesig.

Marco Pantani: Der 34-jährige italienische Radsportler wurde im Februar 2004 tot aufgefunden. Laut Gerichtsmedizin starb er an den Folgen einer Überdosis Kokain, die ein Hirn- und Lungenödem auslöste. Höhepunkt seiner Karriere war der Sieg der Tour de France 1998.

Tom Boonen: Der Kokainkonsum des belgischen Radprofis Boonen machte mehrmals Schlagzeilen. An der jüngsten Tour de France durfte der Ex-Weltmeister erst nach wochenlangem Hickhack teilnehmen. Der Radsport-Weltverband (UCI) hatte das Vergehen nicht sanktioniert, weil Boonen außerhalb des Wettkampfes erwischt worden war.