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©Bild: ORF |
"Bevor ich das Spiel verliere, muss ich die Rote Karte riskieren. Taktisch war es völlig richtig, und es war ja auch keine Verletzungsgefahr", sagte Prokop zu der unfairen Aktion.
Traineramt mit 69 selbst übernommen
Der 69-jährige Witwer von Ex-Innenministerin Liese Prokop hatte erst vor Saisonbeginn einmal mehr selbst das Traineramt übernommen.
Der Langzeitmanager setzte sich erneut auf die Betreuerbank des achtfachen Meistercup- bzw. Champions-League-Siegers, nachdem der Ungar Andras Nemeth nach zweijähriger Tätigkeit bei Hypo in seine Heimat zurückgekehrt war.
"Auf über 36-jährige Handballerfahrung zu verzichten wäre dumm", hatte er sein überraschendes Comeback als Coach begründet.
Fehler auf beiden Seiten
Am Donnerstag zeigte sich eindrucksvoll, dass seine Erfahrung, auch wenn er sie diesmal äußerst zweifelhaft einsetzte, immer noch sehr wertvoll ist. Das Spiel war zu Beginn durch Hektik und Fehler auf beiden Seiten gekennzeichnet gewesen.
Hypo kam nicht wie erhofft in die Gänge und musste immer wieder einem Rückstand hinterherlaufen, erst nach 16 Minuten gingen die Gastgeberinnen erstmals (6:5) in Führung, bis zur Pause gab es einen mageren 11:10-Vorsprung.
Dramatische Schlussminuten
Nach dem Seitenwechsel startete Österreichs Meister neuerlich nicht ideal. Mit Fortdauer der Partie erarbeiteten sich die Niederösterreicherinnen aber einen Vorsprung. Nascimento stellte mit dem 22:20 erstmals eine Zweitoreführung her, die allerdings nur bis zur dramatischen Schlussphase hielt.
In den letzten beiden Minuten wurde die Führung verschenkt. Am Ende "verdankte" man es nur dem Prokop-Foul, nicht als Verlierer vom Platz gehen zu müssen.
Metz-Coach Francois Bertrand kommentierte die Szene kurz vor Schluss vorsichtig. "Es war sicher die spielentscheidende Szene, ich kann es aber nachvollziehen." Ob der Europäische Handballverband auch so zurückhaltend reagiert oder ob es Konsequenzen gibt, muss abgewartet werden.
"Wir haben wirklich scheiße gespielt"
Prokop war von der Leistung seiner Mannschaft, bei der nur Torfrau Olga Sanko und die mit Nascimento gemeinsam beste Werferin Daniela Piedade (je neun Tore) positiv auffielen, maßlos enttäuscht. "Wir haben wirklich scheiße gespielt. Wir waren zu wenig aggressiv und ein bisschen überheblich. Der Angriff war langsam, ich weiß nicht, warum", kritisierte "Mister Hypo" sein Team.
Vor allem Spielertrainerin Oh war nur ein Schatten ihrer selbst. "Ich habe sie noch nie so schlecht spielen gesehen. Die Leistung steht und fällt mit ihr", sagte Prokop. Zudem sei auch die Schiedsrichterleistung alles andere als gut gewesen. "Jetzt müssen wir gegen Metz auswärts gewinnen, mit dieser Leistung ist das aber nicht möglich", sagte Prokop.
Zuerst geht es für die Niederösterreicherinnen, die zum Auftakt Aalborg auswärts mit 36:30 besiegt hatten, allerdings bereits am 8. November mit dem Auswärtsspiel bei Krim Ljubljana weiter.
Handball-CL der Frauen, zweiter Spieltag
Donnerstag:
Hypo NÖ - Metz 27:27 (11:10)
Südstadt, 800 Zuschauer
Hypo-Werferinnen: Piedade 9, Nascimento 9/3, Cararo 3, Oh, Limal je 2, Kirsner, Plach
Beste Metz-Werferin: Ayglon 6
Samstag:
Ljubljana - Aalborg
Tabelle Gruppe B:
1. | Hypo Niederösterreich | 2 | 1 | 1 | 0 | 63:57 | 3 |
2. | RK Krim Ljubljana | 1 | 1 | 0 | 0 | 37:30 | 2 |
3. | Metz | 2 | 0 | 1 | 1 | 57:64 | 1 |
4. | Aalborg | 1 | 0 | 0 | 1 | 30:36 | 0 |
Bereits gespielt:
24.10. | Metz | Ljubljana | 30:37 |
25.10. | Aalborg | Hypo NÖ | 30:36 |
Noch zu spielen:
08.11. | Aalborg | Metz |
08.11. | Ljubljana | Hypo NÖ |
14.11. | Metz | Hypo NÖ |
15.11. | Aalborg | Ljubljana |
09.01. | Hypo NÖ | Aalborg |
09.01. | Ljubljana | Metz |
15.01. | Metz | Aalborg |
15.01. | Hypo NÖ | Ljubljana |
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