Verbale Tiefschläge

Walujew behält trotz der Provokationen einen kühlen Kopf.
Profi-Boxer David Haye kann's nicht lassen. Fünf Tage vor dem WM-Kampf gegen WBA-Weltmeister Nikolai Walujew hat der Engländer in Nürnberg beim Pressetraining für Provokationen gesorgt.

Trainer Adam Booth ließ den 29-Jährigen auf eine hässliche Halloween-Maske einprügeln. "So haben wir uns auf Walujew vorbereitet", sagte Haye.

Unterste Schublade
©Bild: AP/Uwe Lein
©Bild: AP/Uwe Lein
"Die Maske sieht ihm ziemlich ähnlich. Ich werde der Erste sein, der ihn zu Boden schlägt. Er ist ein guter Boxer, aber er ist noch nie mit einem so starken Mann wie mir im Ring gestanden. Ich werde ihn umhauen", tönte der Engländer am Dienstag.

Ausfälle am laufenden Band
Erst Ende Oktober wurde Hayes in der Londoner "Times" mit den Worten zitiert, Walujew sei das "hässlichste Ding, das ich je gesehen habe".

In seinem Online-Tagebuch der englischen Tageszeitung "The Sun" legte er am Dienstag nach: "Ich werde seinen Kopf als Punchingball benutzen", tönte es in der Überschrift.

Haye, der von 23 Profikämpfen 22 gewonnen hatte (davon 21 durch K. o.), sorgte bereits für Schlagzeilen, als er sich vor einiger Zeit in Zeitschriften und auf T-Shirts mit geschmacklosen Fotomontagen, die vermeintlich abgetrennte Köpfe der Klitschko-Brüder zeigten, präsentierte.

Ursprünglich wollte Haye sowohl gegen WBO- und IBF-Champion Wladimir als auch gegen WBC-Weltmeister Vitali Klitschko antreten, ließ aber beide Duelle platzen.

First-Class-Hotel als "ranzige Höhle"
Diesmal sorgte Haye bereits wenige Stunden nach seiner Ankunft in Deutschland für Aufregung. Wie in seinem Online-Tagebuch zu lesen war, wechselte er am Montag wutentbrannt sein Hotel.

"Nach meiner Ankunft hat man mich in ein ekliges Hotel mit einem schäbigen Zimmer gebracht. Nach ein paar Telefonaten konnten wir die ranzige Höhle aber wieder verlassen", schrieb der Ex-Cruisergewichtsweltmeister. Erstaunlicherweise handelte es sich bei der "Absteige, in der man sich mit Sicherheit die Pest holt", um ein renommiertes First-Class-Hotel.

"Eigentümliche Wahrnehmemung"
"David Hayes Verhalten und seine Wahrnehmung sind bisweilen recht eigentümlich", sagte Chris Meyer, Geschäftsführer von Walujews Boxstall Sauerland Event. "Aber uns wundert gar nichts mehr. Wir haben schon lange aufgehört, ihn ernst zu nehmen. Niko wird sich ihn am Samstag vorknöpfen."

Walujew behält kühlen Kopf
Walujew ist vor dem Kampf in der Nürnberger Arena das ständige Wirrwarr um seinen Herausforderer egal.

"Mich kümmert es nicht im Geringsten, ob er schlafen kann oder nicht. Auch ist mir egal, in welchem Hotel er wohnt", sagte der 2,13 Meter große WBA-Weltmeister am Dienstag. "Ich freue mich auf Samstag. Dann verpasse ich ihm richtig was."

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