Feiern bei "Galanacht des Sports"

Das Nationalteam der Skispringer verteidigte seinen Titel aus dem Vorjahr.
©Bild: GEPA/Hans Oberlander
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Schwimmerin Mirna Jukic und die Skispringer haben auch heuer bei der 61. Wahl der österreichischen Sportler des Jahres abgeräumt.

Jukic wurde Mittwochabend bei der "Galanacht des Sports" zum dritten Mal nach 2002 und 2008 zur Sportlerin des Jahres gekürt. Bei den Herren siegte Skisprung-Weltmeister Wolfgang Loitzl, der mit seinen Teamkollegen auch die Mannschaftswertung gewann.

Rund 1.500 Gäste aus Sport, Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft, darunter Bundespräsident Heinz Fischer, bejubelten die Ausgezeichneten, die von den Mitgliedern von Sports Media Austria (SMA), der Vereinigung der österreichischen Sportjournalisten, in Kooperation mit der Sporthilfe gewählt worden waren.

Dritte Dreifachsiegerin
©Bild: ORF.at/Christian Öser
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Jukic und ist nach der siebenfachen Rekordsiegerin Annemarie Moser-Pröll (1973, 1974, 1975, 1977, 1978, 1979, 1980) und Petra Kronberger (1990, 1991, 1992), beide aus dem Alpinskilager, erst die dritte Dreifachsiegerin der seit 1949 durchgeführten Wahl.

Jukic hatte heuer zwei Europarekorde (100 m und 200 m Brust) aufgestellt und WM-Silber (200 m Brust) gewonnen. Die 23-jährige Wienerin setzte sich bei der Wahl klar vor Kathrin Zettel, Weltmeisterin in der alpinen Kombination, durch, Mountainbikerin Elisabeth Osl folgte auf Rang drei.

"Ich bin sehr stolz, dass man meine Leistungen nach wie vor so schätzt", sagte Jukic, die sich bezüglich ihrer Zukunft weiter bedeckt hielt. "Schauen wir einmal", meinte sie auf Fragen, ob sie auch nächstes Jahr "wählbar" sein werde.

Loitzl folgt Morgenstern
©Bild: Andreas Reichart
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Bei den Herren und mit der Mannschaft überflügelten die ÖSV-Adler so wie im Vorjahr die Konkurrenz. Loitzl trat die Nachfolge seines Teamkollegen Thomas Morgenstern an, das ÖSV-Skispringerteam verteidigte den Titel erfolgreich.

Loitzl hatte als erster Österreicher seit 1999/2000 die Vierschanzentournee gewonnen und in Bischofshofen fünfmal die Traumnote 20,0 erhalten, bei der WM in Liberec holte der 29-jährige Steirer Gold von der Normalschanze und mit der Mannschaft. Loitzl siegte denkbar knapp vor seinem Teamkollegen Schlierenzauer, der den vergangenen Weltcup dominiert und mit 13 Siegen und 2.083 Punkten jeweils einen neuen Rekord aufgestellt hatte, sowie Slalom-Olympiasieger Manfred Pranger. Lediglich 56 Punkte trennten die beiden Adler.

"Etwas ganz Besonderes"
"Es ist etwas ganz Besonderes. Ich freue mich, weil ich das geschafft habe nach den langen Jahren, wo ich weit weg war", sagte Loitzl. "Wenn man im Spitzensport ist, hat man die Sportlerwahl immer im Hinterkopf, und wenn man nominiert ist, will man auch gewinnen. Es war eine enge Kiste zwischen mir und Schlieri. Ich bin in einem Alter, wo es nicht mehr so viele Möglichkeiten gibt. Ich denke, der Gregor ist mir nicht böse."

Schlierenzauer nahm seinen zweiten Platz gefasst hin und zeigte sich "mit der Mannschaftsauszeichnung sehr zufrieden. Ich war überrascht, hätte eher das Formel-1-Team auf dem obersten Treppchen gesehen. Ich bin sicher nicht zu jung. Ich werde versuchen, die, die mich nicht gewählt haben, nächstes Jahr zu überzeugen."

©Bild: GEPA/Hans Oberlaender
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Bei der seit 1978 durchgeführten Mannschaftswertung gelang den Skispringern erst zum dritten Mal (1978/79 durch das Fußball-Nationalteam und 2002/03 durch die Nordischen Kombinierer) die Wiederholung eines Vorjahrssiegs. Die Springer gewannen vor den Biathleten und Rapid Wien.

Ernst Aufsteigerin des Jahres
Aufsteigerin des Jahres wurde in einer Publikumswahl die 16-jährige Johanna Ernst, die jüngste Kletterweltmeisterin der Geschichte. Der Teenager ging via E-Mail und Facebook auf Stimmenfang, 13.184 wählten schließlich die Salzburgerin.

©Bild: ORF.at/Christian Öser
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Ernst gewann vor Biathlonweltmeister Dominik Landertinger (10.523) und Fußballer Marko Arnautovic (1.736). Die Gewinner bekamen jeweils eine acht Kilogramm schwere Trophäe.

Gasteiger, Meusburger und Haller ausgezeichnet
Bei den Behindertensportlern gingen beide Titel an Alpinskiläufer. Die sehbehinderte Sabine Gasteiger, zweifache Goldmedaillengewinnerin bei der IPC-WM 2009 in Südkorea, durfte sich nach 2006 zum zweiten Mal über die Auszeichnung freuen.

Zum ersten Mal bekam dagegen Robert Meusburger die Trophäe überreicht. Der seit 1991 nach einem Motorradunfall unterschenkelamputierte 28-Jährige gewann bei den World Games eine Gold- und drei Silbermedaillen.

Die Auszeichnung in der Kategorie Special Olympic ging an die Eisschnellläuferin Sabine Haller.

Special Award an Götschl und Maier
Mit Renate Götschl und Hermann Maier verließen im Sommer zwei Skigrößen die Sportbühne. Ihre außergewöhnlichen Karrieren wurden mit der Vergabe des Special Awards gewürdigt. Für Maier war es bereits die zweite Trophäe in dieser Kategorie. Sein eindrucksvolles Comeback hatte dem Salzburger 2003 den ersten Special Award beschert, der überhaupt vergeben wurde.

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